Spielzeit:
22748 Minuten
This is Ravager Researcher O'Hara. I would like to give advice to the Soldiers...
Erst einmal vorweg: Bei EDF 4.1 handelt es sich um eine erweiterte Fassung des in unseren Breiten als "Earth Defense Force 2025" auf Playstation 3 und Xbox 360 veröffentlichten Spiels, welches in Japan den bereits vierten Teil der Reihe darstellt. Somit ist es im Prinzip der Nachfolger von Earth Defense Force 2017, welches 2006 in Japan und Später auch bei uns für die Xbox 360 erschien, und wiederum den Nachfolger von Global Defense Force darstellt. 2011 erschien zwar noch Earth defense Force - Insect Armageddon für Xbox 360 und PS3, dieser Teil wurde jedoch von einem amerikanischen externen Entwicklerteam erarbeitet, und stellt aufgrund seiner vielen Verschlechterungen im Gameplay sozusagen das schwarze Schaf innerhalb der Reihe dar. So ist es nur konsequent, dass es sowohl aus der Nummerierung innerhalb der Reihe als auch innerhalb der Story komplett ausgeklammert wird. Der hier vorliegende Teil ist also wie Gesagt die optisch und inhaltlich verbesserte Fassung von Earth Defense Force 2025.
Auf den alten Konsolen brach die Framerate bei hohem Gegneraufkommen - und das ist quasi Dauerzustand in diesen Spielen - immer wieder bis hin zur Unspielbarkeit ein, da beide Plattformen mit der Darstellung der umfangreichen Action und Zerstörung überfordert waren. Diese neue Fassung für PS4 und PC läuft dagegen fast immer Flüssig, und ist sowhl für Fans der Reihe als auch für Neueinsteiger empfehlenswert. Doch wie muss man sich das Spiel nun vorstellen?
Es ist schwierig einem Außenstehenden, der EDF nie gespielt hat und vielleicht lediglich ein paar Spielszenen auf Youtube gesehen hat, die Faszination dieses Nischen-Juwels zu vermitteln.
Man läuft dabei leider Gefahr, als bekloppt abgestempelt zu werden, oder es wird einem unterstellt, man schätze das Spiel nur ob seiner Beklopptheit. Letzteres ist sicher nicht ganz falsch, macht aber nur den kleineren Teil des Reizes aus.
Wenn man das Spielprinzip von EDF auf seine Kernelemente herunterbricht, so handelt es sich um einen Third-Person Shooter, in dem man auf geräumigen Karten immer wieder neu spawnende Gegnermassen umnieten muss. Ein sehr arcadiges Spielprinzip. Das ganze mit schlecht vertonten englischen Kommentaren, für die sich ein fünfjähriger schämen würde. Die Grafik ist dabei auch nicht gerade von gestern sondern definitiv von vorgestern! Die Gegner lassen neben Medipacks auch immer wieder neue Waffen und Rüstungsupgrades fallen, welche einem bei erfolgreichem Abschluss der Mission dann das nächste Mal zur Verfügung stehen. Das ganze hört sich jetzt nicht sonderlich reizvoll an, geht am Kern des Spiels aber auch vorbei:
Betonen muss man viel eher, dass die Action und Inszenierung hier alles andere in den Schatten stellt. Das Spielprinzip ist simpel, die Steuerung in Ordnung aber auch nichts besonderes - Aber in allen anderen Aspekten handelt es sich um ein Spiel der Superlative: Wenn ich von Gegnermassen spreche, dann meine ich wirklich Massen. Ich spreche hier nicht von ein Paar Dutzend Ameisen, Spinnen und Alien-Drohnen, die hier mit jeder Gegnerwelle die Karte fluten, sondern - vorrausgestetzt man spielt in den höheren Schwierigkeitsgraden - locker von ein paar hundert oder gar tausenden. Diese Insekten wuseln so chaotisch über die Karte, dass man kaum den Überblick behalten kann, und stets mit größerem Kaliber wie Raketenwerfer oder Mörsern ganze Horden der Insekten zugleich in die ewigen Jagtgründe befördert. Allein die wegfliegenden und explodierenden Insektenmassen sind schon episch inszeniert - dazu kommt, dass man oft zwischen Häuserschluchten spielt, und durchaus schonmal ganze Hochhaus-Komplexe zugleich einstürzen - während dutzende Insekten beim Aufprall der Raketen in alle Richtungen zersprengt werden. Das ganze ist auf den niedrigen Schwierigkeitsgraden einfach. "Easy" und "Normal" stellen kein Problem dar. Um an neue Waffen zu kommen - und das will man in diesem Spiel: glaubt mir - muss man aber die Missionen auf den höheren Schwierigkeitsgraden schaffen. Und auf "hardest" oder gar "Inferno" ist das eine echte Herausforderung, auch wenn die vier verschiedenen spielbaren Soldatenklassen aus jeder Mission mit zusätzlichen Lebenspunkten hervorgehen.
Und all dieses Chaos läuft jetzt 2016 auf dem PC völlig flüssig - vielleicht noch etwas flüssiger als 2014 die Playstation 4-Version, von der diese PC-Fassung geportet wurde. Hierbei handelt es sich übrigends ausnahmsweise um einen sehr guten Port, der der Konsolenfassung in nichts nachsteht. Wennman bedenkt, dass Hier zugleich unzählige Gegner, fliegende Projektile und Masssenweise Gegner berechnet werden müssen, ist dass eine Leistung, ist das auch in dieser mäßigen Grafik durchaus beindruckend.
Das ganze lässt sich online in Viererteams oder auch super mit dem Kumpel im Couch-Splitscreen zocken - In der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich!
Fazit:
Für mich ist EDF das mit Abstand beste Splitscreen-Coop Spiel seiner Generation und macht auch alleine erstaunlich viel Spass. Die langzeitmotivation ist Gegeben - ich habe schon weit mehr als 200 Stunden in das Spiel versenkt, und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Von mir eine klare Kaufempfehlung, trotz des etwas hohen Preises.
👍 : 6 |
😃 : 3