Spielzeit:
559 Minuten
"CAT Interstellar: Episode I" ist ein kleiner Walking Simulator.
Wobei Walking eigentlich genau die falsche Formulierung darstellt. Denn wir gehen nicht, wir schweben. Wir sind nämlich ein kleiner Roboter, eine Art Drone, genannt DOG-VI, die über dem Boden schwebt, Pulte bedienen und Dinge aufheben kann. auch haben wir ein Werkzeug, mit dem wir robuste Formationen wie Steine zerstören können.
Die Geschichte basiert auf einem Roman von Robert Heinlein aus dem Jahre 1966 "Revolte auf Luna" ("The Moon Is A Harsh Mistress"), wobei das Spiel bei weitem nicht in die recht komplexen Tiefen der gesellschaftlichen Verzweigungen des Romans geht. Das Spiel kratzt nur an der Oberfläche und nimmt sich vor allem das Setting als Inspiration.
Wir sind in der Zukunft. Auf dem Mond werden mit Hilfe von Robotern die Voraussetzungen geschaffen, menschliche Kolonien unter der Oberfläche zu errichten. Hierfür muß tief gebohrt werden, Rohstoffe müssen abgebaut werden und es muß eine technische Infrastruktur errichtet werden. Die meisten Roboter sind in ihrer Gestalt menschenähnlich und können auch (englisch) kommunizieren. Wir sind nur ein Schweberoboter, ein kleiner Hilfsdroide.
Im Untergrund gibt es Probleme. Einige Roboter und Erkundungsdroiden werden vermißt. Wir werden in die Mine geschickt, um herauszufinden, was passiert ist und um die AUfzeichnungen der Vermißten Dronen auszulesen.
Wir werden gleich ins Spiel geworfen, finden uns in der Raumstation, die über dem Mond schwebt wieder, lassen uns von einigen Robotern instruieren und werden auf die Oberfläche gebracht. Dort erhalten wir weitere Instruktionen und können ein paar optionale Hilfsaufgaben ausführen, die vor allem im Finden und Tragen und Platzieren schwerer Kisten besteht. Dann gelangen wir in die Mine und beginnen die Erkundung...
Das Spiel hat einen großen Vorteil: die Atmosphäre. Das liegt zum Einen an der schön gestalteten Welt, zum Anderen aber auch an der Grundhaltung. Wir befinden uns merklich nicht in einem Action-Spiel, wir befinden uns viel eher in einer Art Simulator. Auch wenn unsere Mission natürlich außergewöhnlich ist, die Grundhaltung ist unspektakulär. Wir haben kein Zeitlimit, können erstmal Kisten schleppen oder die Oberfläche erkunden. Wir haben einen Auftrag, aber wir müssen ihn nicht sofort zu erfüllen versuchen. Und das sorgt - bei allem Science Fiction - für ein angenehmes realistisches Grundpacing, das die Immersion deutlich steigert.
Das Spiel hat aber auch große Schwächen. Zuvörderst ist es erschreckend kurz. Nur etwa eine Stunde Spielzeit wird geboten, bevor das Spiel abrupt und unerwartet endet und wir nur noch einen süßen, aber winzigen Epilog zu spielen haben. Wenn man die Kommunikation ignoriert und einfach den Aufgaben folgt, ist das Spiel sogar nur etwa 20 Minuten lang.
Es wirkt unfertig, die Geschichte ist bei weitem nicht außerzählt. Das Game trägt ja auch den Titel "Episode I" und genau so fühlt es sich auch an. Wie eine Exposition, ein Prolog zu einer eigentlich viel komplexeren Geschichte. Und die fehlt einem. Das Setting, was das Spiel setzt ist toll, die Stimmung passend. Gerne würden wir mehr erfahren, herausfinden wie es weitergeht und doch ist das Spiel nur eine kleine Episode, ein Wimpernschlag einer unbekannten größeren Geschichte.
Schade, sehr schade, daß die Macher die Geschichte (noch) nicht weitererzählt haben. Allerdings gibt es Indikatoren, daß sie zumindest weiter daran arbeiten. Das Setting würde einen komplexen Titel, der stundenlanges Erkunden bietet, ermöglichen. Auch Sound, Grafik und Animationen passen.
Eine gute Kurzgeschichte also, das ist "CAT Interstellar: Episode I", nicht mehr, aber auch nicht weniger.
[h1]Wertung:[/h1]
8/10 Atmosphäre
7/10 Story
7/10 Grafik
7/10 Sound
6/10 Spielmechanik
5/10 Balancing
7/10 Spielspass
[h1]Fazit:[/h1]
Kurz, aber atmosphärisch.
[h1][b]6/10 Gesamtwertung (-1 wegen zu kurzer Spielzeit)
👍 : 21 |
😃 : 0