Spielzeit:
5052 Minuten
[h2]Ein emotionales königliches Finale, auf einem langen und leeren Weg zum Ziel[/h2]
"Final Fantasy XV" ist aus meiner Sicht eine Neuinterpretation der Spielreihe und ein Versuch das Franchise gameplay-technisch auf heutzutage etablierte Standards zu bringen.
[h3]Die Charaktere[/h3]
Der Hauptprotagonist von "Final Fantasy XV" ist Prinz Noctis, der Sohn des Königs von Insomnia. Gemeinsam mit seinen Freunden und gleichzeitig königlichen Beschützern: Gladiolus, Ignis und Prompto, begibt sich Noctis auf dem Weg zu der arrangierten Hochzeit mit der Prinzessin Lunafreya. Während des Road-Trips jedoch erfahren die Jungs von sehr schlimmen Neuigkeiten, die die Zukunft von Insomnia, als auch die von Noctis verändern wird.
Mich persönlich hat die Handlung von "Final Fantasy XV" zu Beginn nicht wirklich überzeugen können. Die Aufmachung ist zwar super und doch sehr interessant, jedoch hat die für mich keine bleibende Bedeutung hinterlassen, da aus meiner Sicht die Bindung und die Emotionen fehlten.
Während der gesamten Story, erhält man als Spieler vereinzelt Rückblicke und Erinnerungen von Noctis und Lunafreya - die kurz angemerkt sehr schön und echt gut umgesetzt sind.
Aber von den anderen Charakteren ist im Basegame nicht viel angesprochen worden.
Anders als bei vorherigen "Final Fantasy"-Spielen, kennen sich die Protagonisten / die Gruppe bereits, es fehlt daher tiefgründige Einblicke und Charakterzüge die normalerweise durch das "Kennenlernen" vermittelt werden. Dementsprechend sind Noctis Freunde "einfach da".
Ich konnte somit keine emotionale Bindung zu denen aufbauen.
Das selbe gilt auch für andere wichtige Charaktere im Spiel. Es gibt so viele Charaktere im Spiel, die zwar eine große Rolle in der Story spielen, allerdings inhaltlich selten oder nur kurz vorkommen. Dadurch fehlt das Spiel an Emotionen sobald einem Charakter etwas zustößt.
Die einzigen wirklich gut geschriebenen Charaktere, die bei mir einen Eindruck hinterlassen haben, sind daher nur der Hauptprotagonist Noctis, Prinzessin Lunafreya und der Antagonist Ardyn.
Über den Antagonisten Ardyn könnte ich eine Menge schreiben und über seinen Charakter philosophieren. Es hat zwar eine Weile gebraucht, bis ich Ihn akzeptiert habe, da inhaltlich sein "volles Potenzial" sehr spät gegen Ende hin erst richtig ausgeschöpft wird.
Nachdem ich das Spiel beendet habe, kann ich aber sagen, dass Ardyn selbst einer der besseren Antagonisten von "Final Fantasy" ist.
[h3]Umsetzung der Story[/h3]
"Final Fantasy XV" kann man inhaltlich quasi in drei Abschnitte splitten:
Der erste Abschnitt ist ein Art "Open World". Das Gimmick des Spiels ist es gemeinsam durch die Wildnis in einem Auto zu fahren, viele Missionen zu erfüllen und die Haupthandlung voranzutreiben.
Die Open World sieht zwar sehr schön aus und es gibt eine handvoll ikonische und schöne Orte zu sehen. Der Großteil der Welt ist aber leider einfach nur leer.
Daher ist der erste Abschnitt des gesamten Spiels für mich der langweiligste Teil und das hat das Spiel zu Beginn für mich sehr runter gezogen. Mehr als 80% des Hauptspiels verbringt man hier in dieser Welt, da so gut wie alle Nebenmissionen, Jagtaufträge und optionale Spielmechaniken hier stattfinden.
In "Final Fantasy XV" kann man als Spieler wirklich eine Menge unternehmen. Die Entwickler haben wirklich versucht die Welt so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.
Ich bewundere dies wirklich sehr stark. Ich war regelrecht begeistert, wie detailliert das "Campen" ist oder auch wie ausgreift und spaßig das Angeln umgesetzt wurde.
Ich selber konnte aber das ganze nicht vollkommen genießen, da mich die Welt an dem Punkt des Spiels nicht gepackt hat.
Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich die automatische Autofahrt des Spiels genießen hätte sollen, da es das Gimmick des Spiels ist. Konnte ich aber leider nicht, da die Welt für mich nicht interessant war. Abseits von kleinen Dörfern und Tankstellen, die auf der Open World verteilt sind, gab es nur eine leere Wildnis mit Bäumen.
Das Essen von Ignis, welches fantastisch designed ist, konnte ich kaum wertschätzen, da die "Camping"-Mechanik Nachteile beinhaltet und man als Spieler lieber den Tag in einem Hotel überspringen sollte um mehr XP zu erhalten.
"Final Fantasy XV" besitzt eine gewaltige Menge an Nebenmissionen und Jagtaufträge. Ich persönlich fand die meisten Missionen aber auf Dauer einfach nur nervig und eintönig. Gepaart mit der leeren Welt, fühlte sich das Spiel inhaltlich einfach nicht mehr so gut an.
Das Autofahren wollte ich einfach nur schnell überspringen, Missionen nur erledigen um meine Charaktere zu leveln. So verliefen die optionalen Nebenmissionen im Spiel für mich.
Einfach verschenktes Potenzial.
Die Handlung an sich kommt abschließend auch noch nicht so richtig in Pfad, weshalb mir die Story an dem Punkt nicht so richtig gecatched hat.
Der zweite Spielabschnitt jedoch, konnte mich zum Glück überzeugen.
Hier wechselt das Spiel von einer großen Open World zu einem sehr linearen und story-basierenden Spielabschnitt.
"Final Fantasy XV" hat für mich hier richtig an Sympathie dazugewonnen. So gut wie alles, was mich im ersten Abschnitt des Spiel in Bezug auf die Umsetzung der Story gestört hat, wurde aufgrund der Änderung des Spielkonzepts aus meiner Sicht "verbessert".
Vor allem konnte die Story endlich mal glänzen. Statt nur häppchenweise Inhalt zu bekommen, pausiert von permanenten Autofahren und Nebenmissionen, kriegt man als Spieler im zweiten Spielabschnitt die volle Dröhnung ununterbrochene Story.
Auch sehen die Orte, die hier vorkommen so unfassbar beeindruckend, interessant und spannend aus, auch wenn man durch die Linearität inhaltlich nur einige Minuten bis maximal eine Stunde am selben Ort verbringt, bevor man weiterreist, hat es für mich mehr Spaß gemacht, als stundenlang in einer Wildnis rumzulaufen.
Außerdem gibt es aufgrund der Story-Progression endlich mal Charakterentwicklung, die die Jungs durchmachen. Dadurch wirken die Begleiter nicht mehr so steril und langweilig.
Abschließend würde ich das Ende des Spiels ebenfalls als einen separaten Abschnitt gliedern.
Das Ende des Spiels, welches im Prolog kurz angeteased wurde, spielt 10 Jahre später.
Als Spieler sieht man förmlich wie sich die Charaktere und die Spielwelt verändert haben.
Man betritt das letzte Gebiet, welches eine Mischung aus den hier bekannten Konzepten "lineare Spielwelt" und "Open World" ist.
Man erhält eine letzte Hauptquest, hat jedoch noch die Möglichkeit das letzte Gebiet indem das Finale spielt zu Erkunden und kleine interessante Quests zu erfüllen.
Die Story ist inhaltlich auch am Höhepunkt und die gesamte Geschichte fängt hier an richtig emotional und interessant zu werden. Nach den ganzen durchschnittlichen Stunden, die ich mit Noctis und seinen Freunden verbracht habe, hätte ich niemals gedacht, dass mich Noctis Schicksal und seine Entscheidung am Ende mitnehmen konnte.
[h3]Fazit[/h3]
Ich persönlich hatte mein Spaß an "Final Fantasy XV". Auch die Open World war für mich per se nicht besonders schlecht. Mich hat vor allem der Überfluss an optionale Quests gestört und das schlechte Balancing der Gameplay-Mechaniken. Das "Road-Trip"-Setting mit dem Auto ist sehr einzigartig und interessant gewesen, jedoch hätte ich mir eine bessere Umsetzung gewünscht, die das Reisen und Fahren nicht so nervig gemacht hätte. An einem Punkt war die "Schnellreisen"-Funktion mein Bester Freund.
Das Gleiche gilt für das "Campen". Es steckt so viel Zeit in dieser Aspekt des Spiels, was komplett untergeht.
Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus des Spiels deutlich mehr auf den zwei Punkten gewesen wäre.
Durch die Modernisierung der Kampfmechanik würde ich schätzen, dass "Final Fantasy XV" heutzutage ein guter Einstieg in das Franchise ist.
Aber auch eingesessene Fans, könnten ggf. die Story sehr mögen, wenn man das Spiel eine Chance gibt. Macht nicht den Fehler wie ich und unterschätzt die Story.
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