Spielzeit:
337 Minuten
Gigantic Armys ist ein 2D Side-Scroller aus dem Jahre 2014 von einem Indy Entwickler Astro Port, der sich auf 2D-Side-Scroller im 16-Bit-Stil spezialisiert hat. Man schlüpft in die Rolle eines Mechpiloten, der im Jahr 2009 feindliche Invasoren aufhalten und Verbündete dabei unterstützen soll. Hierbei ist der Spielablauf ganz ähnlich dem Stil des offensichtlichen Inspirationsquell Cybernator, einem Spiel für das Super Nintendo Entertainment System, dass in Japan in ungeschnittener Fassung unter dem Namen Assault Suit Valken für den Super Famicom erschienen ist.
Der Spieler übernimmt also die Steuerung des Mechs und kämpft sich feuernd durch die Levels bis zum Endboss vor, um ihn zu besiegen und zum nächsten Level weiter vorzurücken. Gekämpft wird hierbei reichlich und mit Feinden von jeder Richtung ist definitiv zu rechnen. Da der Mech jedoch nicht gleich beim ersten Treffer den Bach hinunter geht und sich das Hauptgeschütz in alle Richtungen drehen lässt, kann man dieser Bedrohung gut Herr werden, auch wenn jeder Schritt vorsichtig umgesetzt werden sollte, denn endlos viel hält der Stahlkoloss auch nicht aus und trotz Sprungmodul steuert sich der Mech absehbar träge. Ein Schild und ein Spezialwaffensystem helfen obendrein noch der Lage Herr zu werden.
In vielerlei Hinsicht hält sich Gigantic Armys damit an die geistige Vorlage, weicht jedoch an vielen Stellen genug ab und bietet teils positive und teils negative Alleinstellungsmerkmale.
Wie in Cybernator sind Eintritt und Austritt in manche Levels mit kleinen, kurzen Zwischensequenzen eingeleitet, die jedoch im Vergleich zu Cybernator keinerlei Handlung erzählen. Die Handlung wird durch Tagebucheinträge eines Wartungsmechanikers zwischen den Levels erzählt.
Zu Beginn darf man sich aus je drei Haupt- und drei Spezialbewaffnungen je eine aussuchen, die man über das ganze Spiel hin behält. Dies bietet interessante Kombinationsmöglichkeiten, da die Menge der Munition für die Spezialbewaffnung sich nicht nur an der Waffe selbst, sondern auch an der Hauptbewaffnung orientiert. Wer also statt dem MG lieber eine Kanone mitführt, muss auf ein paar Einsetze der Spezialbewaffnung verzichten. Leider bieten die Bewaffnungen im Gesamten nicht so viel Vielfalt und Besonderheiten, jedoch ist die Auswahl an Sich solide.
Die Steuerung läuft dabei entweder über Controller, oder Tastatur ab und funktioniert größtenteils hervorragend. Die Steuerung ist, bis auf ein paar kleine Kniffe recht intuitiv und geht leicht von der Hand, auch wenn man nicht mit der Maus zielen darf, sondern nur komplett mit der Tastatur, oder dem Controller.
Die Grafik ist in ordentlichem 16-Bit Stil gehalten und ist definitiv passend gehalten. Die Farbgebung passt zum düsteren Setting und die Effekte haben es für ihre Standards in sich, auch wenn die Grafik definitiv nur etwas für Retro-Fans ist. Mit einer Auflösung von maximal 640x480 ist es auch definitiv nicht für Monitore in Wide-Screen oder HD-Formaten geeignet.
Die Sounds passen hervorragend ins Setting und sind ziemlich gut gemacht, wenn auch die Musik nicht für jeden etwas ist. Einziges Manko am Sound ist, dass die Ingame-Lautstärkeeinstellungen nicht ganz so funktionieren, wie geeignet, weil Veränderungen nur für manche Sounds übernommen werden. Es ist einfacher in Windows die Gesamtlautstärke für die Anwendung herunter zu drehen, wenn man es brauchen sollte.
Alles in Allem ein solides Spiel für zwischendurch, auch wenn es für Fans von Assault Suit Valken ein paar kleine Wehrmutstropfen gibt. Zum gibt es im Spiel keine Zwischensequenzen mit Textboxen. Zwar wurden diese in Cybernator auch größtenteils herausgeschnitten, doch wer die Originalfassung gemocht hat, wird an der Ecke ein klein wenig endtäuscht. Im Allgemeinen ist die Handlung eher flach erzählt und nicht wirklich gut inszeniert. Dafür ist die Action solide. Herausfordernd ist es allemal, denn man spielt mit nur einem Leben. Ist der Mech hinüber, war’s das mit dem Durchgang und man muss ganz von vorn beginnen. Auch bekommt man nur kleinere Reparaturen von Level zu Level, sollte sich daher nicht zu sehr zerschrotten lassen. Das zusätzliche Zeitlimit macht das Ganze noch etwas kniffliger, leider jedoch auch sehr kurz, weil man doch durch die Levels etwas hindurch hetzt. Auch werden die Waffen mit den Upgrades nur stärker und bekommen nicht, wie in Cybernator spezielle Effekte, wie das Abprallen der Projektile von Wänden bei der Vulcan, oder der Lenkfähigkeit der Raketen aus Cybernator.
Auch ist die Steuerung zwar recht intuitiv, jedoch hätten es ein paar Tasten mehr auch sein dürfen. Einen Dash kann man zum Beispiel nur ausführen, indem man zwei Mal schnell in die passende Richtung drückt. Das verhindert schnelles, aufeinanderfolgendes Dashen etwas. Ein zusätzlicher Dash-Button wäre durchaus schön gewesen. Dies gilt ebenfalls für die Richtungseinstellung der Waffe. Zwar lockt sie sich bei gehaltener Feuertaste automatisch, jedoch nicht immer sofort und hin und wieder auf etwas anderen Winkeln, als man eigentlich angezielt hat.
Dennoch ist das Spiel seine zirka 6€ wert, wenn man auf diese Art Spiel steht. Man bekommt heutzutage definitiv größeren Mist für mehr Geld. Man sollte nur kein Assault Suit Valken oder Assault Suit Leynos erwarten, dafür aber ein kurzweiliges Actionfeuerwerk mit großen Mechs und jede Menge Explosionen.
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