Spielzeit:
190 Minuten
[h2]Einleitung[/h2]
Gut, mit Fashion Police Squad (FPS) finden wir einen "3-d"-Shooter vor, der sicherlich mal ganz anders ist man es vielleicht sonst kennt. Das Spiel wartet zwar mit ein paar interessanten Elementen auf, warum ich jedoch einen Daumen nach unten gegeben habe, wird sich in den nächsten Zeilen zeigen.
[h2]Story[/h2]
Wir befinden uns in der Stadt der Mode (das könnten viele Städte auf unserer Erde sein) und gehören der Fashion Police an, die es sich zum Ziel gemacht hat, Modesünden zu "bestrafen" oder zu mindestens zu ahnden. Dafür streifen wir durch die Stadt oder werden zu Einsatzorten gerufen, an denen Modesünder gesichtet wurden. Mit unserer Fashion and Colour Gun bewaffnet, spüren wir die zu meist als graue Mäuse dargestellten Bösewichte auf und überschütten sie mit Lieben...ach nein, mit Farbe. Erst wenn sie stylische Kleidung tragen, sind sie "geheilt".
Da jedoch immer mehr Personen auftauchen, die sich nicht modebewusst und stylisch kleiden, kommt schnell die Vermutung auf, dass hier ein größeres Problem vorliegt. Irgendjemand hat Interesse daran, alles im gleichen Einheitsgrau zu kleiden.
Mit Hilfe unseres Informanten erlangen wir Schrittweise Hinweise, die uns langsam zum Übel der Modequelle führen. Dafür müssen wir uns jedoch den Weg quer durch die Stadt Farbschießen und jeden modischen Fehltritt beseitigen.
Unterstützung bekommen wir durch unsere Kollegin Sandra, die uns per Funk immer wieder hilfreiche Tipps gibt, wie wir in bestimmten Situationen reagieren oder agieren sollen. Zudem füttert sie uns mit Informationen, die häppchenweise die Geschichte komplementieren.
Ach übrigens: Wir selbst bewegen uns natürlich im besten Outfit der Stadt...zu mindestens denkt dies unser Hauptcharakter.
[h2]Grafik[/h2]
Das Spiel nimmt sich in vielen Belangen nicht all zu ernst. Auch nicht wirklich in der Grafik. Zwar bewegen wir uns in einem 3-dimensionalen Raum (in der Stadt), aber unsere "Gegner" sind gute, alte, flache 2-d Zeichnungen, wie aus den 90ern. Die Objekte drehen sich mit unserer Sicht mit und zeigen sich immer nur von einer Seite. Da sie nicht 3-dimensional sind, gibt es immer nur "eine schöne" Seite zu sehen. Zudem sind die NPCs und auch Objekte im Pixel-Style unterwegs. Die Welt an sich jedoch nicht.
Es gibt kein RTX und auch keine sonstigen Effekte. Keine Licht- und Schattenspiele und auch nichts an farbprächtigen Besonderheiten. Man hätte das Spiel damit aufpeppen können.
[h2]Sound und Musik[/h2]
Die Musik ist umfangreich. So umfangreich, dass man diese auch separat als DLC erwerben kann. Die Tracks selbst sind okay. Aber leider werden diese in einer Endlosschleife pro Mission wiedergegeben. Lediglich, wenn man bspw. den Informanten trifft, wechselt die Musik. Ansonsten gibt es pro Mission ein Lied. Dies kann schon etwas störend nach einiger Zeit rüberkommen.
Sounds sind an Mass gegeben und untermalen die Spielwelt. Aktionen werden mit Geräuschen bespielt und sind ausgewogen. Keine wirklich nervigen Sounds.
Sprachausgabe gibt es nur zu Beginn des Intros. Diese ist in Englisch. Zwischendurch (Boss-Kampf) gibt es ab und zu mal einen gesprochenen Satz oder ein paar Worte. Aber auch diese sind nur auf Englisch vorhanden. Texte wurden allerdings übersetzt und auch die Dialoge laufen u. a. auf Deutsch mit. Im Spiel selbst sind jedoch Werbeplakate oder dergleichen nicht übersetzt worden.
[h2]Gameplay und Steuerung[/h2]
FPS läuft über Maus und Tastatur, kann aber auch via Gaming Controller gespielt werden. Die Eingaben sind präzise und der Charakter lässt sich angenehm in der Welt umhersteuern. Einzig die Waffenauswahl und auch die Belegung einiger Funktionen finde ich unglücklich. Daran hilft auch nichts, wenn man die Tastenbelegung ändert.
[h2]Maps/Missionen[/h2]
Das Spiel hat mehrere "Maps", die sich weitestgehend in Missionen verpacken. Zu Beginn ist man jedoch "nur" in einem Stadtteil unterwegs. Obwohl diese laut Karte unterschiedlich liegen, sehen sie allerdings gleich aus. Hier hat man es sich von den Texturen her leicht gemacht. Was auch sehr schnell auffällt ist die Kartengestaltung. Man soll das Gefühl der Freiheit erhalten, bekommt diese aber nicht. Im Prinzip handelt es sich fast um Schlaufkarten. Man kann als Spieler mal ein wenig nach links oder rechts schauen, aber bei genauerer Betrachtung, wird der Weg komplett vorgegeben. Einzig, dass wir vielleicht mal eine 180° Wendung vollziehen müssen, soll den Anschein der freien Bewegung wahren. Das ist schade!
[h2]Bugs[/h2]
Habe ich in den ersten 44 Minuten nicht gefunden bzw. sind mir keine aufgefallen. Top!
[h2]Spielspaß und Langzeitmotivation[/h2]
Kommen wir zum Spielspaß: Wie erwähnt nimmt sich FPS nicht ernst. Wie auch, bei diesem Thema. Es soll uns als Gesellschaft vor Augen halten, wie oberflächlich die Gesellschaft ist und nur aufs Äußere achtet. Wir finden auch viele Elemente des Kapitalismus vor. Der erste Modezarr und Endboss (Anlehnung an Hugo Boss) versucht uns zu töten, indem er mit Goldbaren nach uns wirft. Aber auch das ganze Umfeld wird nur durch Oberflächlichkeiten geprägt. So müssen wir Werbeplakate verbessern, indem wir ihnen mehr Pepp durch Farbe geben. Teile der Gesellschaft werden auf ihr nacktes Äußeres reduziert und als "schlecht" abgestempelt. Mir persönlich ist das zu öde und auch zu einfach.
Das Spiel läuft sehr linear und nach 44 Minuten hatte ich nicht nur die ersten drei Missionen mit Endboss hinter mir, sondern auch schon sechs der insgesamt 25 Steam Achievements. Es ist zu erwähnen, dass die Erreichbarkeit der Achievements fair ist. Aber diese werden fast schon allein durch das "normale" Durchspielen erreicht. Damit hat man als Spieler auch wenig Anreiz vielleicht noch mal etwas anderes zu probieren oder es erneut zu spielen, wenn man durch ist.
[h2]Fazit und Empfehlung[/h2]
FPS ist eine ironische Hommage an unsere Gesellschaft. Dagegen spricht erst einmal nichts. Es ist jedoch völlig überzogen und gleichzeitig auch dadurch fast schon monoton. Zudem gibt es nichts Besonderes, was den "Shooter" auszeichnet. Ganz im Gegenteil: Es gibt wohl nur wenige Shooter, bei denen man ständig die Waffen wechseln muss, um einen NPC zu erledigen. FPS fordert teilweise im Sekundentakt den Wechsel der Waffen, da unterschiedliche Modebanausen auf einmal bestehen. Das ist richtig nervig. Wir sprechen von min. vier unterschiedlichen "Waffen" zur Modekonfession. Mir gefällt dies nicht. Dazu kommen die Maps im Schlauchformat. Alles nichts Besonderes. Auch wenn das Spiel nur ein paar Euro im Sales kostet, finde ich es nicht lohnenswert. Knappe 20 Euro (also Vollpreis) ist meiner Meinung nach völlig überzogen. Von mir daher keine Empfehlung und somit Daumen nach unten.
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