Spielzeit:
1852 Minuten
Ich hab's so richtig verkackt, oder?
Dieser Satz wird im Spiel von einem wichtigen NPC losgelassen, könnte jedoch auch ein Statement von UBI-Soft darstellen die sich zum Dilemma von Farcry 5 und Farcry New Dawn äußern... Ich werde hier auf beide Spiele immer wieder eingehen müssen da sie auch zusammengehören und sich stellenweise das gleiche Dilemma teilen was die Story betrifft, wobei hier New Dawn im Spiel über lange Zeit deutlich mehr Spass macht. Also es wir zu SPOILERN zu Farcry 5 kommen, während ich versuche New Dawn möglichst wenig zu SPOILERN jedoch vermutlich auch das eine oder andere Detail dazu verraten werde. Dies versuche ich dann jedoch im gekennzeichneten Bereich.
Kurzum: Was macht New Eden besser?
- Ich werde nicht ständig mit Entführungen belästigt
- Die Quests machen allesamt Spass
- Ich mußte kein einziges Flugzeug "fliegen" im Spiel, dementsprechend war die Steuerung deutlich angenehmer
- Die Hülle an Sammelquests ist deutlich geringer (könnte hier sogar wenns nach mir ginge etwas mehr sein)
- Die Expeditionen machen Laune
So spielt man den Captain (bzw auf wunsch auch die) der mit seinem Boss Rush und dessen Team angereist kommt nachdem eine Gruppe der bösen Highwaymen dort die Bevölkerung terrorisiert. Während der anreise via Zug gibt es einen überfall in dessen Verlauf alle bis auf Rush und den Captain getötet werden, Rush wird entführt und nur Carmina Rye (das Mädchen dass uns geholt hat) und man selbst stehen dann auf einmal in der Pampa... Achja und wie das Ende von Farcry 5 gezeigt hat sind ein paar Atombomben irgendwann vor ca 10 Jahren hier überall eingeschlagen. Also kämpft man sich durch, erobert in bester Farcry Manier Stützpunkte, macht Quests, sucht nach Punkten um sie anhand von Fotos zu vergleichen, sammelt MP3-Player, macht eine von 7 möglichen Expeditionen, Plündert Rohstoffe und und und...
Gleich zu beginn kann man sagen dass hier die Karte von Farcry 5 genommen, verkleinert und angepasst wurde. Jetzt nach dem Atomaren Einschlag blüht und grünt es beinahe überall im County so dass man sich desöfteren fragen muß ob die PEGGYS nicht doch recht gehabt haben, denn überall grünt und blüht es bis auf wenige Ausnahmen. Auch mit Radioaktiver Strahlung hat man keine Probleme die scheint sich in wohlgefallen aufgelöst zu haben... Ja es gibt ein paar Mutierte Tiere, ein paar gebiete in denen man schon erkennt dass einige Baumruinen wohl von Fallout hierher gezogen sind (wobei hier sogar die toten Bäume hübscher sind als in Fallout) usw...
Anfangs war ich völlig hin und weg und es war das erste Farcry seit 4 dass mir wieder Spass gemacht hat. Lediglich die Nehmerqualitäten von einigen Tieren fand ich schon sehr absurd, aber das kennt man ja bereits aus der Reihe. Also legt man los und Hope County macht im direkten Vergleich zum Vorgänger plötzlich wahnsinnig viel Spass. es gibt genügend Tiere, man wird aber nicht hinter jedem Baum von einem angesprungen, es gibt viele Gegner aber die sind nicht so präsent wie die PEGGYs im Vorgänger, also man kann auch mal 20 Meter in eine Richtung laufen ohne unter Beschuß zu stehen. Die Highwaymen sehen insgesamt schon ganz cool aus, (besser als die Sektierer) und sind aber genauso Strunzdoof wie diese vom verhalten her. Die Beiden Anführerinnen der Highwaymen die einen vom Anfang an nerven die Zwillinge Mickey und Lou wiederrum nerven... Nicht nur ein wenig, sondern sie nerven richtig hart. Sie versuchen die bösartigkeit und verrücktheit eines Vaas mit der humorvollen leichtigkeit eines Pagan Min zu vereinen und scheitern auf ganzer Linie dabei. Sie sind nicht böse, sie nerven, sie sind nicht beeindruckend und eloquent, nein sie nerven, und das schlimme ist, sie sind nicht die einzigen. Ja auch hier nerven gerade von den Leuten die mit uns im gleichen Boot sitzen die meisten.
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Das Problem ist dass sich die Story schon immer aus 10 km Entfernung einsehen lässt, und es wird nicht besser dadruch dass die Begleiter zwar oft Skuril aber meist einfach nur nervig sind. So laufen sie gerne - wie im Vorgänger wild drauf los und beginnen dann zu jammern weil sie liegen. Auch was sie sonst so ablassen ist größenteils einfach uninteressant und so wirklich geholfen hat am Ende eigentlich auch nur Timber mit der Fähigkeit Dinge aufzuspüren.
Ähnlcih dämlich agieren die verbündeten, ja ohne uns bekommen die gar nichts gerissen und ständig muß man alles regeln. Der höhepunkt ist dass Rush dann am Ende selbst noch meint er müsse jetzt das gebiet ausspähen - nachdem wir ihn gerettet haben, verteidigt haben und klar ist dass es die Highwaymen auf ihn abgesehen haben - und er wird natürlich entführt um als druckmittel gegen uns eingesetzt zu werden. Bei soviel Dummheit fällt es dann auch schwer irgendwie mitleid zu haben mit irgendwem wenn die Dummheit den Leuten auf die Füsse fällt. Also schafft es das Spiel ab einem gewissen Zeitpunkt nichtmehr mich emotional irgendwie abzuholen, sondern ich rolle eher genervt die Augen. Ich ziehe herum, töte Highwaymen im dutzend, erobere Außenposten, bis zu 3 mal weils nur 10 gibt, aber wir die Belohnungen für unser Lager brauchen so dass man sie denen wieder zurück gibt - mache expeditionen und stehle denen alles vor der Nase weg, und kann somit aus erfahrung sagen dass die eigentlich recht doof sind, aber natürlich sind sie dann wenn es storytechnisch wichtig ist immer einen Schritt voraus, immer da wo man nicht damit rechnet und somit bekommt alles was man macht den Anstrich von Sinnlosigkeit. Denn es ändert ja letzten Endes nichts... Das andere Große Manko für mich waren - wie so oft bei Farcry - die Bosskämpfe.... Denn diese sind jetzt eher weniger Anspruchsvoll und mehr Nervig. Die 3 Bosse die ich im Spiel bekämpft habe (und viele viele viele viele Elitemutiertesupertiere) benötigen halt einfach ein Arsenal an Munition nur um dann noch ne kleine Cutszene zu bekommen um zu zeigen wie sie abnippeln. Mein Vorteil beim Spielen war dass ich die Quest mit den PEGGYS erst sehr spät gemacht habe, so dass ich da sagen kann:
- Vor den PEGGYS hat es mir sehr gut gefallen
- Nachdem ich mich auf die Eingelassen habe wars wie ein Farcry 5 Upgrade (was das Spiel ja auch tatsächlich ist) und hat mir nicht mehr so gut gefallen.
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Fazit: Es ist ein zweischneidiges Schwert, denn so sehr der Anfang gut ist so sehr erbost das Ende, wir haben halt zu vieles was nervt um ein beruhigtes "Gefällt mir" rauszuhauen, aber auch so vieles was mir gefallen hat um ein "Gefällt mir nicht" als gelungen zu bezeichnen. Am Ende hat mir geholfen dass ich die Hauptquest vom 2. Akt erst gemacht habe als sonst nichts mehr zu tun war, so dass ich bis dahin sehr gut unterhalten wurde - mit wenigen abstrichen - und dadurch mein persönliches Spielerlebnis dann doch angenehm war.
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