Spielzeit:
922 Minuten
Castle in the Darkness beginnt eigentlich harmlos. Ein König wird krank und verschwindet, die Prinzessin macht sich auf die Suche nach ihm und mitten drin stehen wir. Wir? Jup. Denn als der König krank wird überfallen Monster das Königreich. Unser Held ist der Last Man Standing. Und dieser macht sich auf den Weg die Prinzessin zu na..., äh zu retten, den König vielleicht zu finden und dem Monstertreiben ein Ende zu setzen.
Was erwartet den Spieler? Nun, erstmal Metrovania. Obwohl, das ist nicht korrekt. Ich würde eher sagen Metroid. Reines Metroid. Metrovania würde ein Karte beinhalten, dieses Spiel hat keine. Ihr seit auf euer Gedächtnis angewiesen oder auf die Karte die ihr euch gemütlich aufmalt. Wie in der guten alten Zeit eben. Wenn das Gedächtnis jedoch mitmacht dürfte es kein Problem sein sich das Gröbste zu merken. Die Level sind nicht besonders groß, die wenigen Abzweigungen merkt man sich schnell und insgesamt ist die Lage ziemlich übersichtlich. Am Anfang wirkt alles noch viel größer als es sich am Ende dann herausstellt.
Ist das schlimm? Nope. Die Levels sind zwar übersichtlich, aber die Fallen, Rätsel und das Gegner Placement haben es in sich. Sind die Speicherpunkte am Anfang noch fair verteilt, muss man später ganze Abschnitte wiederholen. Und diese Abschnitte sollte man dann besser fast ohne Treffer meistern, denn meist lauert am Ende ein Boss. Und davon gibt es gefühlte Hundert. Ich kenne kein Spiel das einem dermaßen viele Bosse um die Ohren haut ohne Unterlass. Jeder erfordert eine eigene Strategie, eine eigene Vorgehensweise. Gleiches gilt übrigens für die zahllosen Gegner die einem über den Weg laufen, jeder will anders behandelt werden.
Und was das Spiel wirklich "Retro" macht, ist das Timing und die Seele des Spiels. Wie beschreib ich das? Jedes Retro Game hat seinen eigenen Ryhtmus, sei es Megaman, Castlevania, Ninja Gaiden oder Super Mario. Jedes Spiel hat seinen eigenen Ryhtmus, beherrscht man diesen beherrscht man das Spiel. Und Castle in the Darkness hat seinen eigenen Ryhtmus, man muss vorsichtig sein bei jedem Schritt den man tut, man muss den Screen im Auge behalten und man lernt durch die zahllosen Tode die man stirbt das Nächste mal besser vorbereitet zu sein. Innerhalb weniger Minuten baut Castle in the Darkness diesen Rythmus auf und behält ihn locker bei, das ist großes Tennis und man merkt das der Macher dem Spiel wirklich eine Seele gegeben hat. Die vielen Anspielungen, die eigenen Ideen und die ganzen Easter Eggs sowie Secrets. Es ist einfach nur toll.
Damit der Held jedoch überleben kann benötigt er Upgrades. Diese kommen nicht nur in Form von neuen Waffen oder Rüstungen dazu, sondern auch von verschiedenen Zaubern und Relikten. Diese sind in der ganzen Welt verstreut, manchmal versteckt, manchmal offensichtlich aber fast immer tödlich gesichert. Da trifft es sich gut das fast jeder Boss einen HP Boost hinterlässt und es einige Gegenstände gibt die zusätzlich noch die HP erhöhen. Aber meistens handelt es sich bei den Gegenständen um Schlüssel, die man irgendwo einsetzen kann um noch stärker zu werden. Ein richtiges Lvl Up System gibt es nicht, brauch man auch nicht. Durch die Upgrades, die am Anfang fair verteilten Check Points und das Warp System kommt kaum Frust auf.
Alles in allem ist Castle in the Darkness ein sehr gutes Spiel geworden. Die Musik rockt, die Grafik ist wunderschön und das Spiel hat den richtigen Flow. Wenn ihr auf Retro Spiele steht oder wie ich damit groß geworden seit und den heutigen Spielen kaum was abgewinnen könnt, dann schlagt zu. Neue Spieler die mit Call of Duty und ähnlichem groß geworden sind, wo jedes Ziel vorgegeben wird, wo man ständig Hilfen erhält und wo wo man praktisch geführt wird -> Finger weg. Das ist kein Spiel für euch, ihr werdet euch die Zähne dran ausbeißen.
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