Spielzeit:
11 Minuten
[b]KURZ-REVIEW:[/b]
[h1]Wolf3D, 25 Jahre später, in schlecht[/h1]
[i][b]German Fortress 3D[/b][/i] ist auf den ersten, zweiten und dritten Blick ein offensichtlicher Klon von [i][b]Wolfenstein 3D[/b][/i]. Im Forum wird zudem fleißig darüber diskutiert und philosophiert, welche Assets direkt aus dem id-Software-Klassiker sowie anderen Titeln geklaut wurden. Ich persönlich denke nicht, dass hier groß geklaut wurde, denn [i][b]Wolfenstein 3D[/b][/i] ist gegen [i][b]German Fortress 3D[/b][/i] eine wahre, ästhetische Schönheit.
Sowieso kann man sich gar nicht mal sicher sein, ob der Entwickler dieses mit dem Raycasting Game Maker hingeklatschte Etwas ernst meint oder ob es einen satirischen Beitrag zum Weltgeschehen darstellen soll: In »many game levels« (es sind 16 – zu viele), die allesamt mit derselben Wandtextur zugeklatscht sind, ballern wir »various enemies« (es sind zwei) mit »various weapons« (es sind drei) über den Haufen auf der Suche nach dem Ausgang. Sämtliche Türen, die wir dabei durchqueren, sind mit derselben Türtextur bepinselt, die zudem auch noch bei ausnahmslos jeder Tür glitcht. Environment Art ist im Grunde nicht vorhanden, selbst die Level-Architektur des großen Vorbildes ist hiergegen hochkomplex.
Das Gewehr schwebt wie durch Zauberhand vor uns herum und feuert Kugeln ab, denen wir beim Fliegen zusehen können, gegnerische Kugeln treffen uns hingegen sofort. Wohlgemerkt von Gegnern, die man aufgrund der Sichtweite von gefühlt 3 Metern nicht sieht. Beim Aufheben von Medipacks gibt der Protagonist ein Pacman-ähnliches Schmatzgeräusch von sich (scheint zu schmecken, so ein Verbandskasten). Munition kann nur aufgehoben werden, wenn man auch die entsprechende Waffe gerade ausgerüstet hat. Obendrein nudelt sich in jedem Level das gleiche Musikstück tot. Im Gegenzug bekommen wir hier leider nicht mal dämliche, pseudo-deutsche Todes-Onliner ... dann hätte man wenigstens irgendwas zum lachen gehabt.
Die nicht änderbare Steuerung bekommt man in der Regel nur dann vernünftig zum Laufen, wenn man vorher an der exe Kompatibilitätsänderungen vornimmt – bei einem Spiel von 2017. Dass es da nicht mal geschafft wurde, den eigenen Spieltitel im Hauptmenü richtig zu schreiben, ist da eigentlich kaum noch der Rede wert.
[u][b]FAZIT[/b][/u]
Die Liste an grottigen Retro-FPS aus der Raycasting-Game-Maker-Retorte ist lang, aber normalerweise kann man bei diesen zumindest den Hauch kreativer Eigenleistung erkennen. Hier ist selbst davon keine Spur zu sehen. Möglicherweise haben wir es bei diesem Machwerk mit dem schlechtesten Ego-Shooter zu tun, der auf Steam erhältlich ist, vielleicht sogar darüber hinaus. Einen Wolf3D-Klon 25 Jahre nach dem Original zu veröffentlichen und in wirklich jeder Hinsicht um Meilen schlechter zu sein als dieses; das ist schon eine Leistung für sich. 3 Euro sind eine absolut bodenlose Unverschämtheit und gehören eigentlich angezeigt. Im Sale gibt’s [i][b]German Fortress 3D[/b][/i] zwar immer wieder für 40 Cent… aber dafür bekommt man bei Penny schließlich auch schon ein Aufback-Brötchen, an dem man eindeutig mehr Spaß hat.
[QUOTE]Zu meiner Kuratoren-Seite rund um Classic-, Retro- und Oldschool-Shooter
[url=https://store.steampowered.com/curator/38368451/]Skid's FPS Corner[/url][/QUOTE]
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