Spielzeit:
140 Minuten
http://youtu.be/jiKPn4T-hEI
[b]Was ist Der Planer Industry Empire[/b]
Wer so alt ist wie ich wird sich noch an die damalige Planerserie erinnern. Damals noch eine wirklich gute Simulation eines Logistikunternehmens entwickelt sich der Name und die Serie immer weiter zu einem Randprodukt welches sich selbst nicht mehr gerecht werden konnte und jetzt geht es so weit dass wir nicht nur ein Unternehmen managen, sondern ganze Industriezweige. Über diese werden wir Ölmagnat, Lebensmittelproduzent, Elektronikherrsteller, oder bewegen uns in der Schwerindustrie. Hört sich gut an, aber stockt bei der einen oder anderen Gameplayentscheidung.
[b]Grafik der 90iger[/b]
Sicherlich ist Grafik in heutigen Wirtschaftssims eher zweitranging. Aber wenn eine Kantenglättung dazu führt dass ich in wabbernden Geisterwäldern hinein schaue, oder ich ständig denke meine Brillengläser sind beschlagen ärgert mich es schon ein wenig. Genauso dass viele Texte und Interfaces wohl auf eine zeit vor 1080p oder 720p geschaffen wurden und ich deshalb ganz tief ins Spielgeschehen einsteigen kann, indem meine Nase den Monitor berührt um Texte lesen zu können, obwohl definitiv mehr Platz vorhanden gewesen wäre.
[b]Wie baut sich ein Industriezweig überhaupt auf?[/b]
Generell fängt alles mit Land, Strom, Wasser und Menschen an. Wir kaufen also erst einmal Land für unsere Industrien, bauen eine Solaranlage für Strom ( Ja wir sind Nachhaltig ) und ein Wasserwerk für nun ja, aufbereitetes Regenwasser. Mit diesen Grundelementen können wir erst einmal einige Industrien betreiben und/oder unsere Arbeiter in ihren Häuser versorgen. Diese können wir nämlich nicht aus naheliegenden Städten beziehen, sondern bauen Chinalike Arbeiterhäuser für unsere schlecht bezahlten Untertanen. Diese weisen wir dann den Produktionsstätten zu. Im Fall einer Farm benötigen wir 4 Arbeiter und erhalten so 0,68 Weizen die Stunde. Diesen Weizen können wir dann über ein Logistikzentrum an die Städte oder Märkte verkaufen. Manche Industriezweige benötigen vorranging andere Resourcen ( Stahlindustrie z.B. ) benötigt natürlich Kohle und Eisen. Dafür machen wir eine Probebohrung und bauen ein Bergwerk auf diese Bohrung wenn uns die Werte gefallen. Na ja, wir bauen es nur wenn wir Level 2 sind. Levels? Ja wir leveln unsere Industriezweige, aber dazu im nächsten Abschnitt mehr.
[b]Wozu Forschung wenn man Leveln kann?[/b]
In einem Wirtschaftsspiel würde ein Techtree, oder Forschung Sinn machen. Der Planer bietet zwar eine Forschung für neue Industrieprodukte, aber lagert neue Industriezweige und das steigern der Produktivität in ein Level und Fertigkeitenbaum aus. An unser Level, welches durch das erwirtschaften von Umsätzen gesteigert wird, ist auch unser Wohnsitz gekoppelt, für den wir dann einen grill, etc. freischalten können. Eine kleine Erinnerung an das Privatleben in den älteren Planerteilen.
[b]Ich liebe Mathe und viel Klicken, also liebe ich die Auftragssteuerung![/b]
Geld verdiene ich in "Der Planer" indem ich Aufträge der umliegenden Städte annehme und erfülle, dies empfinde ich noch als in Ordnung, aber die Problematik liegt im Detail. Während andere Spiele mit Produktionsketten glänzen die ich optimieren und automatisieren kann bis zum Ende muss ich beim Planer jeden Kleinstauftrag selbst bearbeiten. Das bedeutet ich nehme den Auftrag an, selektiere einen LKW für den Auftrag, wähle den Betrieb aus der liefert und schicke den LKW los. Der einzige Automatismus ist die Möglichkeit einen Interval für weitere Lieferungen zu hinterlegen. Manko hierbei ist aber dass mein LKW durch den Auftrag geblock ist, auch wenn er erst wieder in 24 Stunden für selbigen los fahren müsste. Also ist es sinnvoller immer direkt in einer Fuhre alles zu verschicken, oder immer wieder in den Auftrack zu klicken und nen neuen Transport zu starten einige Stunden später.
Kommt noch dazu dass ich für den Intervall mal durchrechnen sollte wie der von statten gehen sollte. Also Weizen produziere ich 1,06 in der Stunde, also 24+ am Tag, Geliefert werden müssten 300 Weizen, also 300/24, sollten wir alle 24 Stunden versuchen 25 Weizen zu transportieren, dann wären wir in knapp 12 Tagen fertig. Also ein Traum für Rechenfreunde. :)
[b]Transportiere einfach...[/b]
... weil es einfach einfach bleiben sollte. Das was den Planer mal ausmachte -> Logistik <- ist im Industry Empire runtergebrochen auf Logistikport bauen, LKWs kaufen die zu meinen Gütern passen und in dessen Fahrzeugliste manchmal zu gucken ob diese grad gewartet werden müssen. Wenn deren Status irgendwann nicht mehr tragbar ist für mich kann ich diese dann verkaufen und einfach neue einkaufen. Es ist nicht so dass ich diese dann reparieren sollte, neu ist definitiv in der heutigen Konsumgesellschaft besser, jedenfalls sehen die Entwickler es wohl so.
[b]Fazit[/b]
Es ist schwierig "Der Planer Industry Empire" viel gutes abzugewinnen. Ich würde gerne mehr Spaß mit dem Spiel haben, aber leider wirkt es auf mich immer so als wenn das Spiel keinen echten Schwerpunkt hat. Das bauen von Industriezweigen ist eigentlich zu simpel um es als Hauptaufgabe zu sehen und Forschung, oder Logistik sind auch ernüchternd umgesetzt. Obwohl Logistik aufgrund fehlender automatismen oder ständigen Miniaufträgen zur reinen Klickorgie wird.
Ich verstehe manchmal nicht was sich Entwickler am Reißbrett gefacht haben. Machen wir ein Spiel in dem ich mich als Chef eines Multimilliardenunternehmen um jeden Kleinkram kümmern muss weil ich die Zustände eines Staates, im Zuge der Industrialisierung, in die Neuzeit bringen will?
Zusammengefasst:
"Warum muss ich mich selbst um jede 10er Pack Rühreierlieferung kümmern, wenn ich z.B. durch das implementieren von Rahmenverträgen eine dauerhafte automatische Lieferung ins Gameplay hätte einbringen können?"
Abschließend kann ich dieses Spiel nur Leuten empfehlen denen es gefällt wirklich jeden kleinen Handgriff in ihrem Konzern selbst zu machen. ( Egal wie klein er ist )
Alle anderen greifen bitte zu Klassikern wie "Industrie Gigant 2", die immernoch sehr gut sind.
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