Spielzeit:
225 Minuten
[b]7/10[/b]
[h1]Ziemlich unbefriedigend[/h1]
Also ich weiß nicht, aber bei Redout stellt sich bei mir keinerlei Verbesserungseffekt ein. Und zwar sowohl was meine eigenen Fahrfähigkeiten betrifft als auch das Aufleveln. Ich habe, wenn auch nicht viel, aber doch mehr Zeit in den Titel reingesteckt, als ich es normalerweise nach dauerhafter Demotivation tun würde. Wie die aussieht? Nun, eine Strecke nach der anderen krepel ich mir einen ab, nicht ständig in die Bande zu knallen und gleichzeitig noch mit der KI mitzuhalten. Und das auf der LEICHTESTEN Stufe. Klingt bestimmt, als ob ich der totale Noob wäre. Sicherlich bin ich kein Rennspiel-As, aber ich werde noch erklären, warum ich mich da nicht allein in der Schuld sehe.
Erstmal schnell die Technik abgehakt:
[h1]Grafik, Sound, Technik & Inhalt[/h1]
Hier stimmt's weitestgehend. Die Grafik ist nicht fotorealistisch, sondern futuristisch. Eher etwas schrill und auch stilisiert, passt aber zum Ganzen. Es gibt Effekte wie Holowände oder Nebel.
Musik und Sound sind dem Vorbild WipeOut angeglichen.
Die Rennen laufen immer flüssig, dieses ganze Tempo haben sie wirklich sauber programmiert.
Es gibt sehr viele Strecken und auch einige unterschiedliche Rennmodi. Grundsätzlich gibt's natürlich normale Rennen mit Gegnern sowie reine Zeitrennen, aber auch mal Last Man Standing, Turniere, oder Überlebenskampf mit Hindernissen. Vielleicht auch noch anderes, aber zu mehr bin ich in meinen knapp 4h nicht mehr gekommen.
[h1]Gameplay[/h1]
Kommen wir nun zu dem, was für mich überhaupt nicht funktioniert. Erstmal vorneweg, ich habe damals das erste F-Zero (SNES) und F-Zero X sehr gemocht, mit F-Zero GX wurde es schon eher irre und WipeOut hab ich mangels Playsi nie gespielt. Ich hab das Gefühl, dass das irgendwann nur noch übertrieben schnell wurde und mit Reaktion allein nicht mehr abgedeckt werden konnte. Das ist schonmal grundsätzlich nicht mein Ding, ich möchte auch gerne etwas von dem erkennen, was sich da abspielt bzw. rennspieltypisch abspielen WIRD, denn man schaut ja streckentechnisch voraus in die Zukunft.
Redout möchte die Kategorie "Geschwindigkeit" neu definieren. Gratulation, das ist wohl gelungen. Leider nimmt mir das sehr viel von der Chance, überhaupt auf die Strecke reagieren zu können. Trauriger Tiefpunkt sind Kuppen oder Loopings, in bzw. nach denen ich die Kurve überhaupt nicht einschätzen kann, da ich sie ja noch gar nicht sehe!
Zusätzlich muss man in Loopings oder bei steilen Kuppen die Schnauze hochziehen. Hab einen Halfpipe-Looping erlebt, bei dem ich gleichzeitig zum Hochziehen ständig hin- und hergeeiert bin, weil man auch noch versuchen musste, den Drall auszugleichen. Furchtbar.
Also: Auswendiglernen. Im Rahmen wäre das ok, aber eigentlich gilt es auch schon für die normalen Strecken. Denn überall gibt es Wendungen, bei denen man noch beim fünften Mal aus der Kurve fliegt und in die Bande knallt. Denn: manche Kurven sind gerade für so einen Tempokracher wie Redout viel zu eng!
Als wenn es nicht schon schwer genug wäre, die durchschnittlich 700km/h runterzubremsen, kommt nun das Problem: wie nehme ich die Kurve am besten ohne zu viel Verlust?
Bei mir versagten zwei Taktiken und ich konnte mich nur für das kleinere Übel entscheiden.
1. Runter mit der Geschwindigkeit? Lasst mich euch dazu folgendes erzählen: die Bremse sorgt dafür, dass der Gleiter sehr schnell sehr langsam ist - aber auch mehr als eine Sekunde vom Gas gehen nimmt schon unglaublich viel Tempo raus. Es ist für mich unmöglich, den Punkt zu treffen, mit dem ich annähernd korrekt die Kurve nehme. Also ohne anzuecken und ohne brutalen Geschwindigkeitsverlust. Super frustrierend.
2. Mit Speed in die Bande krachen und Verlust von Lebensenergie einkalkulieren. Danach mit Boost aus der Kurve rausbeschleunigen. Als bessere (weniger schlechte) Alternative eigentlich lächerlich.
Tja, das ist doch richtig dumm. Der Tiefpunkt ist eine gerade "Monaco-esque" Haarnadelkurve, die man gefühlt im fast-Stillstand wieder verlässt. So ein Streckendesign gehört doch nicht in einen Speed-Racer!
Selbstverständlich kann man den Gleiter in die Kurve kippen, das tat ich ständig. Man merkt einen Unterschied, aber wenn's wirklich drauf ankommt keinen, der noch helfen würde.
Diese ganze Kurvenackerei wäre ja noch ok, wenn nicht die KI sehr viel souveräner da durchkäme und man es sich deswegen nicht leisten kann, gemäßigt zu agieren. Also sollte der Entwickler entweder über die Streckeneigenschaften nachdenken oder über die Schwierigkeitsstufen.
[h1]Level Ups & Power Ups[/h1]
Nun hofft man zumindest auf Verbesserungen durch die spieleigenen Extras. Als da wären:
- diverse Gleiter unterschiedlicher Attribute in vier Klassen
- Auflevelungen am Gleiter
- zwei zuschaltbare Extras (1x aktiv, 1x passiv)
Ich wähle also den Gleiter mit guten Grip, guter Beschleunigung, gutem Tempo; ich packe Power Ups rein, die den Grip, den Boost oder sonstwas verbessern. Ich spüre NICHTS davon. Nichts!
Die Auflevelungen am Gleiter sind schon bei der Betrachtung der Daten ein Witz (erhöhen kaum was).
Die Power Ups kann man immerhin jeweils noch dreimal upgraden (so weit hat's mich aber nicht mehr motiviert).
[h1]Fazit[/h1]
Tja, wie soll ich's sagen. Ein Spiel muss im besten Fall das Gefühl "will mehr / kann nicht aufhören" auslösen. Redout zu beurteilen und dafür möglichst noch ein paar Runden mehr zu fahren, war nur noch eine Überwindung.
Ich bin nicht nur enttäuscht, sondern wütend. Es mag daran liegen, dass Freude bei mir in Rennspielen dann aufkommt, wenn ich eine Strecke sauber fahren kann, und ich wüsste nicht, wann & wo das hier jemals möglich wäre. Ich habe nicht EINE Strecke/Runde erlebt, die ich mal problemlos gefahren bin...
Redout ist für mich leider gestorben, schade sonst hätte ich wirklich nicht nur Freude, sondern auch Vorfreude auf Teil 2 gehabt.
Ich versuche in mittlerer Zukunft noch ein, zwei solcher Racer und dann wird sich zeigen, ob dieses Genre für mich, wie auch die Street Fighter - Zeit, generell in der Vergangenheit liegt :-(
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