Spielzeit:
1233 Minuten
[h1]Review zu Iconoclasts[/h1]
Es gibt nur wenige Spiele, die ich mir sofort kaufe, ohne mich vorab detailiert auf der Steamseite zu informieren. Iconoclasts war so ein Fall. Der Pixelart hat mich von seiner großartigen Farbpracht sofort überzeugt und so beschloss ich, dass ich das Spiel sofort, falls es mal reduziert sein sollte, kaufen werde!
Anfangs hab ich nicht einmal gewagt an ein Metroidvaniatitel zu denken und wurde dann nach dem Kauf überrascht. Metroidvanias gehören zu meinem absoluten Lieblingsgenre. Vor allem, wenn jene mit einer schönen Grafik und interessanten Mechaniken verknüpft sind. Und tatsächlich lassen sich viele Gemeinsamkeiten mit Spielen wie Owlboy oder auch Axiom Verge finden, wobei Iconoclasts durchaus eigene Ideen mitbringt und sogar die Schwächen von Axiom Verge - teilweise jedenfalls - ausmerzt.
Iconoclasts hat mich stellenweise wirklich überrascht. Allen voran beim Soundtrack! Joakim Sandberg weiß wirklich wie man einen guten Soundtrack produziert. Kein einziger Track hat mich gelangweilt. Auch die Geschichte ist recht detailiert und umfangreich, was ich ehrlich gesagt nicht erwartet hatte. Auch die Komplexität einiger Puzzle und Secrets waren durchaus eindrucksvoll. Ich meine, ich bin eigentlich jemand mit einem Auge fürs Detail, aber die Secrets in diesem Spiel sind manchmal brockenschwer!
In mancherlei Hinsicht macht Iconoclasts auch etwas einzigartiges in diesem Genre. Es gibt beispielsweise eine Fähigkeit, die man jederzeit im Spiel verfügbar hat, nur wird das dem Spieler nie beigebracht. Dies mag einigen gefallen, mir jedoch kam es irgendwie billig und unbefriedigend vor. Es ist halt schon echt nervig, wenn einige der einsammelbaren Gegenstände nicht zu erreichen sind und man vermutet, dass man diese Fähigkeit irgendwann im Laufe der Geschichte noch erhalten wird, aber nicht der Fall ist, da man jene schon besitzt. Dann schaut man beim Guide und... ist enttäuscht. Zumindest ging es mir so. Es existiert nämlich kein einziges Tutorial im Spiel, dass dir das beibringt. [u]Kein einziges[/u]!
Generell gibt es recht viele Fähigkeiten, die mit den tragbaren Waffen einhergehen, nur gibt es von denen insgesamt zu wenige, sodass sich diese Mechaniken irgendwie eingeengt auf die überschaubare Waffenanzahl verteilen und das kann dann schon recht stressig sein, wenn man versucht einen normalen Gegner mit 15 (Nein, ich übertreibe nicht) Arten des Kampfes zu töten. Das hört sich vielleicht abschreckend an, ich weiß, aber irgendwann hat man halt den Bogen raus und wechselt zwischen Waffen und Gegnern hin und her. Es kann nur problematisch sein, wenn man einen neuen Gegner trifft und erst einmal wie ein Forscher herausfinden muss, wie man den jeweiligen Gegner zu Fall bringt. Das mag auch wiederrum einigen gefallen und mir hat es auch durchaus Spaß gemacht, sei hier aber mal gesagt.
Das für mich größte Problem des Spiels sind jedoch die Nebenquests. Eigentlich sind es oft nur "Postbotenaufträge", doch bis man die betroffene Person gefunden hat können im Spiel [u]Stunden[/u] vergangen sein! Man vergisst oft schnell was man an wen liefern soll und da es keine Nebenquestsbeschreibung oder dergleichen gibt, wird das komplette Unterfangen weiterhin erschwert. Es lässt sich quasi dadurch lösen, dass man ein Notizbuch neben sich liegen hat und derlei Dinge notiert. Nur habe ich das versäumt. Deshalb: Unbedingt Notizbüchlein rausholen! Das ist wirklich essentiell um das Spiel zu 100% durchzudaddeln.
Die deutsche Übersetzung ist auch noch eine Sache. Sie ist zwar vorhanden, aber stellenweise so grottig schlecht, dass man seine Stirn durch lauter Facepalms in sein Hirn drückt... Grammatik- und Rechtschreibfehler und sogar eine nicht vorhandene Übersetzung innerhalb einer Sprechblase lassen sich im Spiel finden. Auf mich haben einige Sätze auch überflüssig gewirkt. Treu dem Motto "Man redet viel, aber sagt wenig." Es ist auch so, dass einige Dinge, wie Schilder, Poster etc. auf deutsch übersetzt worden sind, aber nicht alles. Ich meine, wer A sagt muss auch B sagen.
Kommen wir für die Schnellen unter uns einfach mal zur Pro-Contra-Liste:
[u][b]Pro:[/b][/u]
+ Der Pixelart hat mich von seiner Farbpracht quasi umgehauen!
+ Der Soundtrack bleibt im Ohr und erinnert stellenweise sogar an Undertale oder Axiom Verge!
+ Diverse nette Ideen, die mich wirklich bei Entdeckung erfreut haben. Ich finde es immer toll, wenn man stets Hintergrundgedanken in etwas verbaut
+ Das Movement fühlt sich recht gut an. Vor allem der Schwung mit dem Schraubenschlüssel
+ Der Humor war immer wieder überraschend lustig
+ Die Rätsel sind recht komplex und erfordern [i]ein um die Ecke denken[/i]
+ Das Spiel [u]versucht[/u] die Mechaniken und Kontertechniken neuer Gegner ohne Tutorial zu demonstrieren
+ Die besuchbaren Gebiete sind recht abwechslungsreich
+ Die Bosse waren stets unterschiedlich und recht kreativ gestaltet
+ Im Rahmen der Geschichte hat man sogar die Chance unterschiedliche Charaktere mit verschiedenen Mechaniken zu spielen
+ Die Schnellreisefunktion ist recht kreativ und einzigartig. Ich meine man reist mit einer Maschine zum Mittelpunkt des Planeten und reist von dort irgendwo hin. Einfach phänomenal!
+ Die Secrets sind recht knifflig
+ Viele verschiedene Charaktere, manche mehr, manche weniger für die Hauptgeschichte relevant
+ Der Abspann hat mir sehr gefallen, da alle NPCs und Gegner mitsamt Name aufgelistet werden. Da kann man dann schon so den ein oder anderen Unbekannten finden!
[u][b]Contra:[/b][/u]
- Screenshaking bei den anfänglichen Bossen ist äußerst nervig. Sind glücklicherweise die Minderheit und tauchen, wie gesagt, nur am Anfang auf
- Die Optionen sind recht mager. Nicht einmal eine Sprachänderungsmöglichkeit?
- Grammatik- und Rechtschreibfehler
- Nebenquests sind anstrengend. Hohlt euch unbedingt einen Guide oder packt euer Notizbuch aus!
[u][b]Prontra:[/b][/u]
+- Einsammelbares Leben ist manchmal außer Reichweite und kann nicht eingesammelt werden
+- Es gibt ein kleines Flackern auf der horizontalen Achse, sollte man sich bewegen. Dieses scheint von Areal zu Areal unterschiedlich zu sein und vor allem in Blockrock häufiger aufzutauchen
+- Zu wenige Waffen, aber da die Waffen auch zur Fortbewegung und Puzzlelösung beitragen ist das ansich in Ordnung. Kann halt nicht mit dem Waffenrepertoire von Axiom Verge mithalten
+- Manche Bosse haben das Problem, dass sie ihre Attackenmuster nicht individuell anzeigen. Man muss sich mit einem simplen Ausrufezeichen begnügen. Dies ist jedoch nicht bei allen Bossen der Fall gewesen
Falls jetzt Eltern daran denken das Spiel ihrem Nachwuchs zu kaufen, so würde ich davon abraten, da schon - vor allem anfangs - recht viel vulgäre Sprache vorkommt.
Ich meine sogar, dass der Normalpreis von 19,99€ durchaus aktzeptabel ist! Schließlich hab ich mit beinahe allen Achievements ca. 20 Stunden gebraucht um das Spiel durchzuspielen. Dann gibt es noch NewGame+ und den Herausforderungsmodus um noch weiter unterhaltet zu werden!
Ich danke fürs Lesen und wünsche sehr viel Spaß beim Spielen! ;-)
https://store.steampowered.com/app/393520/Iconoclasts/
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