Spielzeit:
895 Minuten
[h1]Review zu LOST PLANET® 3[/h1]
Ich habe vor dem Kauf von Lost Planet 3 noch etwas gezögert, weil "Ausgeglichen" auf der Shopseite bei den gesamten Reviews steht und je mehr ich das Spiel gespielt habe, desto eher verstand ich, weshalb viele dieses Spiel nicht mögen.
Ich habe Lost Planet 3 damals auf der PS3 geliebt. Ich fand, dass es eine großartige Atmosphäre hatte und das Gefühl auf einem fremden Planeten gestrandet zu sein gut rübergebracht hatte. Zumindest war ich dieser Meinung. Bin ich es immer noch, nachdem ich das Spiel auf Steam gespielt habe? Nun ja... teilweise.
Ich fand, dass die Reaktivierung des Kraftwerks großartig gestaltet worden ist. Hat dabei irgendwie an Dead Space erinnert, bloß an eine Light-Version, sozusagen. Abgesehen davon fand ich das Spiel teilweise... merkwürdig. Merkwürdig designed.
Lost Planet 3 hat viele Probleme. Das Größte davon ist wohl der nicht gelungene Konsolenport. Dieser schlechte Port macht sich meistens dadurch bemerkbar, dass Menüs merkwürdig gesteuert werden, oder, dass [i]button prompts[/i] fehlerhaft sind, oder sogar ganz fehlen! Beispielsweise muss man mit dem Greifarm des Mechs gewisse Rädchen drehen, wobei dabei dran steht, dass man WASD nutzen soll. Das funktioniert allerdings nicht und nur durch das schnelle Drücken von F lässt sich das Rad wirklich drehen. Einige Tasten, die man in den Kämpfen mit dem Mech nutzen muss, werden auch gar nicht angezeigt, sodass man wirklich nur raten kann, welche Taste man drücken muss. Glücklicherweise fand ich das schnell heraus, aber ich habe schon Leute im Forum getroffen, die nicht mehr weiterspielen konnten, weil sie die richtige Taste, zum richtigen Zeitpunkt nicht gefunden haben.
Lost Planet 3 hat ohne Wenn und Aber viele Probleme und dennoch... Mir hat das Spiel irgendwie doch Spaß gemacht. Zwar weitaus weniger als früher, aber immerhin.
Kommen wir für die Schnellen unter uns einfach mal zur Pro-Contra-Liste:
[u][b]Pro:[/b][/u]
+ Die Musik erinnert stark an Alien! Auch weitere Parallelen, wie, dass das NEVEC Logo aussieht wie Weyland-Yutani lässt sich auch nicht von der Hand weisen!
+ Auch die seperate Musik im Mech fand ich klasse! Hat enorm zur Atmosphäre beigetragen!
+ Das Mech-HUD fand ich klasse. Es gibt dort auch viele kleine Details, wie das Foto von Peytons Frau, einer wackeligen Hulatänzerin, dass das Inventar innerhalb des Mechs ein Bildschirm, statt einem Hologram ist, dass das gesendete HUD zu Fuß anfängt zu flackern, wenn man sich zu weit vom Mech entfernt, oder das man vorne und hinten im Mech einsteigen kann
+ Das Fadenkreuz ist von Waffe zu Waffe unterschiedlich, sodass ich stets am Fadenkreuz erkennen kann, welche Waffe ich gerade nutze und wie viel Munition ich noch dafür besitze, oder sich im Magazin befindet. Es ist sehr minimalistisch gehalten und das hat mir gefallen!
+ Befriedigendes Gefühl Gegner mit dem Mech aufzuheben und mit dem Bohrer zu durchlöchern
+ Gameplay macht ziemlich viel Spaß. Liegt hauptsächlich daran, weil man eine ähnlich gute Präzision im Lauf hat, als hinter Deckung, weshalb das Spiel weniger zum Deckungsshooter verkommt. Auch so Kleinigkeiten, wie zu Eis gefrorene Gegner zu schlagen und so zu zerbröseln, Eis zu zerschießen, um an gewisse Beute zu kommen, oder den Enterhaken zu verwenden, der stark an den Enterhaken aus den Batman Arkham Spielen erinnert
+ Grafik sieht immer noch ziemlich gut aus
+ Es wurde gut rübergebracht, dass der Mech der einzige Freund in der Wildnis ist, da er so viele Vorteile bringt. Er zeigt das HUD an, wenn man in seiner Reichweite bleibt oder sorgt für unendlich viel Munition
+ Der Planet wird im Laufe des Spiels immer zugänglicher, wie in einem Metroidvania
+ Mechkämpfe á la Pacific Rim, auch wenn sie nur button prompts sind und nicht mehr. Großartig aussehen taten sie wenigstens
[u][b]Contra:[/b][/u]
- Zwanghaft dazu editierter Mulitplayer
- Bei mir ist das Spiel einmal abgestürzt
- Das Spiel ist schon arg schlauchartig. Zwar gibt es eine "Art" von Openworld, aber wirklich erkunden kann man sie nicht, weil einige Areale danach unbetretbar sind. Es sind viel mehr Korridore, die man nutzen kann, statt richtige Orte, bei denen man sich umschauen will
- Bewegungen zu Fuß und mittels Mech sind mir zu langsam. Selbst wenn Jim Peyton sprintet ist er dermaßen langsam... Einige Laufwege, sowohl zu Fuß als auch mit dem Mech sind zu lang
- Es gibt zwar eine Schnellreise, aber, selbst nach der Beendigung des Spiels, bin ich mir nicht sicher, wie sie genau funktioniert... Man kann sie nur nutzen, wenn man an einem Aus- / Eingang zu einem Areal steht, kann aber dann nicht überall hin, obwohl ich in einigen angezeigten Arealen bereits drinnen war...
- Selten macht das Spiel auf Horrorspiel und lässt gruselig gemeinte Streichquitetts spielen, was ins Besondere dann nervt, wenn gerade nichts Gruseliges passiert
- Jim Peytons Mimik wirkt oftmals gelangweilter als die einer Dose Ravioli
- Häufig werden Quicktime-Events verlangt
- Borhplatformsequenzen dauern ziemlich lange, sowohl der Aufbau der Platform, als auch das Verteidigen
- Man kann nicht selbstständig speichern
- Viele Glitches. Einige nerviger als Andere
- Schlechter Konsolenport. Schlechte Menüführung, besonders, dass man nicht scrollen kann, sondern den Regler an der Seite verwenden muss, um in einem Menü nach unten zu kommen; die Standardsteuerung ist merkwürdig; Tastenkombinationen, die verlangt werden, werden nicht richtig angezeigt, oder, dass man um zu reparieren die Taste gar nicht gedrückt halten muss (wie angezeigt), sondern sie lediglich einmal zu drücken braucht. Solche Dinge halt
- Viele Nebenquests erfordern zu viel grinden und nerven dementsprechend
- Wichtige Upgrades (zwar freiwillig, aber immens nützlich!) verstecken sich hinter nervigen Suchaufgaben
[u][b]Prontra:[/b][/u]
+- Das Intro mit den Firmenlogos lässt sich nicht vorspulen. Besonders das von der Unreal-Engine ist immens laut!
+- Cutscenes sind etwas unscharf
+- Ich hatte anfangs einige Probleme, wie, dass T-Energie von Gegner, die mit dem Mech getötet wurden nicht automatisch auf mein Konto eingeflossen sind, sondern man manuell aussteigen und sie zu Fuß einsammeln musste, oder, dass es keine Schnellreise gab. Im späteren Verlauf des Spiels hat man jedoch Upgrades erhalten, die dies möglich machten
+- Regenerierbare HP fand ich für das Spiel unangemessen
+- Die Taschenlampe, sowohl zu Fuß, als auch mit dem Mech kann man nicht selbstständig nutzen, dafür gibt es immer vorbestimmte Bereiche
+- In einer Stelle des Spiels konnte man Geschütze nutzen. Merkwürdigerweise schossen die ein paar Schüsse ab und das war´s. Danach haben die mich nicht mehr unterstützt, was dann besonders genervt hat, weil die ankommende Horde darauf ausgelegt war, dass ich diese zusätzliche Unterstützung habe, weshalb ich dort dann auch einmal gestorben bin
+- Die Lippensynchronisation könnte besser sein
Lost Planet 3 hat im Verlauf seiner Spielzeit zwar immens am Engagement meinerseits verloren, aber dennoch ist es ein Spiel, dass noch als "okay" durchgehen kann. Jedenfalls rate ich davon ab es im Vollpreis zu kaufen, weil der Normalpreis von 24,99€ doch arg überzogen ist.
Ich danke fürs Lesen und wünsche sehr viel Spaß beim Spielen! ;-)
https://store.steampowered.com/app/226720/LOST_PLANET_3/
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