Spielzeit:
1016 Minuten
[h3](Viel zu) Rätsellastiges Action-Abenteuer in der griechischen Mythologie[/h3]
Haben Sie Lust auf ein Open-World Rollenspiel, bei dem 80-90 Prozent aller Quests und Suchaufgaben unweigerlich mit dem Lösen von Rätseln verbunden sind? Dann ist IFR genau das Richtige für Sie.
Eigentlich folgt das Spiel um den jungen Recken Fenyx, der auf der Suche nach Heilung für seinen versteinerten Bruder durch die Sagenwelt der griechischen Antike stolpert, einer wunderbaren Grundidee. Begleitet von den launigen Kommentaren und Dialogen der beiden Götter Zeus und Prometheus, erkunden wir als Fenyx eine comicartig gehaltene, schön gestaltete, offene und grosse Spielewelt voller Wunder, Denkmäler, Paläste, Berge, Dorfruinen und gigantischer Statuen und lernen so ganz nebenbei mehr über die griechische Mythologie mit ihren zänkischen, skurillen und eigentümlichen Göttern als durch so manche dröge Lektüre. Die Landschaft macht Spass, der Erkundergeist wird stets neu befeuert, die teils herrlich schrulligen Göttergestalten und ihre Szenen unterhalten auf witzig-schräge Weise ganz prächtig und im Grunde möchte man auch wissen, wie die ganze Nummer weitergeht. Es gibt fünf Schwierigkeitsgrade, so dass man in den Kämpfen den - auf Spielgrad "Normal" recht knackigen - Gegnern beikommen kann.
Alles das könnte so schön sein. Aber die Entwickler haben sich zwei Spielmechaniken einfallen lassen, die den ganzen Spass zerhauen:
Erstens bekommt man es ab einem bestimmten Spielstand mit dem Ereignis "Typhons Zorn" zu tun. Wir haben den bösen Typhon, unseren Endgegner, mit unseren Fortschritten verärgert, sodass er uns immer wieder Geisterjäger auf den Hals hetzt, die kleine Mini-Bosse sind und ziemlich häufig auftauchen. Anfangs noch eine Abwechslung, wird das sehr rasch zur echten Plage.
Zweitens aber, und das ist der Hauptgrund für mein verärgertes Abbrechen: Rätsel. Rätsel immer, Rätsel überall, einfache Rätsel, schwere Rätsel. Wir haben es mit einem Ubisoft-Spiel zu tun, also sind hier zahlreiche Dinge zu entdecken, Truhen, Gegenstände, Sammelobjekte, Aufgaben etc. Aber selbst hier foltert uns das Spiel mit Rätseln. Man kann noch nicht einmal die meisten Truhen öffnen, ohne zuerst eines dieser vermaledeiten Rätsel lösen zu müssen. Und ein Vorankommen im Spiel ist ohne die Rätselparcours, die wir in Dungeons auf uns nehmen müssen, nicht denkbar. Dabei müssen wir uns Dutzende Male durch die Unterwelt Tartarus rätseln, wo jeder Parcours so rund ein halbes Dutzend einzelner Rätsel umfasst. Dazu kommen Herausforderungen vielerlei Gestalt im Spiel, bei denen wir - überraschenderweise - Rätsel lösen müssen. Es sind soviele, dass nicht einmal Let's plays helfen.
Ich weiss, das Spiel ist mit dem Schlagwort "Rätsel" versehen, aber so einen Tsunami an Denksportaufgaben habe ich in einem Rollenspiel weder erwartet, noch halte ich sie für sinnvoll. Jeder mag das anders sehen, aber Käufer seien wirklich gewarnt: Wenn Sie keine Rätsel mögen, lassen Sie die Finger von diesem Spiel!
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