Spielzeit:
4291 Minuten
[h1] Fazit: [/h1]
Fans der Sunrider Reihe mussten sehr lange auf einen Nachfolger warten - ganze 7 Jahre! Aber die Wartezeit hat sich definitiv gelohnt, denn Love in Space liefern hier den qualitativ besten Teil im Sunrider Universum.
[h1] Review: [/h1]
Im Kern bleibt der Mix aus Visual Novel und knackigen Taktikgefechten natürlich gleich, aber mechanisch und auch optisch hat sich einiges getan.
Beim Artwork hat man sich noch einmal deutlich verbessert. Wer dachte nach dem qualitativen Sprung von "Mask of Arcadius" zu "Liberation Day" sei das Ende der Fahnenstange erreicht, der hat sich getäuscht. Die Charaktere sind noch detailreicher und haben mehr unterschiedliche Posen und Gesichter. Die Hintergründe sind abwechslungsreicher und insgesamt gibt es einfach viel mehr unterschiedliche Artworks zu bestaunen. Was hier optisch geboten wird, braucht sich vor "großen" Visual Novels nicht zu verstecken. Der Charakter Cast bleibt sympatisch und vielfältig, wird aber um einige Nebencharaktere werweitert.
Ein riesiger Sprung hat auch die Optik im Kampf gemacht. Sämtliche Schiffe sind nun 3D-Modelle, die man frei auf einer Weltraumkarte um 360-Grad drehen kann und bestaunen kann. An Animatonen mangelt es aber weiterhin: die Mechs und Schiffe bleiben statisch. Dafür gibt es einige nette Effekte, für die unterschiedlichen Waffen.
Der Soundtrack war schon immer eine der größten Stärken der Sunrider Spiele. Hier wird zu jederzeit eine passende, musikalische Untermalung geboten, in der ein epischer Track den nächsten jagt. Allein die Musik im Menübildschirm ist einfach nur episch und ein echter Ohrwurm. Zusätzlich hat man wie schon im Vorgänger professionelle, japanische Sprecher gewinnen können, die nun noch mehr Textzeilen vertont haben. Absolut großartig!
Die Story ist natürlich eine direkte Fortsetzung an Liberation Day und wenn schon im Vorgänger Parallelen zu Mass Effect versteckt waren, sind diese nun ganz offensichtlich! Kayto Shields ist nach 6 Jahren im Exil nicht mehr der selbe Mann, doch eine große Bedrohung zwingt ihn dazu, die Initiative zu ergreifen und seine alte Crew zu versammeln für einen finalen Kampf. Zugegeben wirken mache Plot Twists etwas konstruiert und der ganz große Mindfuck wie der Liberation Day bleibt diesmal aus und trotzdem weiß die Story auf ganzer Linie zu überzeugen. Es ist toll zu sehen, wie das Sunrider Universum erweitert wird und man einfach mehr über die Hintergründe und auch die Vergangenheit erfährt. Auch hier bedient man sich einiger Ideen aus Mass Effect (Massenportale, verlorene antike Zivilisation etc) aber das finde ich gar nicht schlimm.
Mir persönlich gefällt vor allem das Kapitel 7 & 8 wenn hier ganz starke Parallelen zum Anime Klassiker "Neon Genesis Evangelion" aufgebaut werden.
Kommen wir zur größten Veränderung:
Dem Kampfsystem! Es bleibt zwar Rundenbasiert, aber nun können sich die Einheiten frei auf dem Schlachtfeld bewegen. Jeder Ryder und jedes Schiff hat eine unterschiedliche Reichweite. Für die Bewegung wird Energie verbraucht. Außerdem muss man seine Einheit nach der Bewegung ausrichten, denn jede Waffe hat nur einen bestimmten "Kegel", in dem sie abgeschossen werden kann. Da im Weltraum Schwerelosigkeit herrscht, gibt es außerdem das sogenannte "Momentum", dass dafür sorgt, dass sich Einheiten nach Zugende weiterbewegen. Ja, auch ich habe die alten Hexfeld-Taktikkämpfe geliebt, schon allein weil ich großer Fan der HOMM Reihe bin. Und ja, ich musste mich erstmal mit dem neuen Kampfsystem anfreunden, habe mehr als einmal über das "Momentum" geflucht und wusste oftmals nicht, wie ich gegen übermächtige Gegner bestehen soll. Aber es lohnt sich wirklich, sich in das Kampfsystem reinzufuchsen, denn dann erlebt man spannende, taktische und komplexe Weltraumkämpfe. Hat man einmal alle Mechaniken verstanden und weiß worauf es ankommt, macht es riesigen Spaß, die perfekte Taktik auszutüfteln.
Die Veränderung, wie man seine Mechs verbessert fand ich dagegen zu 100% gelungen. Hier hat man nun tolle Möglichkeiten seine Schiffe zu individualisieren und seine Taktik zu verfeinern. Ebenfalls gelungen finde ich das Beziehungssystem, in dem die Charaktere besser werden, je stärker ihre Bindung zum Captain ist.
Zum Abschluss möchte ich noch ein paar Kleinigkeiten erwähnen, die verhindern, dass Sunrider 4: The Captain´s Return die volle Punktzahl bekommen.
1. Performance und Ladezeiten
Man merkt hier deutlich, dass die Engine nicht darauf ausgelegt ist, kompexe Weltraumkämpfe zu simulieren.
Gerade wenn die "Ancient Ryder" auftauchen, sinkt die Performance deutlich. Es bleibt aber immer noch spielbar. Nerviger sind hier die langen Ladezeiten.
2. Keine "Speed" Option für Gegnerzüge
Gerade in den späteren Missionen, wenn man es mit 30-50 gegnerischen Schiffen zu tun bekommt, kann der Zug des Gegners gerne mal mehrere Minuten dauern. Das ist nervig! Hier fehlt eine Option, die den gegnerischen Zug schneller ablaufen lässt.
3. Ausblenden der Textbox
Ein Standardfeature für jede gute Visual Novel fehlt leider: das Ausblenden der Textbox, so dass man das Artwork bewundern kann.
Insgesamt sind dies aber nur kleine Mängel bei einem ansonsten großartigen Spiel!
Wer Visual Novels mag = gebt dem Spiel eine Chance!
Wer Rundentaktik mag = gebt dem Spiel eine Chance!
Wer Beides mag = was überlegt ihr noch? Los geht´s ^^
[h1] Wertung: 9.0 / 10 [/h1]
👍 : 0 |
😃 : 0