Spielzeit:
430 Minuten
[b]Sehr persönliche 5/10[/b]
[h1]So spielt sich also ein Metroidvania...[/h1]
Fanboys und -girls sollten jetzt entweder ganz stark sein oder gar nicht erst weiterlesen, aber Hype um Ori hin oder her, mich hat’s irgendwann nur noch genervt.
Was ich von Metroidvanias weiß (und offensichtlich ist dieses Spiel mein erstes aus dem Genre):
[list]
[*]eine große Karte wird nach und nach aufgedeckt
[*]Fähigkeiten werden erweitert
[*]nichtlinieares Erkunden und Rückkehr zu vorigen Orten - böse Zungen (nicht ich!) würden von Backtracking reden
[*]oftmals ein höherer Schwierigkeitsgrad
[/list]
Wer mich kennt, der weiß, der wievielte Punkt in dieser Liste mich wahrhaftig so richtig dolle abf*ckt. Nenne eine Zahl zwischen 3 und 5.
[h1]So ein schönes Spiel![/h1]
Ja, wunderschön. Ganz toll. Sieht aus wie gemalt. Hat eine schöne emotionale Geschichte. Und einen träumerischen Soundtrack. Allein das Intro! Jetzt kann doch nichts mehr schiefgehen.
[h1]Und, wo ist das Problem?[/h1]
Das Problem ist, dass ich Spiele spielen möchte, die eine faire Herausforderung bieten.
Ich mag keine Walking Simulatoren oder Visual Novels, ich mag aber auch keine Fingerakrobatik. So schwer kann das doch nicht sein (also, ich meine, die gute Mitte zu treffen).
Ich bin in Platformern eigentlich sogar ganz gut (zumindest nicht so schlecht wie woanders), aber, naja, das hilft halt auch nicht immer.
Ich möchte es jetzt nicht vollkommen abwerten, aber Storygrundlage und Soundtrack sind mir nach dem Intro irgendwie verlorengegangen. Die Optik ist und bleibt natürlich spürbar schön.
[h1]Jetzt mal raus mit dem Elefanten im Raum![/h1]
Ich trau mich nicht. Erstmal ablenken. Also: Ich bin kein Fan solch schwurbeliger Stories. Licht der Erkenntnis, Baum des Lebens, Flamme der Zuversicht und wie das nicht alles genannt wird. Diese blumige, poetische Sprache, dieses märchenhafte Fantasyzeug, das mir einfach nichts sagt. Ich komm da nicht mit. Geht mir dann irgendwann auch am Hennes vorbei.
Aber um schonmal auf den nächsten Absatz hinzuleiten... Ori steuert sich merkwürdig. Dass die Spielfigur im Sprung schnell nach vorne lenkt und nur schwer wieder zurückzubekommen ist, hätte mir als höchstwahrscheinlich bewusste Designentscheidung das erste Warnsignal sein sollen.
[h1]Das ist doch nicht etwa alles?[/h1]
Nein. Mich nervt dieses Gehampel mit der (Kampf-)Schwierigkeit.
Ich nehme in Games durchaus Herausforderungen an. Diese allerdings lieber in Sachen Parcours als Kampf. Sobald mich Gegner stressen und es ein mittelprächtiges Gezappel wird, diese zur Ruhe zu bringen, gehen meine Nerven hoch. Und das passiert hier alle paar Meter. Im Grunde sind's simple Gegner, die nur drei Geschosse abfeuern, denen man sich aber aufgrund des mageren eigenen Angriffsradius immer wieder nähern muss, um ein bisschen Damage zu machen.
Nicht zu vergessen, dass sie ständig neu spawnen, sobald man sich mal 3-5 Screens entfernt hat. Hmpf.
[h1]Schonmal was von leveln gehört?[/h1]
Ich habe Ori ziemlich präzise bis zur Hälfte gespielt (Spielstand sagt 50%) und da reichte es mir dann einfach. Natürlich habe ich meine Fähigkeiten (alle drei Bäume) gleichermaßen zu etwa mind. 50% aufgelevelt. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, sind noch ätzendere Gegner dazugekommen mit anderen Geschossen und hartnäckiger. Da spürt man vom Aufleveln überhaupt nichts, im Gegenteil! Ich bin es leid. Mit dem Runterstellen des Schwierigkeitsgrades war auch nichts spürbar.
[h1]Das war’s also mit Metroidvania?[/h1]
Na ich hoffe nicht. Denn mit neuen Fähigkeiten die Gegend erkunden und neue Ecken finden klingt eigentlich ganz interessant.
Im Fall von Ori muss ich das Ding einfach deinstallieren, da ich ab jetzt nur noch mit einem Gefühl von “Wie schnell werde ich diesmal scheitern und die Nerven verlieren?“ ins Spiel gehen würde. Da endet eine Session schneller als man überhaupt “Drecksgame!“ schreien kann. (hey Fanboy/-girl, ich hatte dich gewarnt, stimmt’s?)
[h1]Fazit[/h1]
Wir haben hier eine sehr subjektive Abwertung erlebt. Aber ehrlich, ich verstehe einfach nicht, warum hübsche Spiele immer mit so krampfigen (spielerischen) Anforderungen kaputtgemacht werden müssen. Das habe ich schon im wunderbar durchgestylten Doom Eternal bedauert. Dann seht halt zu, aus welcher Playerbase ihr zukünftig eure Kohle reinholt.
Witzig übrigens, dass ich meinen ursprünglichen Ablehnungsgrund beiseite gelegt hatte und das auch nicht bereut habe. Mir war die Spielfigur zu mickrig bzw. die Kamera zu weit draußen, ich mag lieber bildschirmfüllende Ästhetik.
Naja, wie auch immer, diese Rezension braucht niemand, es sei denn hier findet sich ein weiterer untalentierter Spieler, der über sein erstes Metroidvania nachdenkt und meint „ach, Ori haben doch immer alle gelobt und jetzt ist es im Sale für 3.99“.
[h1];-P[/h1]
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