Spielzeit:
545 Minuten
[i]Visual Novel[/i] ist ein Genre, in welchem ich mich nie hineinversetzen konnte (Abgesehen von Phoenix Wright, natürlich!). Zumal die meisten Spiele, welche ich gesehen habe und sich in dieses Genre eingliedern lassen, dem Subgenre [i]Dating-Sim[/i] angehören, die ich auch nicht wirklich zu meinem Metier dazuzähle.
Doch, wie sagt man so schön: Ausnahmen gibt es immer!
[b]Analogue: A Hate Story[/b] ist ein [i]Visual Novel[/i] mit [i]Dating Sim[/i]-Ansätzen. Und in einem [i]Visual Novel[/i] liest man sehr viel. Ehrlich gesagt, könnte man dieses Abenteuer eigentlich mit einem Buch vergleichen. Allerdings bietet das Spiel mehr an, als ein Buch bewerkstelligen könnte.
Die Handlung dreht sich darum, dass man als Spieler den Auftrag erhält, die Geheimnisse des Kolonie-Raumschiffes "Mugunghwa“ zu lüften, welches seit einer langen Zeit als verschollen gilt. Dies tut man, in dem man die Logs (oder besser gesagt, die „Tagebücher“) der dort damals ansässigen Bewohnern liest und allesamt herunterlädt. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass man wegen technischen Problemen nicht einfach so nach den Logs suchen kann, sondern eine (weibliche) AI diese rausfiltern und dem Spieler zur Verfügung stellen muss.
Entsprechend wird man in diesem Spiel sehr viele Tagebucheinträge lesen. Doch man wird sich auch sehr oft mit den AIs unterhalten. Über die Geschehnisse, die auf dem Schiff passiert sind…. als auch über deren Meinungen und Persönlichkeiten.
Es mag ziemlich komisch klingen, dass ein [i]Dating-Sim[/i] [b]2 weibliche künstliche Intelligenzen[/b] beinhaltet. Doch dieser Umstand wurde sehr sinngemäss in die Geschichte eingebaut. Man hat nie das Gefühl, dass die AI, mit der man zu tun hat, denn Spieler grundlos gern hat. Man muss sich diesen Zustand im Verlaufe des Spiels (im wahrsten Sinne des Wortes) erarbeiten! Oder man kann dies auch komplett ignorieren und sich nur auf die „eigentliche Arbeit“ konzentrieren. Und je nach Persönlichkeit der AI wird sie auch entsprechend darauf reagieren. Und das gefällt mir!
Schlussendlich führt das alles zur grössten Stärke des Spiels: [b]Authentizität![/b]
[b]Alles, was das Spiel präsentiert, fühlt sich richtig an.[/b]
Die Texte sind unglaublich gut verfasst, die Geschichte ist mitreisend (zum Teil sogar schockierend und… speziell), die Entscheidungen, die man treffen muss, fühlen sich berechtigt an und die Immersion wird durch die (zugegebenermassen) simple Aufmachung aufrechterhalten. Oh, und es beinhaltet mehrere Enden!
Ebenfalls gefällt mir der Soundtrack sehr gut. Er ist positiv unauffällig, beruhigend und sehr passend.
Die einzigen möglichen Negativpunkte basieren auf die subjektive Auffassung des jeweiligen Spielers.
Wer, in Bezug auf Bücher, nur brutale Thriller lesen möchte, wird mit diesem Spiel nicht viel anfangen können. Hier geht es nämlich um zwischenmenschliche Beziehungen, Akzeptanz und Toleranz. Ebenso werden genau diese Spieler enttäuscht sein, die bei Story bezogenen Spielen eine Sprachausgabe erwarten. Die gibt es nämlich in diesem Spiel nicht.
[u][b]Und wer generell nicht gern liest.... sollte dies sowieso schleunigst ändern![/b][/u]
Zusammenfassend kann ich es jedem empfehlen, der sehr gerne [b]sehr gut verfasste Geschichten[/b] liest, sich über [b]süsse und durchdachte Romanzen[/b] erfreut und während dem Lesen eine [b]passende Brise Interaktivität [/b] willkommen heisst!
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