Spielzeit:
684 Minuten
Der gute alte Mond, lieber Leser...
... ich erklär Dir mal was über den Mond... also aufgemerkt:
Und Erdtrabant schwebt da so rum und ich dachte immer, der bestünde aus Käse und es wohnt nen Mann drauf... nämlich der Lance Amstrong... oder so.
DENKSTE!
Das stimmt alles gar nicht!
Stattdessen ist der Mond ne große, runde, knallrote Scheibe und wenn der so purpur rumleuchtet, dann werden aus völlig normalen Menschen wie Dir und mir waschechte, fleischfressende Zombies, ist ja allerhand!
Dann stimmt das also doch, was der olle Legolas in Herr der Ringe bedeutungsschwanger vor sich hinlaberte mit dem roten Mond und dass dann Blut fließt.. tja und Du dachtest schon, der Elb wär einfach nur bekloppt.
So kann man sich irren!
Und als irrtest Du Dich noch nicht oft genug, hast Du offensichtlich auch noch Interesse an diesem Survival Game mit Cell Shading Optik und ner Story direkt aus der Mottenkiste hinter der Resterampe der Allgemeinplätze und aus dem Orkus unkreativer Blödsinns-Ideen, an die sich nicht einmal Uwo Boll drei Meter dicht rantrauen würde.
Aber keine Sorge, zum Glück hast Du ja mich und ich werd Dir Dein anfängliches Interesse schon austreiben, gar kein Problem.
Los gehts, aber schnall Dich lieber an, denn die Fahrt wird absolut...
...
... ach was red ich denn da?
Die Fahrt wird absolut lahm und langweilig, denn hier passt wirklich nichts. Es klappt nichts und wer meinte, hiermit bereits in den Early Access starten zu können, der hat mehrere grundlegende Fehler auf einmal begangen.
Aber legen wir nochmals mit der bahnbrechenden Story los: Das mit dem roten Zombie Mond weißt Du ja bereits und ähmmm...
... ja das wars dann auch.
Keine Erklärung, kein Spielziel, keine handelnden Charaktere, kein Background, keine Motivation und kein World-Building.
Puh.
Aber ok, Story kann eben nicht jeder und ich sags sicher noch tausendmal, aber: Als Game Designer nicht unbedingt auch ein begnadeter Geschichtenerzähler zu sein, ist wahrlich keine Schande. Aber dann holt Euch bitte nen Drittsemester von der Uni, das wenigstens ein paar Grundkurse in kreativem Schreiben belegt hat, sonst kommt nämlich so ein Murks dabei raus.
Und hier fehlt nicht nur jede Spielmotivation - es wirkt richtiggehend lächerlich und sowas stört die Immersion bei einem Spiel mit so bitter ernster Ausgangslage extrem.
Schade.
Doch wir schlucken die klebrige Story-Kröte brav runter und stürzen uns halt ohne Sinn und Ziel ins Survival Vergnügen, manchmal ist ja der Weg das Ziel und den wollen wir sogleich beschreiten und zwar im halbwegs ordentlich gemachten Tutorial.
Nen Ast suchen, nen Messer bauen, dann nen Speer, nen Fisch fangen, am frisch geklöppelten Lagerfeuer braten und sich über die google-Translator Übersetzungen kaputtlachen.
Da kommt sogar so etwas wie Survival Feeling auf, Hut ab.
Doch schon folgen die ersten echten Aufgaben. Unser Motorrad ist kaputt, Ersatzteile müssen her und Sprit bitte auch gleich noch. Also ab zur Tanke um die Ecke und was normalerweise zur launigen Bier-hol-Aktion auf der Studentenparty dient, wird hier zum Gewaltmarsch mit ewig leerer Ausdauer-Leiste. Na danke, ist ja wirklich wie auf der Studi-Feier...
Kaum sind wir angekommen, stehen schon die ersten Zombies Spalier, schwarz texturierte (wenn überhaupt) Klappergestelle, die formlos und staksig rum zucken und rucken, drei Meter an uns vorbeirennen und im Grunde gar nix tun.
Können sie auch nicht, denn Zombies fressen zwar Hirne, haben aber leider selber keins.
Mit anderen Worten - Die KI ist ein Witz.
Hinter der Denkerstirn der untoten Nachbarn rattert nicht einmal ein einzelnes Zahnrädchen und so ist nichtmal lahmes davon-trotten nötig. Die Gefahrensituation ist gleich null.
Dafür sind die menschlichen Gegner zwar auch nicht klüger, aber dermaßen overpowered, dass Du absolut chancenlos bleibst.
Dafür spawnen sie in nem Tempo nach, dass Dir jeden Spaß und jede Motivation rauben wird. Merke: Steht auch nur ein lebender Hans Wurst irgendwo rum, ist das Gebiet einfach Sperrzone und Du umgehst es einfach weitläufig. Alles andere wäre Selbstmord und Raubbau am eigenen Nervenkostüm.
Die Balance ist also eher so la la...
Dass mein erster Zombie aber ein "Wissens-Buch" fallen ließ, als er ins frische Trickfilm-Gras bis, rundet die Ideenlosigkeit irgendwie ab.
Klar, so ein untoter Dozent will einem erst das Hirn mit Wissen füllen, bevor er es verspeist... oder wurde hier einfach mit dem Holzhammer ein Skillsystem reingeknüppelt und ne andere Idee zur Implementierung kam dem Dev grad nicht in den Sinn?
Tja, selber Schuld! Hätte er mal ein "Wissens-Buch" gelesen... dann wäre das nicht passiert ;-)
Das Werte leveln und was lernen ist allerdings unnötig, denn leichter oder schwerer werden die manchmal lachhaft einfach und dann wieder unbesiegbaren Herkulen-Gegner dadurch auch nicht.
Und so geht das in einer Tour weiter, die Grafik wirkt halbwegs ok, bis sich etwas bewegt, dann wirds wahrlich unschön.
Schau Dir den Trailer und die darin enthaltende Motorrad-Fahrt an - dann hast Du im Grunde alles gesehen, au weia...
Dafür klingen die Zombies wie wütende Kätzchen und der Rest der Geräusche stammt halt aus´m Soundstore und geht damit halbwegs klar.
Dann gucken wir noch auf die Produktbeschreibung und die Roadmap und merken - da kommt auch nichts kreatives mehr nach.
Das erste Versprechen, mit dem das Game lockt, lautet allen Ernstes: "Entdecken Sie eine weite offene Welt voller Gebäude und Flächen."
Cool - Flächen!
Und weit und offen auch noch, na wenn das nix iss´.
Es gibt also ne Riesenkarte und die ist leer.
Ende.
Flächen... Mann Mann Mann... ich fass es nicht!
Dann sollen noch weitere Zombies reinkommen, zu den normalen Zappelphilipps, dies schon gibt und zwar: Spitting Zombies und Fat-Zombies.
Woah, na das ist ja mal was ganz Neues.
Und ich will mich nicht lustig machen, lieber Leser. Doch Du merkst schon - das hier ist nix.
Es fehlt unfassbar viel Content, im Grunde kannst Du nix machen, außer über die erwähnten weiten Flächen eiern und sonst nüscht.
Danach soll standardisierter Survival Quatsch reinkommen, aber dabei wirken schon die Versprechen so furchtbar unkreativ, ein Jammer ist das.
Hier haben wir ne extrem frühe Pre-Alpha ohne Inhalt und das ist einfach kein guter Start.
Irgendwann guck ich vielleicht nochmal rein, nun hab ichs ja schon gekauft und falls da noch was draus wird, sag ich Dir Bescheid.
Aber erhoff Dir nicht zuviel, hier gibts Assets ohne Klebstoff dazwischen und an Stellen, wo man hätte wirklich Proggen müssen, wie der KI, ist dann gähnende Leere, weil es eben nur ums Asset-Verbauen ging und das wars dann auch.
Trotzdem unterstell ich dem Dev mal keine böse Absicht, ich sehs eher als ersten Geh-Versuch eines Entwicklers, aus dem hoffentlich wertvolle Lehren gezogen werden.
Du halt Dich aber getrost fern, denn dafür ist das hier einfach extrem überteuert und nichtmal im starken Sale würde ich hier zugreifen.
Vergleiche: Für den Preis kriegst Du The Forest, Raft oder Subnautica und dann zock doch eher die.
Und beim dort viel eleganter überleben, sterben und alle weitläufigen Flächen (!!!) tausendmal durchforschen wünsch ich Dir wie immer...
... viel Spaß ;-)
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