Spielzeit:
788 Minuten
Soweit ist das Spiel eine ziemliche Überraschung für mich. Ich hab's mir gekauft, weil ich dachte: "Das sieht so extrem bescheuert aus, da habe ich gerade irgendwie Bock drauf", aber dann entpuppt sich das Spiel als ganz nette Sammlerei bisher.
In der Zombieapokalypse ist man in einer Schule mit fünf sehr interessanten und teils sympathischen Schulmädchen unterwegs, die allesamt (mit einer Ausnahme) einen inneren Konflikt mit sich herumtragen, der sich ebenfalls auf Konflikte innerhalb der Gruppe überträgt.
Aus irgendeinem Grund sind all diese Mädels sehr begabt im Umgang mit Waffen und mit denen ballert man den Zombies so ordentlich die Rübe weg. Dabei gibt's Pistolen, Sturmgewehre, Maschinenpistolen, Schrotgewehre, Scharfschützengewehre und Raketenwerfer, die man allesamt zufällig in den einzelnen Stages gedroppt bekommt und die schließlich alle irgendwie andere Stats haben, mit denen man seinen eigenen Spielstil optimieren kann. Das eigentliche Gunplay dabei lässt jedoch etwas zu wünschen übrig. Den Waffen fehlt schlicht der Wumms - alles fühlt sich gleich an, obwohl das eigentlich gar nicht der Fall ist und umso weiter man spielt, desto mehr der Schwierigkeitsgrad anzieht, umso besser spürt man diese essentiellen Unterschiede in den Waffen. Will ich ein großes Magazin oder will ich schnell nachladen können? Lieber mehr Schaden mit einem Schuss, dafür aber eine langsame Feuerrate oder lieber einfach im Dauerfeuer draufhalten? Gerade dieser Fakt könnte auch viele am Anfang vergraulen. Glaubt mir, das Spiel braucht seine Zeit. Ich musste auch erst damit warm werden.
Das Spiel bietet im Kampf eine gute Abwechslung an Gegnern, die allesamt etwas langsam nach und nach eingeführt werden, was mir ganz gut gefiel und somit ein Problem umgeht, was ich beispielsweise bei DOOM (2016) hatte, wo alle Gegner recht schnell bekannt sind und danach ist es nur noch das gleiche. Hier gibt's erst normale, langsame Zombies, danach können sie rennen, man findet dickere und stärkere Zombies, sie können explodieren und noch einiges mehr kommt auf einen zu - sogar recht nette Bosse. Es wird immer etwas neues eingeführt, wenn das alte gerade dabei ist, eventuell langweilig zu werden.
Es gibt nur eine Sache, die mir bei dem Spiel etwas aufstößt oder eher gesagt mir ein großes Fragezeichen entgegen wirft: Das Level- und Missionsdesign. Die komplette Spielwelt ist zu jeder Zeit während den Missionen vorhanden, nur wird jede Mission durch Wände an Bänken, die Gänge versperren, sowie einfach mal irgendwelche blauen Flammenwände eingegrenzt, was ich eigentlich recht schade finde. Ich hätte es spannend gefunden, wenn das Spiel versucht hätte, etwas Open World artige Elemente zu nutzen, statt unfassbar lineare Missionen anzubieten. Wie gesagt, das kann man in einigen Missionen auch sehr gut sehen, ist zu jeder Zeit die gesamte Spielwelt im Spiel geladen. Die Welt ist auch nicht sonderlich groß. Da hätte man was machen können, aber stattdessen werden simple Aufgaben ala "Gehe dahin" oder "Sammle das ein" für jede Mission genutzt und mit blauen Flammen und Bänken werde diese zu Schlauchleveln verarbeitet.
Nichtsdestotrotz finde ich mich dabei, jede Mission auf ein SSS Rank zu bekommen, da ich schlichtweg Spaß habe. Auch wenn das Gunplay nicht so rocken mag, Zombies zu erledigen, mit einem abwechslungsreichen Waffenarsenal, um die best mögliche Punktzahl zu bekommen, macht einfach Spaß. Auch die Suche nach Outfits und Krähen, mit welchen man neue Unterwäsche, Haare und Raketenwerfer freischaltet, macht mir eine Menge Spaß. Da die Levels auch nicht wirklich groß sind, ist das kein wirkliches Problem. Eine Sache noch zum Missionsdesign, die ich ebenfalls etwas schade und schon aufgezwungen finde, ist das immer vorhandene Zeitlimit bei jeder Mission. Jede Mission hat ein Zeitlimit von 10 Minuten, warum? Ich finde keine Antwort auf diese Frage. Bei Verteidigungsmissionen, die immer 3 Minuten lang sind, verstehe ich es ja noch, aber warum hat jede andere Mission, JEDE, ein 10 Minuten Zeitlimit? Okay, Missionen mit Bossen haben ein 15 Minuten Zeitlimit, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich es als einfach sinnlos ansehe.
Es gibt noch ein Thema, das man bei diesem Spiel wohl ansprechen muss und das ist selbstredend die Freizügigkeit. Der ein oder andere mag hier vielleicht schreien: "Oh nein, diese teuflische nackte Haut!" oder stempeln es als respektlos Frauen gegenüber ab, jedoch ist die Art und Weise, wie mit diesem Thema im Spiel umgegangen wird, so verspielt und so bewusst dämlich, dass es klar ist, dass dieser Faktor zum einen zwar als Fanservice aber auch als Humor dient. Ich meine, Zombies werden von Klamotten in diesem Spiel angezogen. Man kann sich ausziehen, die Klamotten wohin werfen und das als Ablenkung nutzen. Das ist bescheuert und gerade deswegen kann ich hier nichts respektloses finden. Und das Zerfetzen der Kleidung innerhalb der Missionen dient auch als guter Indikator dafür, wieviel Schaden man bereits eingesteckt hat, von daher wird der Fanservice sogar im Gameplay genutzt.
Abschließend kann ich sagen, dass ich wohl noch einiges an Zeit in dieses Spiel stecken werde, um mir zum Beispiel noch den Multiplayer vielleicht irgendwann mal anzuschauen, wenn ich jemanden finde, der diesen mit mir spielen möchte, aber auch um jede Mission, auf beiden Schwierigkeitsgraden, auf ein SSS Rank zu bekommen, einfach weil's geht und Spaß macht. Die Präsentation des Spiels mag zwar etwas Low Budget sein (WARUM WIRD IN CUTSCENES IMMER AUF SCHWARZ GESCHNITTEN!!!?!?!?!), wen das jedoch nicht stört, bekommt hier ein unterhaltsames und in guter Weise dämliches Zombiemetzelfest, was sogar ziemlich gut optimiert ist. DER DOWNLOAD IST NUR 1.1 GIGABYTE GROß, WIE?!!?!? Auf jeden Fall läuft das Spiel flüssig wie heiße Butter und ist sein Geld in meinen Augen definitiv wert.
TL;DR:
- große Waffenvielfalt
- viele Missionen mit viel Zeug zum Sammeln
- leider etwas schwaches Gunplay
- große Gegnervielfalt
- interessante Hauptfiguren
- fragwürdiges Missionsdesign
👍 : 28 |
😃 : 1