Spielzeit:
833 Minuten
Völlig unterschätztes Juwel.
Dieses Spiel bedient sich der Spielmechanik von "Into The Breach" und hat sich auch einige Design-Elemente angeeignet. Es handelt sich hierbei aber um keine stumpfe Kopie, sondern um eine geniale eigenständige Alternative. Dass der Entwickler aber "Into The Breach" als Vorlage hatte, ist definitiv nicht zu abzustreiten.
Was beide Spiele voneinander unterscheidet, ist zum einen das Setting. Statt mit Mechs und Zukunft-Setting, sind wir hier in mittelalterlichen Gefilden unterwegs, mit den typischen Klassen, wie Ritter, Schurke, Magier, u.s.w..
Zum anderen ist die Spielmechanik zum Teil geändert worden. Statt wie bei jedem Level in "Into The Breach" darauf achten zu müssen, dass Gebäude und Einrichtungen beschützt werden, ist hier der Kern der Aufgabe, die eigenen Charaktere zu schützen. Nichts leichter als das, wird man nun sagen, dem ist aber nicht so. Denn hier kommt der geniale Unterschied zu den beiden Titeln zum Tragen.
Zum einen ist jeder Positionswechsel im Spiel damit verbunden, dass man einen Geist an der Stelle hinterlässt, wo man ursprünglich gestanden hatte. Dieser Geist kassiert dann trotzdem den vollen Schaden, den auch der Character an der Stelle bekommen hätte und wird auf den eigentlichen Character übertragen. Soll heißen, wechselt man die Position, muss man trotzdem dafür sorgen, dass die vorgegebene Situation geklärt werden muss, z.B. durch Verschieben oder Töten des Feindes. Durch diese Mechanik kommen ganz neue strategische Denkmuster zum Tragen, was beide Titel voneinander abhebt.
Dazu kommt noch, dass wir gegen Untote kämpfen. Während bei "Into The Breach" weitere Gegner-Wellen aus dem Boden spawnen, stehen hier die bereits getöteten Gegner wieder auf, bis wir die oben angezeigte Spawnrate dezimiert haben.
Die Gegner-Mechaniken, die Angriffs-Mechaniken der eigenen Charaktere und auch das Menü zum Aufrüsten und verbessern der Charaktere sind sich bei beiden Titeln ziemlich ähnlich, was ein Vorteil ist, da dieses "Into The Breach" so legendär gemacht hat. Auch das Balancing scheint hier dem Original in nichts nachzustehen (vor dem großen Update zu "Into The Breach"). Ein großer Unterschied ist auch noch, dass man seine Party komplett selbst zusammenstellen kann, während bei “Into The Breach” immer drei Charaktere vorgegeben sind.
Als einzigste Kritik-Punkte könnte man eventuell anführen das die Wiederspielbarkeit eventuell nicht so komplex ist, wie bei "Into The Breach" und das Grafik und Soundtrack etwas niedriger anzusiedeln sind.
Fazit: Dieses Spiel ist keine dreiste Kopie, auch wenn man das beim ersten Anspielen meinen könnte. Es hat auf sehr intelligente Weise die Mechanik leicht abgeändert, welches zu einem völlig neuen Denken auffordert. Beide Spiele ergänzen sich somit und wer "Into The Breach" schon gesuchtet hat, wird hier ebenfalls diese Sucht getriggert bekommen. Man muss sich halt erstmal mit dieser neuen Mechanik arrangieren. Wenn man diese erstmal verinnerlicht hat, kommt die ganze Genialität dieses Spiels zum Tragen. Es gibt zudem eine sehr faire Demo, welche unbegrenzt gespielt werden kann, wo man jedoch nicht speichern kann. Hier kann man sich vorab einen umfangreichen Eindruck machen.
Gebt dem Spiel eine Chance, spielt mehr als nur die ersten ein oder zwei Level und ich garantiere, dass sich derselbe Effekt wie bei "Into The Breach" einstellen wird, nur halt etwas anders, aber genauso gut.
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