Spielzeit:
482 Minuten
Als Nichtkenner des Manga muss ich eingestehen, dass dieses Spiel nicht die erste Wahl ist, um die Handlung von Danmachi zu erleben. Ja, die Charaktere werden mir vorgestellt, aber ich bin mir sicher, dass das richtige Werk deutlich interessanter ist und mehr zu bieten hat, als ewige Laberei und Pappaufsteller mit drei Gesichtsausdrücken.
Anders: Das Spiel mit dem unnötig langen Namen ist mehr Visual Novel als Spiel. Gelegentlich kommt es zu kurzen Gameplay-Momenten, die sich wie ein Action-RPG spielen, aber nicht viel zu bieten haben. Man hat zwar die Möglichkeit, Magie zu wirken oder schwere Angriffe zu starten, aber grundsätzlich reicht es, den leichten Angriff zu spammen und nach der letzten Attacke eine Rolle rückwärts zu machen. Alle Feinde werden artig ein paar Schritte nach vorne und damit in Reichweite des Folgeangriffes gehen. Das ist viel zu einfach.
Die RPG-Elemente kann man auch in der Pfeife rauchen, denn Status-Upgrades gibt es nach jeder Storymission automatisch und die paar Sachen, die man im Skilltree kaufen kann, sind eigentlich der Rede nicht wert. Zwar wird ein wenig Grind erforderlich, um genug Skillpunkte zusammen zu grinden, das dauert aber nicht lang und Spaß macht es nicht wirklich. In ellenlangen Tutorials wird mir ein Tiefgang vorgegaukelt, der zu keiner Weise notwendig ist. Verzauber deine Waffen, Elemente kontern diese Elemente und hier hast du ein hübsches Rad, damit du siehst, wer gegen was anfällig ist ... Quick Attack it is. Für diesen Murks ist nie eine Notwendigkeit da.
"Sammel Monsterloot", flirtet das Spiel. "Wenn du genug davon anschleppst, kann ich dir neue Waffen herstellen!" - im Anschluss wirft es mir eine mächtige Waffe und eine Rüstung in den Rachen, die ich bisher noch auszuwechseln habe, weil es bisher nichts Besseres gegeben hat.
Alles in allem will Langertitelhiereinfügen seine Geschichte erzählen und tut das in der bekannten Visual Novel-Manier, was bedeutet, dass die meisten Spieler die E-Taste gedrückt halten, etlichen Textboxen beim durchrauschen zusehen, hin und wieder andere Gesichtsausdrücke sehen und dann fünf Minuten durch eine Mission brausen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Story was taugt, aber ich halte diese 300-Stunden-Laberpassagen einfach nicht mehr aus. Dafür bin ich zu alt und meine Lebenszeit ist begrenzt.
Zu guter Letzt muss ich noch die Steuerung bemängeln. Ja, das ist ein Port, aber um Gottes Willen ... Controllersupport wäre doch bestimmt drin gewesen - und damit meine ich nicht nur den Analogstick und zwei Schultertasten. Das Spiel steuert sich ein wenig hakelig und da natürlich wieder die englische Belegung vorgegeben ist, ist das Tastendrücken zusätzlich unangenehm.
Für Fans der Serie ist das bestimmt ein schönes Ding - mir hat's leider nicht gut gefallen.
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