Spielzeit:
2559 Minuten
Dead State is ein tolles Beispiel für ein grandioses Spiel, das sich selber durch eine einzige, dämliche Mechanik komplett ruiniert. Es is im Grunde ein Survival-Spiel mit Gruppen-Management und Basisbau. Alles top. Funktioniert hervorragend. Prinzipiell währe Dead State ein wirklich gelungenes Taktik-Spiel, wenn es nicht zu 90% aus vollkommen sinn- und belanglosem Grinding bestehen würde.
Es gibt nur zwei arten von Gegnern, menschen und Zombies. Während die Menschen dabei immerhin noch unterschiedliche Waffen und Ausrüstung tragen, sind die Zombies alle gleich. Gleich stark, gleich dumm, gleich langweilig. 90% der Zombie-Kämpfe laufen gleich ab. Mannen taktisch in stellung bringen, einer geht vor um den Zombie zu triggern und geht dann zurück damit der Zombie seine AP verschwendet. Warten bis der Zombie dicht genug dran ist und dann mit Baseball-Schlägern und Äxten drauf einschlagen, bis er auseinanderfällt.
Und das wieder, und wieder und wieder.
Für die ersten 5 Stunden ingame macht das sogar noch irgendwie spaß. Wenn man dann aber das "Early midgame" erreicht und auf den Maps plötzlich nicht mehr 8 oder 10 Zombies stehen, sondern 20 oder 30, dann schlägt der Spaß augenblicklich in puren Frust um. Keine Ahnung, was die Entwickler geraucht haben, so einen Kram zu entwickeln. Das hier ist ein Rundenstrategiespiel, aber auf dem Maps gibt es teilweise mehr Gegner, als bei Diablo.
Ich meine ich habe durchaus einen Hang zur rundentaktik. Ich liebe X-Com. Aber X-Com ist ein Ferrari, verglichen hiermit. Manchmal sitzt man zwei stunden vor dem Screen und wenn man dann überlegt, was man in der zeit erreicht hat, is das einzige was man sieht ein zwei meter hoher Berg aus Zombieleichen. Ich habe bei der Spielbeschreibung sicher kein Actionspiel erwartet. Aber der "Progress" den man in Dead State als Spieler hat ist einfach in jeder Hinsicht unvorstellbar langsam.
Dazu kommt, das verschiede Gameplay-Mechaniken auf dem Papier zwar sehr interessant zu lesen sind, aber dann vollkommen nutzlos implementiert wurden. So kann man zwar laute geräusche nutzen, um Zombies an- (oder weg) zulocken. Aber Möglichkeiten, Lärm zu verursachen sind so limitiert, das das total nutzlos ist. Ist kann mit einer Waffe gegen eine Tür schlagen (aber nur wenn diese abgeschlossen ist), oder mit einer Feuerwaffe auf einen Gegner schießen. Das wars. Gegen Mülleimer treten, Fenster einschlagen oder einfach laut schreien ... daran hat wohl keiner gedacht.
Also ... wer dem Gedanken etwas abgewinnen kann, für seine "Ingame" Erfolge arbeiten zu müssen (und ja, ich meine wirklich Arbeiten), der ist mit Dead State vermutlich gut beraten. Wer hingegen limitierte Freizeit hat, und ncht daran interessiert is, diese an ebenso langweilige wie überbeanspruchte gameplay-mechaniken zu verschwenden, sollte besser zu X-Com greifen.
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