Spielzeit:
447 Minuten
Spielwertung: 7/10
Spielzeit: ca. 6 Stunden (auf Steam steht 7.5, aber 80 Minuten davon sind Idlen aus 2014...)
Spieldurchläufe: 1 (Ende)
Zwischen Licht und Schatten wandelnder Alien-Shooter, der verdammt an die Alien Breed Trilogie erinnert, teilweise sogar 1:1 gleich ist (allerdings jünger, sprich: früher erschienen ist)
Das Spiel ist uralt. Wirklich URALT. Man merkt, dass 2007/08 wirklich Welten von heute sind. Im ersten Moment ist man geschockt, wie kantig/verschwommen die Graphik ist. Überhaupt ist die Optik keine Stärke des Spiels, selbst in Zwischensequenzen nicht. Aber: Man wächst irgendwie daran. Es stört dann nicht mehr groß.
Steuerung, Kamera, Dynamik: Großes Plus: Freie Tastenbelegung. Aber die Voreinstellungen sind sehr intuitiv. Ich bevorzugte die Freie Kameraeinstellung, also nicht die voreingestellte. Bei der war zwar mehr Dynamik, aber man konnte sein Fadenkreuz nie frei bewegen, nicht an die Grenzen. Die Sichtweite ist ziemlich beschissen. Auch das Um-Ecken-Zoomen geht nicht. Gut ist dagegen das Drehen. Das kannte ich auch noch aus Alien Breed. Mit Q und E schön nach links und rechts die Kamera bewegen. Auch das geht schnell ins Blut über, aber hier und da wirkt das Spiel trotzdem bei schnellen Wechseln völlig heillos überfordert.
Insgesamt fand ich Alien Breed hier viel smoother, geschmeidiger, während Shadowgrounds sehr haklig daherkommt. Leider bleibt man auch in vielen Situationen an Ecken oder NPCs hängen.
Designentscheidungen: Die Frage, warum unser Held 40 Kanonen mit 10.000 Schuss Munition tragen kann (obwohl er nie in einen dieser Mega-Anzüge steigen darf, die kurz gespoilert werden, wenn man der Sidestory folgt), aber kein einziges Health-Kit, erschließt sich mir nicht. Man ist darauf angewiesen zu nehmen, was eben so rumliegt. Das ist manchmal viel (im Endlevel sogar einmal 8x nebeneinander, was ein Troll), aber dann eben auch wieder Durststrecken mit gar nichts. Auch die Logik hinter den 4 "Revives" pro Level in Abgrenzung zu mehr Autosave-Punkten oder Quicksaves ist sehr fragwürdig. Zu "sterben" fühlt sich scheiße an, selbst wenn es ohne Konsequenzen ist.
Story: Einerseits ziemlicher Quark, aber auch hier wird viel über PDAs und Computer "in die Tiefe gegangen". Ein großer Pluspunkt ist das Ende. Ich gebe zu, dass ich hier mal positiv überrascht worden bin. Ich habe die ganze Zeit mit etwas anderem gerechnet, aber die Schreiber haben es "durchgezogen". Wäre man jedenfalls nicht drauf gekommen im Angesicht der bis dahin völlig Hollywood-123-Schule. Die Dialoge sind ne Zumutung. Unser "Held", natürlich ein Zyniker/Antiheld, ist dermaßen "gelassen" im Angesicht von all dem Tod, Leid und Horror und sämtliche Spielfiguren sind Stereotypen auf zwei Beinen. Das ist wirklich Wahnsinn, wie schlecht man 0 Beziehung zu irgendeiner einzigen Figur aufbaut.
Fazit: Grundsolides Spiel, das "in Ordnung" gealtert ist. Graphik ist ok, Steuerung ist ok, Sound ist ok. Man findet zu jedem Punkt 3 Punkte, die Shadowgrounds grauenhaft darstellen, aber auch 3 Positive. In Berücksichtigung des Alters fragt man sich, ob es zum Release vielleicht richtig Top gewesen sein mochte. Unglücklicherweise habe ich erst vor wenigen Monaten Alien Breed 1-3 gespielt. Da die Spiele wirklich fast 1:1 dasselbe Genre/Story/Spiel sind, muss ich ganz klar sagen, dass AB viel mehr "poliert" und "modern" wirkt. Es ist schlanker und sieht viel, viel "billiger" aus, macht aber fast alles richtig. Shadowgrounds wirkt wie ein aufgepumptes AAA-Spiel (oder wollte es 2008 wenigstens sein), leidet heute aber stark an vielen Mängeln. Warum SG 10 Punkte mehr bei "Metascore" hat als AB mag jemand anderes verstehen...
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