Spielzeit:
244 Minuten
[h1]Der Robin Hood aus Fernost[/h1]
In diesem optisch sehr reizvollen Sidescroller schlüpft ihr in die taiwanesische Robin Hood Legende "Liao Tianding", den's Anfang des 20ten Jahrhunderts tatsächlich gegeben und der sich mit Diebstählen und kleineren Neckereien gegen die japanischen Invasoren aufgespielt hat - und dann am Ende leider verstarb, aber immerhin heute als Legende weiter lebt.
Das ungefähr ist der Plot - wir legen uns mit Japanern und der örtlichen Polizei an - und lernen dabei diverse andere Charaktere kennen, die immer wieder in sehr gelungen animierten Comic-Cutscenes vorgestellt werden. Wenn's die Ingame-Spielegrafik nicht hergeben kann, so übernimmt der Comic und bringt Spannung und Unterhaltung mit rein.
Die Cutscenes und Unterhaltungen sind manchmal auch einen kleinen Ticken zu lang - aber immerhin ist hier an diesem Spiel etwas mehr Story dran als an so manch anderem vergleichbaren Titel.
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Das eigentliche Spiel machen aber die Kämpfe und kleinere Parcours-Abschnitte aus: Liao beherrscht nämlich ein sich stetig erweiterndes Moveset: So können wir an Grapple-Hooks entlang schwingen, vertikale und waagerechte Dash-Kicks vollziehen, dodgen, doppelspringen oder später sogar noch gleiten. Wenn wir nicht gerade in der Story-Stadt unterwegs sind, die uns immer mal von einem in den anderen Distrikt schickt, lungern wir in diversen größeren Dungeons rum. Dort wird eben eine Mischung aus Sprung- und Kampfpassagen abgefragt bis wir am Ende beim Boss landen.
Bestimmte Abschnitte gelten als "Arenen" und dort werden dann fein Gegner gespawnt, die wir nach Strich und Faden vermöbeln. Normalerweise haben wir nur einen (upgradebaren) Dolch, aber wenn ein Gegner die Hälfte seiner Lebensenergie verloren hat, kann man ihm die Waffe abnehmen - und davon gibt's einige: Gewehre, Pistolen, Degen, Knüppel, Raketenwerfer (!) usw. - und diese sind dann natürlich stärker als der Dolch, aber munitionslimitiert. Wir müssen sie also taktisch einsetzen und auf den Mun-Vorrat achten.
In den Dungeons selbst gibt's hin und wieder versteckte Kisten, die dann Stat-Aufwertungen oder Charms bringen, die wir ähnlich wie bei Hollow Knight dann slotweise einsetzen, nutzen und beliebig tauschen können.
Spannend wird's dann erst bei den Bossen, die wirklich abwechslungsreich und schön designt worden sind - und eine manchmal fast schon zu lange Lifebar haben :D
Trotzdem sollte man wissen, dass Tianding(dong) nicht ganz ohne Makel auskommt. Es gibt in der Stadt nämlich hin und wieder Sidequests, die wir erledigen können, die dann aber leider nicht in neue Gebiete führen, sondern euch NOCHMAL in bereits abgeschlossene Dungeons schicken (weiß Gott wo da dann das gesuchte Item oder der gewünschte Gegner versteckt ist). Die Nebenmissionen hab ich somit links liegen lassen und mich nur um die Hauptstory gekümmert - und nach 4h ist da bereits der Ofen aus. Backtracking taucht immer mal wieder auf - die Stadt bleibt relativ uninteressant, verändert sich nicht und es gibt auch keine großartigen Entdeckungsanreize. Das macht das in Ansätzen schon sehr gute Gameplay leider nicht formvollendet. Aber die Geschichte ist auserzählt - Tianding wird nicht zurückkehren.
[b][u]Bottom Line:[/u][/b]
Wer auf Sidescroller ala Guacamelee steht und sich gerne in Comics verliert, kann mal einen Blick reinwerfen. Die Illustrationen sind wundervoll gelungen, die Kampf- und Parcours-Mechaniken bringen viel Laune, die Bossfights sind die klaren Highlights. Dennoch bleibt die "Open World" blass, das Nebenquestdesign ist aus der Hölle und die Erkundungsanreize gehen gleich Null. Hier wäre mehr drin gewesen. Trotzdem grundsätzlich empfehlenswert.
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