Spielzeit:
240 Minuten
[h2]Einleitung[/h2]
Frage vorweg: Ist Johnny Trigger (JT) ein Attentäter oder jemand, der selbst das Gesetz in die Hand nimmt und in der Unterwelt aufräumt? Das weiß man nicht so richtig. Mag man den Beschreibungen der Macher Glauben schenken, ist er ein Bösewicht. Spielt man jedoch mal 400 Level, kommt es einem nicht so vor. Vor allem, weil wir keine Zivilisten verletzen oder gar töten dürfen. Wie dem auch sei, in den nächsten Zeilen beleuchte ich das Spiel mal etwas genauer.
[h2]Story[/h2]
Zum Teil habe ich es bereits verraten. Wir sind jemand, der mit ziemlich vielen Waffen ausgestattet gegen die Unterwelt angehen und alles platt machen, was böse ist. Überwiegend sind wir Scharfschütze (Sniper) und lauern unseren Gegnern auf. Ganz in Ruhe können wir meist die Umgebung erst einmal erkunden, bevor sich langsam unser Zeigefinger um den Abzug schlängelt und auf unser anvisiertes Ziel abzieht.
Für jeden Abschuss bzw. Erfolg gibt es Geld, welches wir später benötigen, um unsere Waffen zu verbessern. Gelegentlich macht auch die (gefühlt) kleine Amazon Drohne auf einer Karte halt und gibt uns als Gegenleistung für deren Abschuss Diamanten. Die letzte Währungseinheit sind Schlüssel. Bösewichte tragen diese ab und zu bei sich und übergeben diese uns unfreiwillig, wenn wir sie ins Jenseits befördert haben.
Mit jedem Schlüsselpaar erhalten wir nach einem Lootbox Prinzip die Möglichkeit Teile für bessere Waffen zu "finden". Am Anfang suchen wir für eine neue Waffe nur sechs Teile, am Ende sind es dann schon 20. Sollten wir keine Teile finden, erhalten wir entweder Geld oder Diamanten.
Aber eines fehlt noch: Das Upgraden von vorhandenen Waffen. Dies erfolgt durch Leveling. Wir sammeln eine Art Erfahrungspunkte und können nach Erreichen einer Grenze von Mindestpunkten die Waffen in unterschiedlichen Kategorien gegen Geld aufwerten.
Alle 100 Level erhalten wir die Möglichkeit an ein Smartphone zu kommen, mit dem wir einen Waffenhändler kontaktieren. Dieser bietet uns gegen ganz viele Diamanten und Geld Bauteile für neue Waffen. Diese sind noch stärker und verrückter.
Mit den Waffen, die angefangen von einem Standardscharfschützengewehr, über eine AK47, zu einer Armbrust bis hin zu Panzerfäusten gehen bzw. reichen, erhalten wir mit der Zeit auch Monsterwaffen. Darunter Impulswaffen oder Elektroschockgewehre. Damit fängt die Krugs allerdings erst an, weil diese mehr Wucht haben, als vielleicht auf der einen oder anderen Karte gewünscht. Töten wir Unschuldige, ist die Mission gescheitert. Also kommt nicht jede Waffe immer in Frage.
Die Attentate spielen sich auf drei Lokationen ab: Wohnhaus/Bäckerei, Tankstelle und einem Hafen. Mit der Zeit variieren diese. Der Spieler nimmt unterschiedliche Positionen ein und gefühlt alle 100 Level ändern sich auch Objekte in diesen Szenarien.
[h2]Grafik[/h2]
Das Spiel ist via der unity Engine umgesetzt worden. Es ist einfach gehalten und kommt eher schlicht daher. Da es alles mehr an eine Art Comic erinnert, gibt es auch keine wirklichen Effekte. Schatten- oder Lichtspiele nicht nicht vorhanden. Die Welt bzw. das Szenario ist komplett 3-dimensional, welches auch im Verlauf gut genutzt wird. Wir selbst können uns nur um uns selbst drehen (aber auch nicht 360°) und nach oben bzw. unten schauen. Wenn wir eine Position "zugewiesen" bekommen haben, ist diese für die Mission fest.
Die Grafik ist ruckelfrei und macht ihr übriges. Es gab soweit keine Probleme und fürs Spielen ist sie vollkommen ausreichend. Zudem gibt es keine Einstellungsmöglichkeiten in den Optionen, um an der Qualitätsschraube zu drehen.
[h2]Sound und Musik[/h2]
Kommen wir gleich zum Thema Sprachausgabe: Gibt es quasi nicht. Es werden ab und zu mal Kommentare wie "Headshot" von einem uns unbekannten Sprecher im Spiel ins Ohr geschrieen. Aber das war es dann auch. Ebenfalls gibt es keine wirklichen Dialoge. Diese sind auch nicht notwendig, da man ja weiß, was das Ziel jedes Mal ist. Alles andere, wie das Mini-Tutorial oder die Menüführungen sind auf Englisch.
Die Musik ist etwas eintönig und spielt im Hintergrund in einer Endlosschleife. Tatsächlich habe ich die vier Stunden am Stück diese laufen gelassen. So schlimm war sie nicht, wenn auch nicht die beste Musik. Da hätte mehr drin sein können.
Sounds sind vorhanden und konzentrieren sich auf die Schießgeräusche, auf Explosionen und ggf. auf Reaktionen der bösen Buben, wenn diese angeschossen oder erschossen werden. Das war es dann eigentlich auch schon.
[h2]Gameplay und Steuerung[/h2]
Das Spiel wird überwiegend mit der Maus gesteuert. Alle Eingaben und Bewegungen können mit dieser erledigt werden. Optional steht aber auch die Tastatur zur Verfügung, um ggf. einige Eingaben "schneller" abhandeln zu können. Wem das nicht reicht, der hat auch die Möglichkeit via Gaming Controller zu spielen.
Die Steuerung ist für meinen Geschmack etwas zu träge. Da man auch hier keine Möglichkeiten der Optionen hat, muss man mit dem leben, was man hingestellt bekommt. Insgesamt geht dies und alles ist machbar, aber etwas agiler hätte die Kopfbewegung des Charakters schon sein können. Das ändert sich auch nicht mit dem Controller.
[h2]Maps[/h2]
Wie schon erwähnt gibt es drei "Orte": Bäckerei/Wohnhaus, Hafen und eine Tankstelle. Mit jeder Mission befinden wir uns an einem längeren Stück immer wieder auf der gleichen Karte. Wir nehmen nur unterschiedliche Positionen ein und die Anzahl der NPCs und Objekte verändern sich. Die Ausbeute der Möglichkeiten auf die drei Karten betrachtet ist gut, aber auch hier wäre es schön gewesen, wenn man noch etwas mehr geboten hätte. Die Welt an sich pro Ort ist unterschiedlich groß, in Abhängigkeit des Standorts und des Sichtwinkels. Aber in allem betrachtet, machen diese drei Orte Spaß und bieten eine Weile Abwechslung.
[h2]Bugs[/h2]
Ja, diese hat es in den vier Stunden gegeben. Ich liste sie mal eben auf:
- Einmaliger Spielabsturz beim Laden einer Mission (Fortschritt war [b]nicht[/b] gespeichert!)
- NPC hing in der Luft, als der Helikopter zerstört wurde
- Leerer Ort ohne NPC (hat einfach nicht geladen)
- Nicht jede Feuereingabe wurde registriert
Auf mittlerweile 400 Level gespielt, stehen diese Fehler aber in keinem Verhältnis. Diese sind, bis auf die Eingabe, immer nur einmalig eingetreten.
[h2]Spielspaß und Langzeitmotivation[/h2]
Da es ein insgesamt ruhiges Spiel ist und man nicht wirklich gehetzt wird, lässt es sich sicherlich immer mal wieder für Zwischendurch spielen. Eine Marathonsitzung mit vier Stunden ist wohl eher die Ausnahme meinerseits. Die Entwickler haben versucht mit den wenigen Maps so viel rauszuholen, wie es nur denkbar ist. Allerdings schwindet irgendwann der Spaß, wenn man alles erreicht hat (alle Waffen, alle Skins, alle Ausbaustufen). Die Aufbauten der Gegenstände auf der jeweiligen Karte verändern sich (gefühlt!) alle 100 Level. Das bringt noch einmal etwas Abwechslung rein. Aber wahrscheinlich nicht so viel. Mit mehr Karten und weiteren Equipment wäre die Langzeitmotivation sicherlich besser gesichert.
[h2]Fazit[/h2]
JT ist für einen schmalen Taler zu erhalten. Im Bundle sogar unter zwei Euro. Diese sind auf jeden Fall gut investiert. Ein Spiel für Zwischendurch ist es auf jeden Fall. Wer Lust an Snipern hat und nicht alles in "real" spielen möchte, ist mit JT gut beraten. Es hat Spaß gemacht und auch die Steam Achievements waren fair. (Okay, bis auf die Aufgabe mit dem Hydranten - komme nicht dahinter, was ich wirklich machen muss.) Das Spiel ist stabil, die Grafik okay und der Spielspaß gegeben, wenn man diese Art von Computerspiel mag. Von daher empfehle ich es und gebe einen Daumen nach oben.
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