Spielzeit:
2618 Minuten
[b]8/10[/b]
[h1]Klassiker in neuem Gewand[/h1]
... der streng betrachtet und ohne Nostalgiebrille für mich solide ist, aber spielerisch heutzutage mindestens verbesserungswürdig wäre - und streckenweise auch verzichtbar.
Bin natürlich trotzdem froh, die Crash-Basics mal mitgenommen zu haben, denn die Originale habe ich nie gespielt.
Hier also die Meinung eines Unbeteiligten zum Thema “Crash? Muss man doch kennen!“
[h1]Worum geht’s?[/h1]
Crash ist ein Beuteldachs, den sich der Bösewicht Neo Cortex gefügig machen wollte. Das Experiment ging schief und Crash kämpft sich frei. Ehrlich gesagt hab ich’s entweder nicht so ganz mitbekommen oder es wurde nicht groß und breit dargestellt, aber so viel zur Hintergrundgeschichte.
Die N.Sane Trilogie fasst die ersten drei Crash-Teile der Playstation (von 1996, ‘97 & ‘98) zusammen. In einem gemeinsamen Menü sind die Titel einzeln anwählbar, getrennt installiert werden können sie nicht.
[h1]Gameplay[/h1]
Nun hüpft man also durch diverse immer fieser werdende Levels mit immer fieseren Gegnern, Fallen, und zwischendurch auch Bossfights. So weit, so erwartbar.
Crash kommt aus einer Zeit, in der "echtes 3D“ der neueste Schrei im Gaming war, und deswegen musste das auch fleißig bei den Platformern Einzug halten. Ob es die technische Limitierung war oder ob von Entwicklerseite Abwechslung angestrebt wurde, aber Crash wechselt so ziemlich permanent zwischen 2D und 3D. Ist also nicht dauerhaft 3D. Und so ist auch meine Laune nicht dauerhaft angespannt, denn – ich sag’s mal gleich - dieses Perspektivgehüpfe kostet mich schon Nerven. Bin nie ein Freund von 3D-Platformern geworden, und Crash toppt es eben mit Präzision und Abgründen. *seufz*
Es gibt neben 2D und 3D Bereichen auch Verfolgungsjagden/Temposegmente in beide Richtungen (zur Kamera hin und von ihr weg), welche die Sache nochmal anspruchsvoller machen.
In den meisten Levels gibt es außerdem eine Bonusrunde.
Crash ist grundsätzlich kein harmloses Spiel. Nach anfänglicher Gnade durch noch einfache Levels muss es später einfach sitzen. Schnell landet man im Gegner, verpasst das Timing, wird zerquetscht, fällt in den Abgrund...
Dabei hat man übrigens keinen Lebensbalken oder sowas, sondern erstmal ist jeder Fehler gleich der Tod. Später sammelt man die Aku Aku Maske, welche wenigstens einen Fehler verzeiht und gestapelt werden kann. In seltenen Momenten hat man dann drei und läuft temporär unbesiegbar durchs Level.
Ich erwähnte noch gar nicht, dass man Crash-typisch überall in den Levels Holzkisten zerstört. Diese bringen Wumpas (Früchte) und 100 von denen dann ein Leben. Die Kisten zerstört man aber auch als Sammelaufgabe, denn am Ende eines Levels möchte man möglichst alle von ihnen erwischt haben (bringt pro Level einen Edelstein).
Nun gut, das alles wusste vermutlich eh jeder ^^
Man kann übrigens zwischen Crash und seiner süßen Schwester Coco wechseln.
[h1]Spielgefühl[/h1]
Durch den gelungenen cartoonigen Humor schafft es das Franchise bei mir, dass alles erträglicher wird. Das sei mal erwähnt, damit es nicht so klingt, als würde ich mich hier nur durchquälen. Das darf man tun, wenn man später alles komplettieren möchte. Und auch das habe ich nun tatsächlich getan (bis auf die Zeitchallenges). Es war machbar, für mich persönlich allerdings weniger befriedigend als man denken würde; für Completionists bietet Crash bzw. bieten “die Crashs“ ordentlich Inhalt, den man erstmal meistern muss. Es gibt auch eine ganze Menge Errungenschaften zu holen.
Die Steuerung ist “ok“ und einigermaßen präzise.
Nachdem mich ein Gamingkollege zwecks Aufarbeitung mit seinem Wissen nochmal durch alle Teile geführt hat, wurde mir nicht nur klar, wie viele Geheimnisse hier drin stecken, sondern auch wie durchdacht diese Spiele sind.
Dass es hier noch die klassische 90er Jahre - Lebenscounter gibt macht mich in Games auch immer unnötig nervös.
Mein stärkster Kritikpunkt neben der von mir gerne als “3D-Hampelei“ betitelten Schwierigkeit ist immer wieder der damalige Hub-Aufbau, der 1:1 von den Originalen übernommen wurde. Zumindest gehe ich davon aus, denn als zeitgemäß würde ich diese (Un)Übersicht nicht mehr bezeichnen. Dazu gleich mehr in...
[h1]Kritik[/h1]
Eine Sache, die ich noch gar nicht erwähnt habe: ich schreibe diese Review mit dem Vergleich zu Crash 4 im Kopf. Denn diese stark verbesserte Fortsetzung habe ich auch bereits hinter mir. Speziell im Vergleich fällt auf:
[list]
[*]Die Kamera ist sehr nah dran, man hätte lieber mehr Überblick über den Level. Kamerabewegungen sind nicht möglich.
[*]Crashs Bewegungen sind hier noch weniger flüssig und das als Standard empfundene Moveset anfangs noch gar nicht vorhanden.
Der Doppelsprung funktioniert nur bis zum höchsten Punkt des Sprungs. Ich benutze einen Doppel-/Extrasprung durchaus auch dazu, um mich in brenzligen Situationen später nochmal abzufangen. Deswegen war das eine harte Umgewöhnung und hat den ein oder anderen Tod gekostet.
[*]Die Hub-Struktur ist an Unübersichtlichkeit kaum zu toppen und wird von Teil zu Teil schlimmer, auch weil...
[*]...man zur Komplettierung zwangsläufig recht unchronologisch vorgehen und immer wissen muss, in welchem späteren Level man nun etwas erledigen/finden muss, um in einem früheren Level einen Weg freischalten zu können...
[*]Dieses ganze Hin und Her kostet abgesehen davon, dass man das nicht ohne Guide vernünftig zusammenbekommen kann, auch eine Menge Zeit.
[*]Nicht zuletzt (ok doch zuletzt) sind die Eislevels einfach die Hölle, die Kontrolle wird einem sehr stark entrissen. In meinem Fall ein einziges verzweifeltes Gezappel.
[/list]
Das Ganze soll nicht zu negativ klingen. Es ist schön, dass uns Klassiker erhalten bleiben, man sie in schönerer Optik und insgesamt zuverlässiger Technik und trotzdem treu dem Original heute gut zocken kann. Ich würde einfach sagen, dass die Spielbarkeit von Crash naturgemäß nicht mehr die allerfrischste ist. Wobei es aber auch schon immer auf der anspruchsvolleren Seite angesiedelt war.
Ich find’s übrigens nett, dass Crash 1 das Extralevel Stormy Ascent enthält. Es ist fies, aber es ist eine reine 2D-Herausforderung und hat mir Spaß gemacht.
Ähnlich scheint es sich mit "Future Tense" aus Teil 3 zu verhalten, denn der wird auch extra erwähnt.
Noch kurz ein Wort zum Umfang: Damals waren die Levels an sich noch recht kurz und man ist mit einem Titel so mittelmäßig lang beschäftigt. Wenn man nur simpel durchzockt hat man es also im normalen Rahmen oder sogar eher schneller durch. Durch die Zusammenfassung dreier Titel und wenn man zumindest ein bisschen aufs Sammeln achtet, streckt sich das ganze aber spürbar.
Nun legt man sich die N. Sane Trilogie also entweder als Veteran zu oder weil man, wie ich, “mal mitreden möchte“ ;-)
Es hat mich zumindest nicht dazu bewogen, von diesem Franchise Abstand zu halten, im Gegenteil, ich hatte danach noch Spaß an Crash 4, welcher sich deutlich weiterentwickelt hat und trotzdem seinen Wurzeln treu geblieben ist.
https://store.steampowered.com/app/1378990/Crash_Bandicoot_4_Its_About_Time/
[h1]Fazit[/h1]
Ein Klassiker zum Wiedererleben oder Nachholen, kann man machen. Spielerisch angestaubt, aber seine Sache schon wert. Teil 4 ist dann deutlich verbessert und wird mitempfohlen! Am besten direkt das dicke Bundle kaufen und mit Teil 1-3 & 4 auch noch Spyro mitnehmen :-)
https://store.steampowered.com/bundle/29097/Die_glcklichen_7Bundle/
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