Spielzeit:
338 Minuten
Das Spiel ist schlecht.
[h1]Der Traum[/h1]
Die Idee dieser Simulation fand ich so schön und im Trailer sieht es ganz klasse aus: Entwickle eine Stadt, eher vertikal denn horizontal, auf winzigem Raum. So eine Art großes Hochhaus mit allem, was dazu nötig ist. Von den Appartments, Wasser, Strom, Geschäften, Freizeitangebote, etc. etc.
Zudem muss alles einigermaßen zueinander passen, alles muss zugänglich sein, die Müllverbrennung nicht neben dem Bäcker angesiedelt sein, usw. Schließlich entstünde eine Art Organismus.
[h1]Die Realität[/h1]
Aber zurück zu Blook'hood, das diese Ideen hat, aber aber an vielen erheblichen Problemen krankt, von denen ich nur die wichtigsten nennen kann.
Es wirkt so, als hätten ambitionierte Spieledesigner ein Projekt angefangen, irgendwann die Lust daran verloren, es aber dennoch veröffentlicht, in der Hoffnung, dass man sich blenden lässt von den schönen Bildern und den Versprechen im Shop. So war's auch bei mir.
[h1]Das Tutorial[/h1]
Das Spiel hat ein Tutorial. Das ist OK, auch wenn es nur die absoluten Basics erläutert.
[h1]Der Story-Mode aka Das Tutorial #2[/h1]
Dann gibt es einen Story-Mode, der in Wirklichkeit ein weiterführendes Tutorial ist, weil es genau sagt, was man zu tun hat. Nur dass es nicht funktioniert (spätestens im 5. Abschnitt).
http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=966457792
So soll man gewisse Dinge bauen oder reparieren, aber dann lässt es das Programm nicht zu. Manches funktioniert, manches nicht. Manche Objekte können nicht mehr zerstört werden (um Platz zu schaffen). Irgendwann konnte ich die erforderlichen Dinge nicht mehr tun und der "Story-Mode" war am Ende.
[h1]Die Challenges[/h1]
Also Schluss damit und hin zu den Challenges. Das sind Aufgaben wie die Aufgabe 1 (mehr habe ich nicht angehen können), Grundwasser zu pumpen, 250 (Kubikmeter?). Die Aufgabe war aufwendiger als gedacht (und das ist ja in Ordnung), weil nicht viel Geld vorhanden war. Also muss man erst mal Geld erwirtschaften. Dazu braucht man Menschen, Häuser, Strom, etc. Alles OK.
Aber das Spiel hat keine Pausefunktion. Nein, hat es schon, aber die wird immer beendet, sobald man etwas baut. Die Objekte verfallen aber in rasender Geschwindigkeit, wenn sie nicht die passenden Resourcen vorfinden. Es funktioniert also nicht, mal alles gemütlich aufzubauen, zu prüfen und dann die Simulation zu starten. Alles ist on-the-fly.
Man hastet ständig auf der Suche nach möglichen Resourcenengpässen und den Objekten, die man bauen muss (wieviel?), um sie auszugleichen, nur um sich damit noch mehr aufzuhalsen, was man auf Resourcenengpässen untersuchen muss.
Fast unweigerlich wird man (ich zumindest) daran scheitern, es sei denn man hat alles ganz genau verinnerlicht und viele Stunden lang geübt, so dass man genau weiss, wieviel von was wann wo benötigt wird.
http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=966455097
Am besten ist wohl, man plant alles (auf einem Blatt Papier) im voraus, kalkuliert gegenseitige Abhängigkeiten und Bedarfe.
Für 250 (Eimer?) Wasser, braucht man x Wassertürme (ich weiss, die erzeugen kein Wasser, sondern speichern es; aber das Spiel weiss es nicht); die Kosten y$. Dazu müssen z Arbeiter so und so lange in einem Betrieb arbeiten und irgendwo wohnen; daher brauche ich p Bäume, die genügend Frischluft produzieren, sonst gehen die Appartments kaputt; p Bäume brauchen aber w (Becher?) Wasser (pro Tag?). Zudem brauche ich Strom, Bistros, und weiss der Geier was und die Bistros brauchen eine Kaffeplantage und eine Kläranlage ist auch fällig. Kurzum, eine ganze Stadt muss her und alles muss in seinen Bedarfen berechnet werden, um genügend Quellen dieser Bedarfe bereitzustellen, ... Man sieht, das ist geradezu eine Doktorarbeit.
Hat man eine Idee, so startet man die Simulation und baut alles genau nach Plan möglichst rasch oder zumindest in geeigneter Reihenfolge auf, so dass kein Objekt zu lange ohne seine erforderlichen Resourcen ist.
Aber wehe da klappt was nicht, dann kann man wenig noch machen. Denn ein einmal verfallenes Objekt braucht Geld und andere Resourcen, um es wiederaufzubauen, die man wahrscheinlich nicht hat oder zumindest nicht eingeplant hat und man kann wieder mit dem Blatt Papier beginnen...
Ich habe es jedenfalls nicht geschafft, 250 (Tassen?) Wasser zu produzieren. Mir ist regelmässig vorher alles verfallen, weil die Appartments nicht genügend Frischluft hatten, die Bäume kein Wasser, oder sonstwas.
[h1]Die Sandbox[/h1]
Aber Sandbox, das muss es sein. Es gibt die schwierige Version, wo alles binnen Sekunden verfällt (siehe oben).
Dann gibt es die angenehme Version ohne Verfall. Schön. Aber nach einer Phase der Euphorie merkt man, dass jedwede Spannung raus ist. Es kann nichts passieren. Egal wie doof ich die Objekte anordne, es ist egal. Es kommt nur auf die Optik an. Baue dir einen hübschen Wolkenkratzer, oder was auch immer, und schaue ihn dir an.
http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=966457014
Die Grafik ist funktional, aber nicht so toll, dass es mich begeistern kann. Manche Gebäude (z.B. das Appartment) sind auch ausgesprochen seltsam anzuschauen.
Dann gibt es noch eine World, die es ermöglicht, kleine Sanboxen in einer großen Sandbox zu erstellen. Bei dieser World gibt es Verfall, mit allen genannten Problemen.
[h1]Das Verdikt[/h1]
Keine der angebotenen Spielmodi war befriedigend, so dass ich die 5 Stunden Spielzeit als ziemlich vergeudet ansehen muss, ganz abgesehen von dem Geld.
Pro & Contra:
+ Gute Grundidee
- Mangelhafte Ausführung
Wertung: 2/10
Die nichtfunktionale Pausenfunktion zusammen mit dem rasenden Verfall machen die Simulation zu einem spielerischen Desaster. Der Story-Mode ist ein verbuggtes Tutorial. Was soll das?
👍 : 88 |
😃 : 4