Spielzeit:
187 Minuten
Spielwertung: 4/10
Spielzeit: ca. 3 Stunden
Spieldurchläufe: 0 (ca. 10 Levels gespielt)
Bringt alles mit, um ein gutes bis sehr gutes Tower Defence Game zu sein, ist aber katastrophal gebalanced, zumindest für Solo-Spieler. Warum das Spiel so viele Upvotes hat und als "sehr positiv" beschrieben wird? Ist mir unerklärlich. Die erste negative Rezension, sehr lang und ausführlich (auf Englisch) hat imo alle Probleme dieses Spiels sehr treffend zusammengefasst:
1. Das Spiel erfordert, dass du ständig deine Figur, Tiki-Man, steuerst. Dazu muss man erstmal die Tasten komplett neu umlegen (was, zugegeben, kein Problem ist), es sei denn, man will mit Maus (meh) oder Pfeiltasten (hell no) steuern. Soweit so gut. Aber das Design ist das Problem: Der Dude muss für jedes Update zur Basis rennen, während man selbst auf Leveln "leicht" und "mittel" NIE Zeit hat. Ich meine, NIE! Das höchste der Gefühle sind vielleicht mal 20 Sekunden downtime. Klingt doch gut und mehr als ausreichend? Ja, wenn man nicht mit demselben Tiki-Man auch noch sämtliche Coins und Bonussteine einsammeln müsste (Ernsthaft? Das geht nicht mit nem Pet oder automatisch? Wow!) Ach ja, und dann müssen wir auch noch zu den Stellen, wo wir Türme bauen wollen, HINLAUFEN, aber es geht nur dort, wo Bäume stehen. In vielen Maps kann man schon vom Design her keine krassen, engen Zangenstellen bauen. Dazu kommt die Reichweite der Tower. Diese erhöht sich mit jedem Level. Fürs aufleveln müssen wir aber AUCH bei den jeweiligen Towern stehen und tanzen. Dieser Effekt ist furchtbar LANGSAM.
Ein klassisches Level sieht so aus: Wir kommen ins Spiel rein. Haben keine Ahnung, von wo die Monster spawnen. 10 Sekunden bleiben, dann kommt die erste Welle. Während wir noch das Gold einsammeln, müssten wir eigentlich bereits wieder bauen oder tanzen. ZACK: Die zweite Welle kommt. Panisch bauen wir schnell Türme, sammeln Zeug ein, haben vielleicht 5 Sekunden Zeit zum tanzen, ZACK, nächste Stellen zum bauen suchen, nächster spawn usw. Dazu kommt, dass manche Münzen einfach von dir "wegspringen", anstatt zu dir angesaugt zu werden, was dich ständig extra Zeit kostet. Selbst "nette Features" wie die Tatsache, dass manchmal in manchen Bäumen Münzen oder Updatesteine versteckt sind, leidet brutal darunter, dass du einfach NIE ZEIT hast, um auch nur 10 Sekunden die Wälder durchzuforsten.
2. Das Progress-System ist eine Katastrophe: Ja, die Level zu schaffen ist "relativ" leicht. ABER: Sobald wir auch nur einen Sprössling unserer Kinder-Tikis verlieren, sprich, auch nur ein Monster durchkommt, können wir keinen "Regenbogen" mehr verdienen. Ja, ok, who cares? Vielleicht für Perfektionisten oder Erfolgssammler wichtig, aber sonst? Oh, wait! Du kannst die anderen Inseln nur betreten, wenn du 5 oder 10 Regenbogen hast. Selbst auf der Hauptinsel ist dir der Großteil der Zone verboten, wenn du nicht 7 oder mehr perfekte Level sammelst. Am Anfang, die ersten 2, 3 Tutoriallevel, geht das noch einfach, aber selbst die sind schon ziemlich taff. Aber selbst in den späteren Leveln von "leicht" passiert es blitzschnell und ein Monster schlüpft durch. Die ersten Male fängt man dann noch amüsiert einen schnellen "Neustart" an, aber ziemlich schnell wird dieses Schema normal und man ist einfach nur abgenervt. Entweder man schafft immer perfekte Level oder jeder Durchgang wird sinnlos. Das ist besonders ärgerlich, weil:
3. Die Level viel zu lang sind. Normalerweise würde man sich eine Schnellspur-Funktion wünschen, aber hier, hier wäre, siehe 1., wohl eher eine Verlangsamungsfunktion ratsam.
4. Die "Endbosse". Jedes Level hat einen Endboss. Hui! Klingt mächtig. Ja, am Ar***. Die Endbosse sind einzelne, riesige Idioten. Ehrlich, die sind völlig schwach und leicht. Was für ein Balancing. Die Standardwellen bringen dich zur Verzweiflung, aber der Endboss ist Beiwerk...
5. Updates: Mal abgesehen davon, wie dumm es ist, dass man zur Basis laufen muss, um die Updates zu aktivieren: Die "besseren" Türme sind viel zu schwach. Hat man mal endlich einen, erwartet man ordentlich WUMMS, bekommt aber nur besseren Durchschnitt. Das verhängnisvolle dabei ist: Statt 10-15 Updatesteine in die reine Freischaltung der Tower zu stecken, hätten wir damit auch die 3 Standardtürme verbessern können. Ständig lässt einem das Spiel am langen Arm verhungern. Du stehst ständig vor der Wahl: Spare ich 10, 15 (!) Updatesteine oder stecke ich 2, 3 hier in diesen Turm um ihn SOFORT stark aufzuwerten. Beides zusammen ist fast unmöglich.
6. Die Monsterwellen halten sich an keine Regeln. Ihr Pathing ist völlig unvorhersehbar. Auf gut Deutsch: Sie machen, was sie wollen.
Fazit: Ich hab wahrscheinlich noch die Hälfte vergessen. Sei allen gegönnt, die mit dem Spiel Spaß haben, vor allem für kleinere Kinder oder eben im Koop, aber meine Erfahrung ist sehr stark negativ, deswegen hier keine Empfehlung. Ich habe kein Problem mit schwer oder rumknobeln, aber wenn man für einzelne, als "leicht" oder "mittel" markierte Level 10+ Anläufe braucht, um seinen ollen Regenbogen zu holen, dann hab ich doch besseres mit meiner Zeit anzufangen.
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