Spielzeit:
183 Minuten
Das Dasein als Programm muss in der heutigen Zeit sehr anstrengend sein. Mit immer weiter erodierenden PISA-Benchmarks der User, sehen sich immer mehr dieser digitalen Helferlein mit dem Gefühl der Vereinsamung konfrontiert. Ihr meint, dass ich Software zu sehr personalisiere?? Dann kommt mal mit auf die Reise in den „Raster“ bei TRON:Identitiy (T:I) von Disney.
Grafik
☐ Die Realität ist nichts dagegen
☐ Schön
☒ Gut
☐ Durchschnitt seiner Zeit
☐ Schlecht
☐ Besser nicht zu genau hinschauen
☐ EGA sah dagegen gut aus
T:I präsentiert sich in „leicht bewegten“ Standbildern, welche „TRON-typisch“ sehr technisch und bunt daher kommen. Die einzelnen Akteure tragen die aus den Filmen bekannten „Leuchtanzüge“ unterschiedlicher Kolorierung und die Atmosphäre von der großen Leinwand wird hier annehmbar eingefangen. Ich spielte T:I in 4K mit dem AMD Team 7700X und 7900 XTX, die Frames spielten bei Standbildern keine große Rolle. Insgesamt wirkt das Spiel wie ein interaktives Bilderbuch mit einem deutlichen „Erlebe Dein eigenes Abenteuer“ Vibe.
Gameplay
☐ Wirklich gut
☐ Gut
☐ Gehört eben auch dazu
☒ Naja
☐ Hole Dir währenddessen lieber einen Kaffee
☐ Lass´ es lieber
Wir wählen aus Dialogoptionen und „defragmentieren Speicherdisks“ (via kleinerer Rätsel a lá Kartenzuordnungen nach UNO-Manier). Unsere Hauptfigur wird nicht direkt gesteuert und die Anzahl der Szenerien ist deutlich begrenzt. Die gewählten Antworten haben eine Auswirkung auf Eure Beziehung zu anderen NPC, sowie den Fort- und Ausgang der Story.
Audio
☐ Ohrtastisch
☐ Sehr gut
☐ Gut
☒ Nicht übel
☐ Schlecht
☐ Also jetzt höre ich gar nichts mehr
Sprachausgabe gibt es gar nicht und die Musik ist - für TRON-Verhältnisse - leider im unteren Mittelfeld.
Zielpublikum
☐ Kinder
☐ Teenies
☒ Erwachsene
☐ Noch älter
Ich denke für jüngere Spieler ist die Story schlicht zu lahm.
PC-Anforderungen
☐ Läuft Minesweeper? Dann ist es kein Problem
☒ Kartoffel
☐ Durchschnitt
☐ Schnell
☐ Für “Poser-PCs”
☐ Frag´ mal bei CERN, ob die noch einen Supercomputer übrig haben
Es ist ein „Bilderbuch auf dem PC“, T:I hat quasi keine Anforderungen.
Schwierigkeit
☒ WASD
☐ Leicht
☐ Leicht zu lernen / Schwerer zu meistern
☐ Hirnnutzung dringend empfohlen
☐ Schwer
☐ Magst Du Dark Souls?
Es gibt keine Kämpfe, die Rätsel (Disk-Defragmentierung) sind recht einfach und die Auswirkungen der eigenen erscheinen rudimentär.
“Muss man farmen?”
☐ Nichts zu farmen
☒ Nur wenn Du Dich für “bling bling” interessierst
☐ Zum Fortkommen nicht zwingend notwendig
☐ Durchschnittliche Notwendigkeit zum Farmen
☐ Zu viel zum Farmen
☐ Willkommen beim neuen Hauptberuf
Es gibt mehrere Enden und Achievements.
Geschichte
☐ Keine Geschichte
☐ Einige Elemente
☒ Durchschnitt
☐ Gut
☐ Lobenswert
☐ Wie sie nur das Leben schreibt
In einem „neuen Raster“ – einer digitalen Welt, in welcher humanoide Programme leben – kommt es zu einer Explosion im Hautverwaltungsgebäude. Wir spielen das Ermittlerprogramm Query und sollen als Agent der „Anhänger von TRON“ die Wahrheit ans Licht bringen. Unser Hauptansprechpartner im Verwaltungs-Wolkenkratzer ist das „Boss.Programm“ Prinz, welches von seiner Leibwächter-App Grish begleitet wird. Scheinbar um Aufklärung bemüht, weist uns der „User-fürchtige“ Prinz daraufhin, dass bereits ein Gefangener gemacht wurde, den zu verhören es sich lohnen könnte.
Natürlich gibt es im Verlauf dieser recht generischen Detektivgeschichte die üblichen „Irrungen und Wirrungen“ und am Schluss habt Ihr es dann mit einem Ende zu tun, welches auf Euren getroffenen Entscheidungen basiert. Man hat versucht die Lore in das TRON Universum einzubinden, allerdings verbleibt dieser background absolut austauschbar. Die Charaktere sind zu anonym und stereotypenhaft, ihre Motive werden nicht authentisch genug dargestellt und es mangelt der Geschichte an Stringenz und innerer Konsistenz.
Spielzeit
☐ Für einen Tee reicht es
☒ Kurz
☐ Durchschnitt
☐ Lang
☐ Bis zum Mond und zurück…
Für den Einzeldurchgang etwa vier Stunden, das Game möchte jedoch mehrmals durchgezockt werden, sofern Ihr alles sehen wollt (und das stets „von gaaanz vorne“).
Preis-/Leistungsverhältnis
☐ Kostet nix
☐ Sein Geld wert
☐ Im Angebot zuschlagen
☐ Wenn Geld übrig ist
☒ Lohnt nicht
☐ Verbrenn´ die Kohle lieber
Vielleicht für „absoluteste“ Hardcore TRON-Fans…Ganz vielleicht…
“Bugs”
☒ Nicht existent
☐ Kleinere Fehler
☐ Fangen an zu nerven
☐ Behindern den Spaß / das Fortkommen
☐ Die ganzen Bugs haben kaum Spiel übrig gelassen
Keine gesehen in guten drei Stunden Spielzeit.
Gesamtpaket: x/10
☐ 1
☐ 2
☐ 3
☒ 4
☐ 5
☐ 6
☐ 7
☐ 8
☐ 9
☐ 10
Zuallererst oute ich mich hier einmal als TRON Fan: Insbesondere die Fortsetzung Legacy hatte es mir angetan, da mir der Gedanke, dass Flynn die Menschheit über die digitale Grenze führen will, da er dort eine neue Zukunft vermutete, sehr innovativ erschien und die Message den Zeitgeist traf.
T:I stand daher sofort nach der erstmaligen Sichtung auf meiner Wunschliste und ich kaufte es mir zeitnah zum Release….. Und jetzt sitze ich hier, habe den ersten Durchgang hinter mir und bin vollkommen desillusioniert. Ja, es ist kein „Vollpreisspiel“, ja es soll eine bilderbuchartige Visual-Novel sein, ja es soll dialogzentriert und kein Actionspiel sein, gut dann eben auf diese Weise:
Ich finde es furchtbar, dass das Game keine Sprachausgabe besitzt, damit geht für mich ein gehöriger Teil der Immersion „flöten“. Visual Novel? T:I sieht nicht einen einzigen Stich gegen The Quarry! Ein Game (The Quarry), welches T:I im Übrigen auch noch zeigt, wie man mit einem Storygame, welches mehrere Enden hat, auch spieletechnisch besser umgeht, nämlich indem man dem Spieler die Möglichkeit gibt, zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Game wieder einzusteigen (nachdem man den Erstdurchgang bewältigt hat).
Ich habe The Quarry begeistert über 25 Stunden gespielt, bei T:I verzichte ich bereits auf den zweiten Durchlauf, weil die Story dermaßen lustlos, verworren und die Charaktere lahm und farblos sind (da helfen auch die Klamotten nichts). Neben The Quarry, erscheint mir Chicken Police noch als eventueller Gegner für T:I. Chicken Police lebt ebenfalls von einem dynamischen Dialogsystem als wesentliche Spielmechanik und auch dieser Konkurrent zeigt T:I, wie man auf einfallsreichem Wege, neue spieltechnische Kurse bestreiten kann, die auch noch Spaß bringen. Bei T:I wählt man hingegen schlichtweg aus mehreren Aussageoptionen aus…. Den Stand hatten wir vor 20 Jahren bereits und damals war das schon lame!
Ich kann aktuell nicht verstehen, wie wirklich vielversprechende IP´s jenseits des Einheitsbreis, derart lieblos behandelt werden können. TRON hätte nach nunmehr fast zehnjähriger Daseinspause definitiv ein besseres Machwerk verdient gehabt. Die Geschichte ist kurz, vollkommen inspirationslos und hätte so ziemlich in jede andere Umgebung gepasst. Die Musik des Games bleibt abschließend deutlich hinter TRON-Maßstäben zurück.
KEINE Empfehlung!
👍 : 10 |
😃 : 2