Spielzeit:
1624 Minuten
Dead Island 2 ist ein Zombie-Shooter im 1st Person Modus, dessen Kampagne auch kooperativ gespielt werden kann. Der 2. Teil setzt nur rudimentär am Vorgänger an und bringt auch nur eine Figur aus dem 1. Teil als Nebenfigur in der Geschichte zurück. Statt auf einer Insel spielt Teil 2 in Los Angeles. Statt einer Open World muss man sich aber mit mehr oder minder weitläufig begehbaren Sektoren zufrieden geben.
Beim Spielstart wählt man einen der möglichen Protagonisten, die auch alle ihre eigenen Charme mit sich bringen, aber sich nur selten glaubwürdig anfühlen. Amy zum Beispiel wird ab einen bestimmten Punkt alles nur noch als eine Art Spiel sehen, bei der sie quasi nicht verlieren kann. Das Spiel zielt zwar darauf ab, den Spieler durch das finden von Waffen und Rezepten immer neu zu motivieren, aber gerade die Nahkämpfe mit Äxten, Hämmern oder Schwertern fühlen sich selten so gut an, dass es auf lange Sicht motiviert. Zombies ignorieren direkte Treffer schon mal und hauen dann trotzdem zu. Der Schaden variiert, und gerade in der Hektik des Kampfes kann man durch vermeintlich leichte Treffer schnell am Boden liegen. Das ist in der Regel aber ohne Konsequenz. Bei Nebenquests geht es einfach mit etwas Abstand weiter als ob nichts gewesen wäre (außer, dass alle Verbrauchsmaterialen weiterhin verbraucht sind) und bei Story-Quests startet man von einem fest vorgegebenen Speicherpunkt.
Obwohl das Spiel gerade in den Nebenquests immer wieder mal einige hellere Momente hatte und man von Neugier und Spaß gepackt wird (bei kleineren Rätselmechaniken), besteht das Spiel überwiegend aus endlos spawnenden Gegnern, auf die man immer wieder drauf hauen soll. Zwar kann man im Kampf ausweichen oder Blocken oder durch neue, durch leveln erworbene Fähigkeitskarten extra Boni für Tritte und weiteres frei spielen, aber wenn sich 90 % der Waffen die man findet und der Fähigkeiten, die man sammelt irgendwie nutzlos für den eigenen Spielstil anfühlen, trübt das schon die Motivation sich mehr als 2 Stunden am Stück mit dem Spiel auseinander zu setzen. Schusswaffen gibt es auch, jedoch selten genug Munition um einer größeren Ansammlung oder extra starken Zombie Gegner stand zu halten.
Schlimm empfand ich auch den Questlog, bei der es gerade bei Nebenaufgaben schwer fiel die Orientierung darüber zu behalten, wo man denn nun eigentlich hin soll. Zwar trifft man im Zuge der Nebenquests immer wieder auf schräge oder unterhaltsame Charaktere, aber außer dass einige von Ihnen als Händler fungieren, kann man wenig mit ihnen anfangen.
Grafisch ist das Spiel durch seine problematische Entwicklung nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, aber immer noch gut ansehbar. Die Vertonung ist englisch, Untertitel gibt es auf Deutsch. Der Soundtrack ist größtenteils brauchbar.
Nach dem Abschluss der Hauptkampagne habe ich das Spiel beiseite gelegt. Zu sehr fühlte sich das meiste nach Grind an, zu wenig hatte man das Gefühl, dass man irgend einen Einfluss auf das Geschehen hatte und zu dünn ist die Verbindung zum ersten Teil. Die DLCs sind zwar ok, aber insgesamt trösten sie nicht darüber hinweg, dass man nach dem enttäuschenden Ende des Spiels, wenig Grund hat in der Welt zu verbleiben um noch weitere Dinge zu sammeln, die einen nichts anderes bieten als das was man schon kennt.
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