Spielzeit:
1579 Minuten
[h1]Review zu Sunless Sea[/h1]
Im Folgenden versuche ich meine Eindrücke und Erlebnisse von „Sunless Sea“ in möglichst profunder Weise darzustellen, um einen Gesamteindruck dieses Spiels zu vermitteln.
Bei dieser Rezension handelt es sich um [b]reine eigene Meinung[/b] und repräsentiert unter Umständen nicht die Meinung aller Käufer dieses Produktes.
[b]Worum geht es in „Sunless Sea“?[/b]
Die Kurzantwort würde lauten: Das, was Du aus dem Spiel machst.
Zu Beginn des Spiels wirst Du – nach typischem Rollenspielklischee – vor die Wahl gestellt, deine Vergangenheit und Zukunftspläne zu bestimmen. Diese Wahl bestimmt neben einigen Attributsboni auch dein Hauptziel im Spiel. Im Klartext: Willst Du reich werden? Dann lass dein Herrenhaus in London ausbauen! Willst Du die verschollenen Knochen deines Vaters auf See suchen? Dann mach dich auf in die gefährlichen Gewässer von „Sunless Sea“! Doch sei gewarnt: Das Meer lauert nur vor lauter Gefahren. Wirst Du deine Crew sicher in den Hafen zurückführen?
„Sunless Sea“ ist ein sehr tiefgreifendes und durchdachtes Spiel, das sich auch nur relativ langsam fortbewegt. Dies bedeutet auch, dass man sich einige Zeit nehmen sollte, um das Spiel in seinem vollen Umfang überhaupt verstehen zu können.
Bereits beim Öffnen des Spiels wird man vorgewarnt, dass es sehr wahrscheinlich ist, den einen oder anderen Kapitän auf See zu verlieren. Wer hier den typischen Frustfaktor vermutet, der bekommt ein klares „Jein“ von mir. Es ist nämlich durchaus gewollt, dass man hin und wieder stirbt, da man jedenfalls Spielerfahrung gewinnt, aber auch gewisse Dinge aus dem vorherigen Leben mitnehmen kann (Crew, Teile vom Schiff, etc.). Dennoch gibt es eine Art „Easy Mode“, sodass man alte Spielstände laden kann, um den Frust/Lernfaktor doch zu umgehen.
Weiterhin gibt es einige interessante Mechaniken im Spiel, welche ich als nächstes beschreiben werde.
[b]Spielmechanik[/b]
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[*]„Fuel“ - Ohne das kommt man auf See leider nicht vorwärts, weshalb man darauf achten sollte, immer genug Sprit dabeizuhaben, da es ärgerlich, teuer oder tödlich sein könnte, wenn der Motor nach Sprit lechzt, aber nichts mehr nachkommt.
[*]„Hunger“ - Seemänner werden schnell mal hungrig, also gilt es auch hier darauf zu achten immer genug Proviant dabeizuhaben, um dem Hungertod zu entkommen.
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Vielleicht klingt das recht einfach, jedoch sind Sprit und Proviant teure Güter in „Sunless Sea“, weshalb man sich jede Reise ins ungewisse durchaus zweimal überlegen sollte.
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[*]„Terror“ - Nur mit einer leichten Kanone und einem Licht bewegst du dich in „Sunless Sea“ durch die Gewässer. Hierbei steigt die Furcht in den eigenen Reihen vor der grausamen See. Steigt dieser Wert zu weit an, erwartet dich großes Unheil. Sieh also zu, dass Du deine Sorgen in einem Pub in Alkohol ertränkst.
[*]„Echoes“ - Mit dieser Währung bezahlst Du in „Sunless Sea“ vielerlei Dinge. Neben den bereits benannten Gütern kannst Du auch neue Schiffe erstehen! Ab hier beginnt „Sunless Sea“ überhaupt erst, aber es ist ein langer und beschwerlicher Weg dorthin.
[*]„Crew“ - Zuletzt ist da noch das Kernstück eines jeden Schiffes. Ohne die Mannschaft läuft nicht viel auf deinem Schiff. Neben einem eigenen Arzt und Koch sorgen der Navigator und Kanonier je nach Stärke für weitere Attributsboni auf deinem Schiff.
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[b]Das Kampfsystem[/b]
In „Sunless Sea“ ist das Kampfsystem ähnlich wie bei anderen Rollenspielen. Behaltet euren Gegner im Visier und feuert auf ihn. Keine komplizierte Mechanik, doch trotzdem sollte man sich nicht blindlings in einen Kampf schmeißen, denn sofern man einen starken Gegner angelockt hat, wird man ihn nur sehr schwer wieder los.
Ich lege persönlich nicht soviel Wert auf das Kämpfen, sondern versuche meine Gegner leise und im Stillen zu umgehen.
[b]Karte[/b]
Die Welt in „Sunless Sea“ ist riesig – vor allem wenn ihr wenig Sprit habt. Bis auf einige „feste“ Inseln auf der Karte, die bei jedem Spieldurchgang an der selben Stelle sind, befinden sich alle anderen Inseln an einer anderen Stelle, die jede neue Erkundungstour zu einem wahren Abenteuer macht.
[b]Aufträge[/b]
Jeder Hafen bietet euch ein Tor in verschiedene Welten. Jede Insel bietet eine eigene kleine oder große Geschichte, die ihr mit dem Erfüllen von Aufträgen vorantragt. Mal fallen die Belohnungen hier sehr großzügig, ein andermal sehr minuziös aus.
[b]Fazit[/b]
Für mich bietet „Sunless Sea“ viel Abwechslung, da man das Spiel auf unterschiedlichste Weise angehen kann. Überlegtes, durchdachtes und vorausschauendes Denken und Handeln führt hier zum Erfolg. Wer sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt, sondern mit mehr Kraft und Power zurückkommt, wird hier viele Spielstunden beschäftigt sein. Zudem führen die Entwickler ständig neue Aufträge hinzu, um noch mehr Diversität ins Spiel zu bringen. Für mich ein großer Pluspunkt.
Für mich jedoch das Kernstück dieses Spiels: die Seemannssprache, die sich durch das ganze Spiel zieht. Wer der englischen Sprache bzw. der Seemannssprache mächtig ist, Interesse an witzigen Dialogen und Gesprächen in echter Seemannssprache hat, wird hier durchaus auf seine Kosten kommen.
Meiner Meinung nach bietet „Sunless Sea“ eine erfreuliche Abwechslung in meiner Spielbibliothek, da es einfach etwas anderes ist. Es bietet viele Rollenspielelemente in einer sehr aufregenden Spielwelt, die sich ständig verändern kann. Wenn der Terror wächst, kann das Spiel schlagartig schaurig-schön werden.
[i]Kritik ist erwünscht![/i]
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