Spielzeit:
458 Minuten
Mit Stacking hat Double Fine eines der am liebevoll gestalteten Puzzle- Adventures geschaffen, die ich je spielen durfte.
Dabei beginnt seine Geschichte ganz und gar nicht liebevoll.
Der Vater der Familie Blackmore verkündet eines Tages voller Stolz, dass er eine neue Arbeitsstelle gefunden hat. Damit würden die Geldsorgen der Familie endlich der Vergangenheit angehören.
Um diese Arbeit anzutreten muss er jedoch zum “Baron“ gehen und kann seine Familie eine Weile nicht sehen.
Mit dem Versprechen bald wieder zurückzukehren verabschiedet er sich von seiner Frau und seinen Kindern.
Schweren Herzens lassen diese ihn ziehen.
Als das Oberhaupt der Familie Blackmore auch nach Wochen des Wartens nicht wieder auftaucht werden nicht nur die Sorgen um sein Wohl immer größer.
Auch das versprochene Geld bleibt aus und so beginnt die Familie nach und nach zu hungern.
Als wäre dies alles nicht schlimm genug tauchen eines Tages Männer des Barons auf, die die Schulden der Familie Blackmore eintreiben wollen.
Trotz der flehentlichen Versuche der Mutter, sie davon abzuhalten, nehmen die Männer die Kinder mit. Sie sollen die Schulden abarbeiten. Nur der Kleinste, Charlie Blackmore, bleibt bei seiner verzweifelten Mutter zurück. Er soll nicht stark genug sein, um für den Baron zu arbeiten.
Einen Monat später flattert plötzlich ein Hilferuf des ältesten Bruders ins Haus.
In dem steht „Mama, wir wurden ausgetrickst. Die Männer des Barons haben mich und andere Kinder im königlichen Bahnhof festgesetzt!“
Daraufhin begibt sich Charlie auf eine spannende und gefährliche Reise, um seine Familie aus den Fängen des Barons zu befreien.
In der Rolle des kleinen Charlie Blackmore muss sich der Spieler nun durch die weite Welt der Matrjoschkas kämpfen.
Dabei nutzt er seine spezielle Fähigkeit in größere Figuren hineinspringen zu können, mit deren Fähigkeiten er wiederum verschiedene Rätsel lösen kann.
So muss er zum Beispiel einen Wächter von der Tür einer Lounge weglocken, um die Eisenbahngesellschafter, die darin ein Päuschen machen, herausholen zu können.
Für jede dieser Aufgaben gibt es verschiedene Lösungswege, die man durch das hineinspringen in verschiedene Figuren entdecken kann.
Zudem gibt es für jeden Level zusätzliche Herausforderungen. Sogenannte Kapriolen, die sich zwar nicht direkt auf das weiterkommen in der Geschichte auswirken aber dennoch großen Spaß bereiten.
In jedem Level gibt es mehrere „Einmalige Figuren“, in die der Spieler hineinschlüpfen kann. Diese Figuren haben ihre ganz speziellen Fähigkeiten und unterscheiden sich äußerlich besonders von den anderen.
Generell sind alle Charaktere des Spiels mit sehr viel Hingabe gestaltet worden und das spürt man auch als Spieler.
Es ist unglaublich reizvoll in die verschiedenen Figuren hineinzuspringen und auszuprobieren, welche Fähigkeiten diese besitzen. Manchmal kann es sogar durchaus passieren, dass man vor lauter Ausprobieren vergisst in der eigentlichen Geschichte voran zu kommen.
Das Design des Spiels ist absolut stimmig.
Die Geschichte wird wie in einer Art Stummfilm erzählt. Die Zwischensequenzen sind ohne Sprache und nur mit Musik unterlegt.
Während des Spielens selbst gibt es zwar Geräusche aber das gesprochene wird in einer Sprechblase über der Figur dargestellt. Auch hier gibt es also kein direkt gesprochenes Wort.
Das Design ist bunt gehalten aber dennoch liegt über allem eine Art „matter Schleier“, was wohl den Eindruck des “Alten“ bzw. des Stummfilms unterstreichen soll.
Mein Fazit zum Spiel:
Viele neue Einfälle haben dafür gesorgt, dass Stacking ein ganz besonderes Spielerlebnis für mich wurde. Die Idee eine Matrjoschka zu spielen und ihre besondere Fähigkeit des ineinander Stapelns zu nutzen, um Rätsel zu lösen, hat mich von Anfang an gefesselt.
Die einzelnen Figuren sind liebevoll und detailreich gestaltet, sodass sie einem schnell ans Herz wachsen. Der kleine Charlie Blackmore, der ganz alleine aufbricht um seine Familie zu retten, hat einen speziellen Platz in meinem Gamer-Herz errungen.
Die Rätsel sind kreativ und abwechslungsreich. Zudem sind die verschiedenen Lösungswege oft unorthodox und sorgen somit dafür, dass das Spiel, trotz der dramatischen Grundgeschichte, nicht in ein zu ernstes Schema rutscht.
Durch die unterschiedlichen Lösungswege und den vielen extra Herausforderungen lädt einen Stacking durchaus dazu ein, es mehr als einmal durchzuspielen.
Ich kann das Spiel somit jedem empfehlen, der Spaß daran hat nach verschiedenen Lösungen zu suchen und dabei auch gerne das eine oder andere Mal um die Ecke denkt.
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