Spielzeit:
2390 Minuten
Mit der Advance-Collection bekommt der geneigte Castlevania-Spieler die Titel, die damals für den Game Boy Advance erschienen sind. Bis auf Dracula X handelt es sich dabei hauptsächlich um Metroidvanias, die sich sehr an SotN anlehnen, wenn auch etwas kleiner und deutlich kürzer. Da bei den Spielen eine Menge Grund abzudeckeln ist, gibt's zu jedem Spiel ein paar Worte.
Für jedes Spiel gilt: Die Handlung ist nettes Beiwerk und eigentlich irrelevant. Am Ende gehts doch eh immer um dasselbe: Rein ins Schloss, Kunden knüppeln, Fähigkeiten sammeln und eine Fledermaus auspeitschen. Auf gehts!
Circle of the Moon: Grundsolide. Das Schloss ist angenehm designed, der Einstieg recht einfach, das Endgame knackig. Wenn ich noch einmal in die Arena muss, gnade irgendwem Gott. Grinding ist so gut wie nicht nötig und die Dropchancen für die DSS-Karten sind fair. Die Mechanik ist ganz in Ordnung, obwohl sich recht schnell eine Fähigkeitencombo bewährt, da Elementarzeugs allgemein nicht nötig ist. Das Kreuz ist wie in jedem Castlevania das Gelbe vom Ei.
Harmony of Dissonance: Das schlechteste Spiel in der ganzen Compilation. Das liegt vermutlich daran, dass Konami ein unerfahrenes Team hingesetzt hat, um das Ding zu entwickeln, was an allen Ecken und Enden zu spüren ist. Die Erkundung des Schlosses ist eine Zumutung. Wege sind lang, Schnellreise eine Mangelware. Das Geflimmer des Helden ist anstrengend für die Augen - dazu muss hinzugefügt werden, dass diese Leuchterei aus einer Zeit stammt, als der GBA noch nicht adäquat beleuchtet werden konnte. Damit wollte man es den Spielern einfacher machen, aber hässlich ist es heutzutage trotzdem. In HoD ist keinerlei Grinding notwendig, dafür ist das Spiel kryptisch, wenn es darum geht, mir zu sagen, wo ich eigentlich hin muss. Oftmals irre ich verwirrt durch die Gegend, wobei es nicht hilfreich ist, dass das Schloss auch noch eine B-Variante bekommt und ich die ganzen Räume zig Mal in verschiedenen Dimensionen ablaufen muss. Auf manche Lösungen zum Weiterkommen bin ich nur durch eine Komplettlösung gekommen und durchgespielt habe ich das Spiel trotzdem nicht, weil einfach zu schnell die Luft raus war und ich keinen Bock mehr hatte, dauernd nachzuschauen, wo ich eigentlich hinsoll und welche verquere Methode man sich dafür aus den Fingern gesaugt hat.
Aria of Sorrow: Das beste Spiel in der Sammlung. Spielt sich flott, sieht gut aus, der Sound kracht und es motiviert. Allerdings kommt man hier um eine Menge Grinding nicht herum. Alle Monster haben eine Seele, die dem Spieler Fähigkeiten verleiht - also geht man sehr, sehr oft aus Räumen raus und wieder rein, knüppelt immer wieder dasselbe Viech und hofft, dass es diesmal eine Seele im Gepäck hat. Das dauert und streckt die Spielzeit enorm. Bisher war es mir egal, denn ich habe Spaß an ein wenig stumpfen Gegrinde - außerdem mochte ich das Shardsystem aus Bloodstained und weiß jetzt, wo es herkommt.
Dracula X/Vampires Kiss: Ein ganz klassisches Castlevania. Es geht von einem Bildschirmende zum anderen, am Ende steht ein Boss, den zimmert man kaputt, nächste Stufe. Nichts Aufregendes, nichts Herausragendes, gutes Spiel, aber kein Reißer. Richter ist der Hauptheld und ich verstehe bis heute nicht, wieso der so beliebt ist. Muss ich aber auch nicht.
Insgesamt bekommt man für 20 Euro drei gute Spiele und eine reine Geschmackssache. HoD mag mich nicht begeistern, aber nach ein wenig Recherche habe ich Leute gefunden, die das Spiel bis auf die Zähne verteidigen. Ich kann ihre Argumente nachvollziehen und muss mir eingestehen, dass das Ding halt nur für mich nichts ist. Mag sein, dass es anderen ähnlich wie mir geht, aber die anderen drei Spiele sind das Geld trotzdem wert.
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