Spielzeit:
161 Minuten
Selten ist es mir so schwer gefallen, eine positive Bewertung abzugeben. Denn eigentlich rechfertigt die Kürze des Spiels den Preis gar nicht. Darum einige Worte für die, die eine Entscheidungshilfe benötigen:
STORY
Es geht um die Revolution im Iran 1978, bei der es am „schwarzen Freitag“ zu einem blutigen Ende einer Demonstration kam, als regierungstreue Truppen auf meist friedliche Demonstranten trafen. Das Spiel behandelt also eine wahre Begebenheit und kann durchaus als Bildungsspiel angesehen werden. Der Spieler steuert die Hauptperson, die gleich zu Beginn des Spiels vom iranischen Geheimdienst gefangen genommen und verhört wird. Dabei geht es weniger um eine tiefgreifende und zu entwickelnde Geschichte, sondern eher darum, die Stimmung und die Hintergründe einer Revolution aufzuzeigen.
GAMEPLAY
Die Vorlage des Gameplays liefern ganz klar die Spiele der Telltale-Serie, es werden hauptsächlich Dialoge geführt, bei denen der Spieler die Antworten geben kann, die zwar nicht den Lauf der Geschichte stark verändern, aber die Gesamthaltung des Spielers zum Thema herausfinden möchte.
Die Antwortzeiten sind immer recht kurz, so dass man schon recht schnell lesen und impulsiv eine Antwort finden muss. Immerhin wird das Interface gleich von Hause aus direkt in Deutsch geliefert, es muss also kein Sprachpatch im Netz gesucht werden wie bei den Telltales.
Die wenigen „Actionszenen“ sind ebenfalls den Quick-Time-Events der Telltales nachempfunden, wobei die Steuerung manchmal ein wenig hakelig ist.
GRAFIK UND SOUND
Der Sound ist ok. Für meinen Geschmack ein wenig zu „westlich“, aber insgesamt ganz gut. Die Sprecher sind nicht so professionell wie in den Telltales, machen aber einen halbwegs guten Job.
Die Grafik ist im Zeichentrickstil gehalten, was völlig ok und ausreichend ist. Der große Unterschied zu den Telltales ist aber, dass die Gesichtsmimiken nicht so detailreich dargestellt werden, so dass die Grundstimmung der Antworten und des Gesprächs nicht immer klar ist.
ATMOSPHÄRE
Die Stimmung einer Revolution wird ganz gut eingefangen. Der Spieler erhält auch viel Hintergrundinformationen, deren Detailtiefe jeder selbst bestimmen kann. Wer also wirklich alle Informationen haben will, muss viel lesen, erhält dann aber einen ganz ordentlichen Überblick über die Geschehnisse im Iran Ende der 80er.
Um eine wirkliche Bindung zu den Charakteren aufzubauen, ist das Spiel aber zu kurz.
FAZIT
Insgesamt könnte das Spiel als „pädagogisch wertvoll“ gelten, zumindest für die, die sich genau darüber im Klaren sind und Informationen haben wollen. Der Tiefgang des Spiels liegt aber klar auf dem Hintergrund und der Geschichte als auf den vorkommenden Charakteren.
Ein klarer Kritikpunkt ist die Länge – ich war nach knapp 3 Stunden durch. Wer alle Informationen in Ruhe durchliest und sich damit auseinander setzen möchte, kann sich sicherlich auch 5 Stunden damit beschäftigen, aber nicht mehr.
Für einen Kauf kann ich nicht unbedingt empfehlen, sich vorher LetsPlays anzuschauen, da dies zu viel von der eh schon kurzen Geschichte vorweg nehmen würde.
Mir hat es gefallen, weil es einfach mal was anderes ist als Gehüpfe oder Geballer oder Action um der Action Willen.
Trotzdem ist ein Kauf maximal im Sale zu empfehlen, da der Vollpreis von 12 Euro definitiv zu teuer ist - über den Vollpreis hätte ich mich bestimmt geärgert, für 4,79 Euro war es grenzwertig, aber noch vertretbar.
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