Arms Race - TCWE Bewertungen

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Dieses Strategiespiel ist insgesamt eine sehr atmosphärische Simulation zum Thema Kalter Krieg (hier von 1950 bis 2000). Man kann sagen, Arms Race nimmt eher den Spieler, als das der Spieler das Spiel nimmt. Man lenkt seine Armeen nicht direkt, sondern man setzt Schwerpunkte - geographische, astronautische und weitere! Man ist eben ein offizielles Oberhaupt einer Supermacht im Kalten Krieg. Und Supermächte gab es zwei - die USA und die UdSSR! Dabei kommen in dem - meiner Meinung nach - nur im Slow-Echtzeitmodus wahrhaftig genießbaren Spiel sehr interessante Szenarien zustande: Man sieht auf einer großen Weltkarte zu, wie Korea sich vereinigt, sei es auf die eine oder die andere Weise. Oder Deutschland! Oder wie ganz Südamerika kommunistisch wird. Wie die Russen auf dem Mond landen und dabei die ganze Welt erobern! Eine komplette Partie muss hierbei nicht länger als zwei Stunden dauern. Ich lern nicht gern Schalttafeln auswendig, aber ich bringe großes Geschichtsinteresse mit, und das hat mich bei der Stange gehalten. Aufploppende Tooltips wären nicht schlecht, falls das bei Arms Race machbar ist! Ansonsten kann man die gute Atmosphäre nicht genug betonen. Der Hauptbildschirm im Spiel wirkt freundlich, die Staatschefs grinsen, der Sound ist sehr gelungen und es gibt kein Blut! Auf einem kleinen Fernseher werden aktuelle Ereignisse übertragen und durch Nachrichtentexte begleitet. Als Pädagoge bin ich geneigt, das Spiel für Schulen in Deutschland zu empfehlen. Am besten für den Geschichtsunterricht ab Klasse 10! Man fühlt den Kalten Krieg und sieht, dass es eine heiße Seite gibt. Diese heiße Seite wird durch Artillerie-Donnern im Hintergrund betont. Man nimmt aber an den heißen Phasen nicht wirklich teil. Man weist nur zu, wieviele Truppen und Agenten in eine bestimmte Region unserer Welt (es gibt über 50 Regionen) geschickt werden sollen. Auch selbst-inszenierte Staatsstreiche und Volksaufstände sind möglich und häufig. Eines gibt es aber nicht in Arms Race: Atomwaffen! Das Thema wird völlig ausgeklammert. Ich find das OK, aber man sollte es wissen, bevor man es kauft! Man richtet in Arms Race keinen nuklearen Holocaust an. Man kann Kriege auslösen und in bestehende intervenieren. Doch niemals wird man den Roten Knopf drücken! Stattdessen empfehle ich, zeitgenössische Musik im Hintergrund laufen zu lassen und sich zurückzulehnen. Insgesamt betrachtet verbreitet Arms Race eine positive Stimmung, es gibt immer ein Happy End (also keine Apokalypse) und immer einen Sieger!