Taiko Frenzy Bewertungen

Mit einer Trommel kann man eigentlich nie etwas verkehrt machen. Und hier ist sie nun. Spielprinzip ist bekannt. Ähnlich aufgebaut wie man es aus anderen Rhythmus-Trommelspielen kennt. Entsprechende Noten kommen angerauscht, und man reagiert darauf. Hier schlägt man mittig die Trommel und auch außerhalb. Manche Noten werden normal geschlagen, andere mit mehr Kraft. Ich finde es recht schwer. Selbst der Schwierigkeitsgrad "normal" (es gibt vier Stufen, von leicht bis expert) zieht recht schnell in seiner Schwierigkeit an. Paradiddle als Vergleich (auch wenn dieser hinkt) finde ich mit riesigem Abstand um Welten einfacher (und einfach ist paraddidle vermutlich auch nicht). Ist vielleicht aber Übungssache. Worin ich mir nicht sicher bin: die Treffererkennung. Oft scheint sie nicht zu funktionieren, vor allem bei den äußeren Schlägen. Vielleicht habe ich aber auch noch nicht den richtigen Abstand zur Trommel gefunden, mit dem alles am Besten funktioniert. Einstellungen gibt es einige, unter anderem Winkelrichtung der Sticks, Trommelhöhe usw. Freischalten kann man verschiedene Skins. Musik reicht von klassisch bis modern. Custom-maps sind erlaubt, man kann sich also selbst maps erstellen bzw. die von anderen spielen. Was das Spiel ein wenig aufwerten würde: ein paar Infos zu der Trommel (Geschichte, heutiger Einsatz, Aufbau - kann man auch googeln, klar), zu den verschiedensten Rhythmen (sind dies eigentlich tatsächliche, wie man sie in Japan/China spielt? Oder hat der Entwickler sich einfach was selbst ausgedacht?). Bzw. was überhaupt sehr cool in solchen Spielen wäre ist ein "ich-lerne-dieses-Instrument-Modus". Ich mache also nicht irgendwas nach, reagiere. Sondern ich lerne die tatsächlichen Grundlagen, den tatsächlichen Rhythmus. Eben so, wie man ein Instrument lernt. Zuerst schlägt man banal mit dem einen Stick, dann mit dem anderen, dann mit beiden zusammen, dann schon in entsprechender Variation bis hin zu schwierigen Combos (um es an der Tabla zu verdeutlichen, die tatsächlich ein Notensystem hat: zuerst übt man "dha" bis man weiß, wo auf der Trommel diese Note geschlagen wird. Dann wiederholt man das gleiche mit "dhin" und übt solange, bis man es im Schlaf kann. Wenn der Lehrer "dha" ruft, weiß man, wo man schlagen muss. Ruft er "dhin", weiß man sofort, wohin man wechselt. Und so kommen nach und nach "na", "ti", "dhin", "ta", "tin" usw. dazu. Und man beherrscht es irgendwann so sicher, dass man weiß, wo man schlagen muss, mit welcher Hand wenn jemand eine entsprechende Note nennt, bzw. eine ganze Rhythmusreihe). Erklärung der Takte, wie man Combos miteinander verbindet. Würde sich bei Trommeln (und unbedingt auch dem Schlagzeug) in VR ja anbieten. Sicher, man lernt es auch, indem man das Spiel spielt, wie es gemacht wurde. Muster wiederholen sich, irgendwann erkennt man sie. Und dennoch. So ein Lernmodus wäre schön, um zu begreifen, was man tut, wie man es am besten tut, was die Rufe der Leute in der Musik bedeuten, was für einen Rhythmus man gerade spielt (klassisch japanisch? Neumodisch chinesisch? Aus einer bestimmten Region in wo auch immer? Freestyle ala Entwickler? Ist das mit dem "einige Noten werden kräftiger geschlagen" einfach nur eine Idee für das Spiel? Oder wird die Taiko tatsächlich so geschlagen? Letztendlich könnte man noch einen Multiplayer erstellen. Dann kann man zusammen in der Gruppe berühmte Trommelbands nachahmen. Oder sich selbst zusammen was ausdenken. Oder voneinander lernen.) - Ich weiß, alles vermutlich nicht so leicht umsetzbar. Aber träumen darf man ja noch.