Spielzeit:
441 Minuten
Mit "Russia" schließt die "Assassin's Creed Chronicles"-Reihe ab. Einerseits schade, andererseits auch gut so.
Kommen wir erst einmal zum Positiven: Die Story im "Russia"-Teil ist um Längen besser als bei "China" oder gar bei "India". Gerade Teil 2 hatte für mich nicht mal wirklich eine nennenswerte Story, es gab ein paar Akteure, die haben halt was gemacht und gut war's. Bei "Russia" drehen die Macher wieder etwas auf und liefern einen der interessantesten Plotpunkte, die ich seit Jahren in "Assassin's Creed" gesehen habe. Ich werde nichts spoilern, aber es hat mit dem Kästchen zu tun, hinter dem wir schon seit Teil 1 her sind.
Hier muss ich aber leider schon eingrätschen. Zwar ist die Idee hinter der Geschichte um Nikolai und Anastasia extrem interessant, wird aber leider nicht vollkommen ausgeschöpft. Ich weiß am Ende leider nicht mehr als am Anfang. Gerade das so mysteriöse Kästchen, das wir schon als Shao Jun verfolgt haben, um es dann als Arbaaz mit einem dicken Diamanten in Verbindung zu bringen, bleibt hier auch nicht viel mehr als ein Kästchen. Warum? Es ist doch der letzte Teil der Chronicles-Reihe. Warum erfahren wir absolut gar nichts über dieses Kästchen? Sehr schade.
Ansonsten ist die Geschichte aber wie gesagt deutlich besser als in den Vorgängern. Das liegt vor allem daran, dass Nikolai hier nicht ständig Selbstgespräche führt, sondern mit Anastasia spricht. Die Dynamik zwischen den beiden ist sehr schön dargestellt und dass man Anastasia hin und wieder auch spielt ist ebenfalls ein ganz großer Pluspunkt. Anastasia spielt sich komplett anders als Nikolai und sorgt für eine gute Portion Abwechslung.
Auch die Grafik ist wieder ein Augenschmaus. Ich finde es schön, dass jedes der "Chronicles"-Spiele einen eigenen Stil findet. "Russia" arbeitet mit viel schwarz-weiß und kräftigen Rottönen, was häufig, wenn nicht immer, einfach nur atemberaubend aussieht.
Ein großes Problem des dritten "Chronicles"-Teils sind aber teils enorm schwere Level. Bereits in Teil 1 gab es viele Punkte, die sehr schwierig waren, aber erst in "India" und eben jetzt hier wurden daraus einfach nur unfaire Stimmungskiller und das meine ich wörtlich. Gerade Szenen, in denen man wegrennen muss, sind nur zu schaffen, wenn man das Level in- und auswendig kennt, denn kein Fehler wird einem verziehen. Das macht nicht nur keinen Spaß, sondern frustriert zusätzlich. Auch sind manche Gegner so platziert, dass das Level wirklich nur mit viel Glück komplett auf "Schatten: Gold" (niemand getötet und niemand hat einen gesehen) schaffbar ist.
Ansonsten ist das Spiel einen Blick wert - zusammen mit den zwei anderen "Chronicles"-Teilen zumindest. Kauft euch die drei Spiele auf jeden Fall im Bundle und im Sale. Ohnehin finde ich, dass die drei Spiele eigentlich ein Spiel mit drei Kapiteln oder Episoden hätten sein sollen. Denn grundlegend ändert sich selten etwas über die Teile hinweg. Alle drei Teile zusammen ergeben einen schönen Ausflug in drei interessante Epochen der Geschichte in Verbindung mit dem Assassinen/Templer-Thema und eine Abwechslung zu den Hauptspielen, was das Spielprinzip angeht.
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