Spielzeit:
642 Minuten
[i]The Deadly Tower of Monsters ist eine grandiose Parodie auf SciFi B-Movies in Form eines isometrischen Action RPG Twinstick Shooters.[/i]
[h1]Story[/h1]
Dick D-i-c-k (Anmerkung an die Steam-Zensur -> ich kann ja auch nichts dafür, dass er so heißt) Starspeed und sein Sidekick der Roboterpilot stranden mit ihrem Raumschiff auf einem unbekannten Planeten, der seltsamer nicht sein könnte. Das Wasser ist türkisgrün und die Erde rot wie der Mars. Größere Felsen sind gerne mal aus Pappmaschee und die Bäume und Büsche sind allesamt aus Plastik. Mittendrin steht ein gigantischer Turm, der bis ins All hinaufragt. Er sieht ein bißchen aus, als hätte man ihn aus Science Fiction Spielzeugresten zusammengebaut und ist der ganze Stolz des ansässigen Superschurken "The Emperor".
Dessen Tochter Scarlett Nova, die mit der Tyrannei ihres Vaters nicht einverstanden ist, verschwört sich mit den beiden Neuankömmlingen. Und so beschließen sie gemeinsam, mit Laser-Peitsche und Strahlenkanone bewaffnet, den tödlichen Turm der Monster zu erklimmen, um ihrem Vater und seinem verrrückten Wissenschaftler Dr Peculiar die Stirn zu bieten. Auf ihrem Weg begegnen sie vielen eigentümlichen Kreaturen, wie den Atomameisen und den schwebenden Gehirnen, oder den Staubsaugermonstern. Auch ein Riesengorilla und ein Mutantenoktopus dürfen da natürlich nicht fehlen.
Das klingt nach üblem Trash und das soll es auch sein. The Deadly Tower of Monsters wird dem Spieler als digitalisierte und vom Regisseur kommentierte Neuauflage eines 1975 abgedrehten SciFi B-Movies präsentiert. Das Spiel ist bis zum Rand gefüllt mit hölzernen Dialogen und Anspielungen auf Filme wie Formica, King Kong, die Zeitmaschine, Fliegende Untertassen greifen an, der Unsichtbare, Killers from Space, Flash Gordon, Planet der Affen, die Fliege, oder die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Die Spezialeffekte sind teilweise absichtlich fürchterlich mies. Manchmal ragt sogar ein Mikrofon ins Bild, oder man sieht einen Fingerabdruck auf der Linse. Viele der Monster sind ebenfalls absichtilich grauenvoll schlecht gemacht. Manche können zum Beispiel nur geradeaus laufen und rotieren auf der Stelle, wenn sie die Richtung wechseln wollen, andere sind absolut großartig animiert.
Über alledem hört man immer wieder die eingespielten Kommentare des selbstgefälligen und komplett unfähigen Regisseurs Dan Smith, der nicht müde wird, den fiktiven Zuschauer mit schrägen Lebensweisheiten und verrückten Anekdoten vom Film-Set und zu unterhalten.
[h1]Umfang[/h1]
Der "Film" besteht aus vier Abschnitten, in denen man zahlreiche Monster und auch immer ein paar Endgegner besiegen muss. Wer zügig durchrennt, schafft das Spiel vermutlich auch in 6 Stunden. Wer alle Errungenschaften sammeln will und sich etwas mehr Zeit nimmt, diese bunte Welt der SciFi-Parodie zu bewundern, braucht dafür eher 10-15 Stunden.
[h1]Gameplay[/h1]
The Deadly Tower of Monsters ist eine Mischung aus isometrischem Twin Stick Shooter, Action RPG und 3D Plattformer. Für mein Empfinden spielt es sich am besten mit einem Gamepad.
Der Schwierigkeitsgrad ist definitiv "leicht". Auch RPG Einsteiger sollten dieses Spiel ohne allzu großen Widerstand durchspielen können.
Die Helden können auf Basiseigenschaften wie Leben und Schaden ein bißchen leveln. Es gibt eine überschaubare Auswahl von Waffen, zwischen denen man wählen kann und die man für eingesammeltes Gold und Zahnräder ein oder zwei Stufen aufwerten kann.
Besonders ungewöhnlich ist, dass man aus beliebiger Höhe vom Turm springen kann (oder manchmal auch muss). Kurz vorm Aufprall beamt man sich mit dem tragbaren Teleporter einfach wieder hoch, oder man benutzt ein Jetpack, um eine sanfte Landung zu versuchen. Der freie Fall aus einer so großen Höhe ist ganz sicher ein Alleinstellungsmerkmal dieses Spiels. Man kann auch nur nach unten schauen und schießen. Die vertikale Ebene, ist fast eine neue Dimension für ein Spiel dieser Art. Die sich ständig um den Turm und den Spieler drehende Kamera hat dabei alle Hände voll zu tun, einen guten Blickwinkel zu bieten, was fast immer überzeugend gelingt.
[h1]Grafik & Musik[/h1]
Man findet Affen mit Armbanduhren, Stop-Motion Monster, eine glänzende Plastikfauna, unendlich viele Arten von verrückten Kreaturen und einen riesigen Turm mit unendlich vielen Details und Referenzen. Dialogsequenzen kann man vorspulen und es gibt sogar einen VHS-Filter, der die Altersspuren einer Videokassette simuliert. Die Grafiken und Animationen in diesem Spiel sind mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Es sieht einfach großartig aus.
Die Musik ist, im Stil der alten B-Movies, mit echten Instrumenten eingespielt worden und ergänzt die Parodie durch übertrieben theatralische Konzertklänge und schräge Spacefilmtöne.
[h1]Kritik[/h1]
Spieler mit einer Nvidia Karte haben offenbar immer wieder mal Probleme mit der vertikalen Synchronisation. Mir hat geholfen, meine Grafikkarte anzuweisen, dass sie dem Spiel ein nvidia vsync aufzwingen soll. Von da an lief es flüssig.
Die Charaktere unterscheiden sich nur durch ein paar Sonderfähigkeiten und auch die Charakterentwicklung ist für alle drei gleichermaßen sparsam. Für verwöhnte RPG Spieler ist die Auswahl der Waffen und Sonderfähigkeiten möglicherweise ein bißchen dürftig. Mir war es ausreichend für ein Spiel dieser Art. Man vermisst aber mehr Verstecke und nur für einen bestimmten Charakter zugängliche Bereiche. Sie wären gut für die Ausdifferenzierung der drei Rollen und auch der Wiederspielwert würde davon profitieren.
Die Kameraperspektive wechselt recht oft, während man sich auf dem Turm bewegt, was zunächst ein bißchen gewöhnungsbedürftig ist. Gelegentlich kommt es auch vor, dass manche Ecken dadurch schwer zu erreichen sind.
Es kommt aufgrund der vielen komplexen Ebenen und der zahlreichen Objekte des Turms gelegentlich (eher selten) vor, dass man in der Szenerie hängen bleibt.
Im vierten Teil sind die spielbegleitenden Kommentare etwas seltener geworden, was ich ein wenig schade fand. Ich hätte Dan Smith noch ewig zuhören können.
Die deutsche Übersetzung ist an verschiedenen Stellen leider ziemlich schlecht. Man sollte Englisch verstehen, um das Spiel vollumfänglich genießen zu können, denn man hat oft keine Zeit den Untertitel zu lesen.
[h1]Fazit[/h1]
Augenblicklich sieht es so aus, als hätten die Entwickler auch in Zukunft noch vor das Spiel zu begleiten und hier und da an der ein oder anderen Schraube zu drehen. Sie haben ebenfalls ein offenes Ohr für Spieler, wie man im Steam-Forum deutlich erkennen kann. Das sind eindeutig gute Argumente für ein gerade veröffentlichtes Spiel, das bei diesem Umfang selbstverständlich noch nicht zu hundert Prozent perfekt ist.
Wenn du schwindelfrei bist und etwas für Action RPGs und Twinstick Shooter übrig hast, wenn du Englisch verstehst, aber vor allem wenn du ein SciFi-Fan bist und schon viele B-Movies gesehen hast, dann ist dieses Spiel garantiert ein Fest für deine Lachmuskeln. Gerne-Fans kann ich es wärmstens empfehlen. Der Preis stimmt auch. The Deadly Tower of Monsters hat gute Werbung verdient. Einfach großartig, Daumen hoch!
PS: "Deadly Tower of Monsters now with 4-Player local Co-op and Hard Mode!" (14.03.2016)
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😃 : 4