Spielzeit:
2182 Minuten
Für mich war "Alan Wake" enttäuschend; ab der Mitte eher eine Qual.
Woran liegt das, da das Spiel ja mit überwältigender positiven Kritik bewertet wird?
Es gibt ein paar wenige negative Reviews und ich kann mich deren Meinung (!) nur anschließen.
„Alan Wake“ soll ja ein Psycho-Thriller sein.
Ein Schriftsteller, der sich selber in eine Psycho-Horror-Geschichte schreibt, um seine Frau zu retten.
Diese Geschichte wird wahr oder es handelt sich um die Geschichte im Kopf des Schriftstellers; so genau weiß man es nicht.
Das klingt spannend, doch leider ist es nicht so.
„Alan Wake“ hat zwar tolle Videos, eine stimmige Grafik, ziemlich gute Sound- und Lichteffekte.
Doch die vermeindliche Stärke des Spiels – die Story – konnte mich nicht mitnehmen.
Die verschiedenen Erzählelemente haben mich nicht in die Horror-Achterbahn von Verstand und Gefühl des Protagonisten gleiten lassen.
Warum?
Da wären die immer gleichen Spielabläufe.
In Schlauch-Level durch die Dunkelheit rennen, sich von einem Lichtkegel zum nächsten retten; immer die gleiche Art von Kampf.
Kurz vor oder hinter einem tauchen aus dem Nichts Schattengestalten oder Gegenstände auf, die man mit Licht und Waffe auslöscht.
Spannung oder Furcht wird durch mangelnde Munition ausgelöst.
Ausweichen und Rennen klappt eher schlecht als recht; unserem Helden geht schnell die Puste und der Taschenlampe die Batterie aus.
Dies alles führte bei mir zu Frustration.
Oft musste ich eine Szene 2-3 mal (vom letzten Speicherpunkt) wiederholen; bis ich verstanden habe, wie ich auf die Gegnergruppen reagieren muss – „souls-like“.
Man könnte dies vielleicht alles noch verzeihen, wenn die Story gut wäre; spannend, beklemmend, fesselnd.
Doch ich empfand weder das Spiel an sich, noch die unterschiedlichen erzählerischen Elemente packend.
Die Story in der Story ist wirr - und zum Schluss unbefriedigend.
Der Psychiater, die Frau mit dem Schleier, der Typ im Taucheranzug - wer hat welchen - oder überhaupt Einfluss? Was hat es mit dem FBI-Agent auf sich? Was ist mit Alans Frau?
Es gibt keine befriedigende Antwort und somit auch keine Auflösung.
Irgendwann ist halt Schluss; aber es könnte genauso gut mit einer neuen "Wendung"weitergehen; wie schon etliche Male vorher.
Es ist ja die Geschichte eines Topseller-Autors, der eine Geschichte schreibt; vielleicht sogar sein neustes Buch.
Doch die Manuskripte dazu lesen sich nicht spannend; eher flach und eines erfolgreichen Schriftsteller, der um sein Leben oder dass seiner Frau schreibt unwürdig.
Auch finde ich, dass die In-Game Fernsehsendung, die sich an „Twin Peaks“ orientierte, zu platt ist.
Da kommt einfach kein bedrückendes Gefühl auf; eher Belustigung.
Die Dialoge mit "Barry" sind dumm; oft unpassend was die Situation angeht; gerade zu albern - und das bekommt der Atmosphäre nicht.
Schlussendlich hat mich der Charakter "Alan Wake" mit seiner Art genervt; oft zu weinerlich und zu unwissend; obwohl man als Spieler schon längst einen Schritt weiter ist.
Schwierig sich damit zu identifizieren.
Für mich ist „Alan Wake“ ein interessant gemachter, aber auf Dauer langweiliger Shooter -
sowie ein Psycho-Horror-Adventure-Game, welches sich in viele Einzelteile verzettelt, die am Ende zu einer Story führen, die meiner Meinung nach kaum Sinn ergibt.
Hätte man einen Erzählstrang, egal ob Psychiatrie, Gefangen in der Dunkelheit, Story-Telling eines Krimi-Autors zu Ende erzählt, wäre das für mich viel befriedigender gewesen.
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