Spielzeit:
433 Minuten
"Blackwell Convergence" ist klassisches Point-and-Click-Adventure im Retro-Stil und der dritte Teil der Blackwell Serie.
Rosangela Blackwell, auch Rosa genannt, ist kleine Lokalreporterin bei einem New Yorker Magazin. Und sie ist, wie einige ihrer Vorfahren, psychisch nicht immer ganz stabil. Eines schönen Tages erscheint ihr der Familiengeist, der schon einige aus der Familie in den Wahnsinn getrieben hat und offenbart ihr, daß sie ein Medium sei und ihn nun an den Hacken habe, denn es gilt, anderen Geistern, die in der Zwischenwelt hängengeblieben sind, zu helfen. Nicht gerade rosige Aussichten für Rosa.
Das Gameplay ist ganz typisches Point-and-Click. Auf Screens begutachten wir Gegenstände, sammeln sie auf und packen sie in unser Inventar und reden vor allem mit allen möglichen und unmöglichen NPCs. Dabei funktioniert das Game im Kern wie eine Detektivgeschichte. Hierfür haben wir unser Notizbuch, in dem wir einzelne Hinweise miteinander kombinieren können und so zu neuen Schlußfolgerungen gelangen können.
Die recht lineare Geschichte entfaltet sich dramaturgisch sinnvoll und gekonnt und bleibt durch liebenswerte oder nervige Charakterzeichnungen stets spannend. Erstaunlich, daß das Spiel einen schmalen Grad zwischen Ironie und Ernst so zielsicher trifft. Mit Witz und Sarkasmus werden auch sehr ernste und bittere Themen behandelt, ohne, daß sich das Spiel je lächerlich über diese Themen macht.
Die Grafik und Stilistik erinnert entfernt an alte LucasArts Titel. Alles ist bewußt pixelig, reduziert und retro. Dadurch entsteht ein nostalgischer Charme, der viel zum Spielspaß beiträgt, allerdings auch dazu führt, daß man das Spiel am besten in einem kleinen Fenster zockt. Die (englische) Synchronisation ist größtenteils stark, die Charaktere sind teils durchaus patzig und übelgelaunt und die Sprecher treffen die einzelnen Haltungen adäquat. Unverständlich allerdings, daß die Aufnahmen technisch nicht gerade ausgefeilt daherkommen. Ein Pop-schutz wäre eine durchaus sinnvolle Investition gewesen.
Ein Kritikpunkt mag die Länge des Spiels sein. In nur zwei Stunden kann man durch sein. Allerdings waren die Blackwell-Spiele stets als Spieleserie ausgelegt und so kann man die verschiedenen Blackwell-Titel auch insgesamt als ein großes Episoden-Adventure verstehen.
Ein wenig schade ist hingegen, daß die Interaktionsmöglichkeiten und Adventure-Elemente geringer ausfallen als in den Vorgängern. Oft klickt man sich nur durch automatisch ablaufende Story-Parts, die zwar gut geschrieben sind, aber einen auch hin und wieder das Gefühl geben, eher in einer Visual Novel zu sein denn in einem Adventure.
Tolle Figuren, intelligente Geschichte, viel Witz, ohne albern zu sein. Ein ohne Frage empfehlenswertes kleines Spiel der alten Schule.
Technischer Tip: Wer beim Starten einen Blackscreen hat, einfach in den Startoptionen "--setup" eintragen und dann im Setup den Grafiktreiber ändern.
[h1]Wertung:[/h1]
8/10 Atmosphäre
8/10 Story
7/10 Grafik
7/10 Sound
7/10 Spielmechanik
7/10 Balancing
7/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Aller guten Dinge sind drei.
[h1][b]7/10 Gesamtwertung
👍 : 12 |
😃 : 0