Spielzeit:
578 Minuten
Eigentlich könnte X-Rebirth ein tolles Spiel sein, aber das User-Interface vermiest einem den ganzen Spass.
Bis jetzt zumindest haben die Entwickler kaum Zeit investiert, um sich mit den Besonderheiten und Möglichkeiten von VR auseinanderzusetzen und einfach die Desktop-Version in den Raum kopiert. So sitzt man beispielsweise in einem Cockpit voller Bedienelemente, die alle nur Tapete sind und verbringt Stunden damit, Tastaturkommandos auf HOTAS-Buttons zu mappen um dann wie in MS-DOS-Zeiten mit Tabulator und Cursortasten durch Buttons und 2D-Menüs zu blättern, statt intuitiv in 3D zu spielen.
X-Rebirth VR ist bis jetzt nicht mehr als eine 360°-Kamera aufs alte Spiel und bietet trotz grossem Potential bei weitem (noch) keine echte VR-Immersion.
Abstürze hatte ich bisher keine. Das Flugverhalten ist good, die Performance okay. Es macht Spass, um die riesigen Stationen zu kurven. Aber auch nach 6 Stunden im Game stehe ich immer wieder vor dem Problem, nicht die richtige Taste zu finden, für etwas das direkt vor der Nase schwebt, aber sich aus unerfindlichen Gründen nicht einfach mit dem HMD-Cursor und einem simplen Interaktionsbutton bedienen lässt.
Auch ein (noch) ungelöstes VR-Problem ist die Übelkeit. Beim Fliegen im Weltraum habe ich kein Problem. Aber das Herumlaufen auf Stationen ist insbesondere bei Drehungen im wahrsten Sinne des Wortes zum ko***n. Angeblich lassen sich die meisten Stationsaufgaben auch über Menüs lösen, aber eben: Menüs, Menüs, Menüs... Das ist nicht VR!
Ich weiss, dass das Game noch in der Early-Access-Phase ist und ich hoffe sehr, dass unsere Vorschläge im Forum gelesen werden und das Bedienkonzept noch verbessert wird.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist XRVR nur Spielern zu empfehlen, die die Desktop-Version bereits kennen und mit der gleichen Gamepad- oder Joystick-Konfiguration in 3D fliegen möchten, ohne sich an eine andere (VR gerechtere) Bedienung zu gewöhnen.
VR-Spieler, die andere VR-Titel, aber die unzähligen Menüs von XR nicht kennen, werden sich über das Spiel nur ärgern, weil die Bedienung ganz und gar nicht intuitiv ist, die VIVE-Controller mit Funktionen überbelegt sind und man vieles nur erreicht, in dem man sich durch endlose Listen kämpft oder immer wieder das Headset absetzt, um irgendeine Taste auf der Tastatur zu finden, die man noch nicht auf den HOTAS gemappt hat.
Noch frustrierender als die Steuerung sind die Missionen. Dauernd wird man an Orte geschickt, die man noch nicht kartographiert hat. Seit der Erfindung des Navis kein kein Problem für keinen Taxifahrer, aber in XR-VR hat man nur einen gelben Missionscursor, der auf die eigene Position verweist und dreht sich im Kreis, bis es heisst: Mission gescheitert.
In anderen angeblich einfachen Missionen soll man Ware abholen, die 745 km weit weg ist. Wie zum Geier soll man da hinkommen, wenn der Booster gerade mal 10km schafft?!
XR-VR hätte soooo viel Potential, ist aber im aktuellen Entwicklungsstand nur Frust im Quadrat.
👍 : 44 |
😃 : 2