Spielzeit:
1222 Minuten
Ein weiterer Fall von "wir brauchen einen Daumen zwischen drin". Ich meine, das Spiel liefert, was es verspricht: die weitestgehend entspannte Suche nach Signalen von "da draußen". Und die kriegt man auch. Und nicht mehr. Und das ist... schade.
Die Gameplay-Loop ist sehr simpel: Klicken, scrollen, scrollen, klicken, viel klicken, Fertig.... oder auch nicht, weil man stets zuerst in die falsche Richtung gescrollt hat und das Signal 10% vor dem Ende des Downloads abrupt endet. Der Zufall entscheidet, ob man ein spannendes, aber weitestgehend zufälliges Geräusch zu hören bekommt, oder ein spannendes Geräusch mit ein bisschen Text dazu. Angeblich sorgen bestimmte Zeiten und Tage für besondere Ereignisse, doch mir war in meinen 20 Stunden Spielzeit nichts davon vergönnt. Ich habe 40 Signale gefunden, zwei mit etwas zusammenhangslosem Text... und Elon Musk hat seinen Müll im Hinterhof abgeladen. Der Rest war Rauschen. Und jetzt frage ich mich, was da noch kommen soll.
Dem Spiel fehlt einfach etwas abseits der Signalsuche. Die Umgebung zu erkunden ist nett, aber irgendwann ist man durch. Und... so viel Zeit mit der Umgebung zu haben, hat leider dazu geführt, dass ich das Design der Anlage in Frage zu stellen begonnen habe. Reichen di paar Solarzellen reichen denn aus, um die Anlage am Leben zu erhalten. Ein... ziviler Lufraumradar steht mitten zwischen den Antennen, und (das rot-weiße DIng) strahlt im 2,5GHz Bereich, was in dem Bereich liegt, den man dort abdecken kann. Dann steht ein Funkturm dort, der sowohl Richtfunk (ab 3,8GHz) als auch scheinbar Mobilfunk (viele Frequenzen, aber auch um 1 bis 2 GHz) anbietet. Was definitiv keine gute Idee ist ;) Ich meine, die haben das dort nicht in das Tal gestellt, weil die Umgebung nett ist. Die Arbeiten, die zu tun sind, um das signal "downloaden" zu können, habe ich mit der Zeit auch in Frage zu stellen begonnen; aber mangels Erfahrungen mit solchen Anlagen hab ich nichts außer einem wagen Gefühl, dass hier viel Gameplay reingeschummelt wurde, um ein paar mehr Aufgaben für den Spieler anzubieten.
Und das Pseudo-Linux-Terminal hat mich auch etwas geärgert... weil ich keine Bash-Skripte schreiben konnte, um die Signalsuche zu automatisieren. Außerdem sollte sich mal jemand die Konfiguration vom Runlevel 6 ansehen... :P
Okay, ein paar Eastereggs sind zu finden, aber das hilft nicht. Egal. Das ist ein Spiel für Leute, die Entspannung suchen. Ich suche aber nach einer Geschichte. Die sich hier nicht entfalten will, weil der Zufallsgenerator mir wie immer nicht gewogen ist. Das ist schade.
Aber ich bin schwer dafür, dass es einen Teil 2 gibt. Ohne allgegenwärtige Quellen für Interferenzen direkt neben den Schüsseln, mit einer netten Shell-Simulation, um alles ein bisschen zu automatisieren (und nicht allen Diensten auf dem gleichen Server!). Und einem kleinen Handlungsfaden, dem man auch folgen kann, ohne dass der Zufall allein darüber entscheidet, ob man das zu sehen bekommt. Vielleicht noch ein paar NPCs, die einem den Kaffee an den Tisch bringen.
Aber... das scheint man nicht erwarten zu können. Nun ja. Interessante Erfahrung. Für mehr hat es für mich zumindest nicht gereicht.
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