Spielzeit:
606 Minuten
[b]Old Gods Rising[/b] ist ein spannender Walking Simulator mit einem grottenschlechten Ende.
Thomas Winston, ein bekannter, jedoch kürzlich medial bloßgestellter Geschichtsprofessor, erhält eine Einladung. Er soll als Berater den Drehort eines neuen Films, eine alte Universität, inspizieren. Doch als er am nächsten Tag auf dem Gelände eintrifft, bricht das Mobilfunknetz zusammen und er findet nichts weiter vor als verlassene Wohnwaagen und menschenleere Fakultätsgebäude. Über ein Walkie-Talkie nimmt der Protagonist die Verbindung zum Regisseur auf, welcher offenbar durch eine Schafsherde unweit des Universitätsgebäudes aufgehalten wurde. Deswegen solle er schon mal beginnen, die ersten Fundstücke zu analysieren. Allerdings stellt sich nach und nach heraus, dass nichts ist wie es scheint. Ist er vielleicht kein Berater, sondern der Hauptdarsteller des Films?
Die Story ist, abgesehen vom Ende, herausragend. Genauso wie die Atmosphäre, die das Spiel nach und nach aufbaut. Die leeren Gänge, die verworrene Struktur der Universität, die umherliegenden Requisiten - all das erinnert an [url=https://store.steampowered.com/app/624270]The Painscreek Killings[/url]. Man fühlt sich verloren, alleingelassen, beobachtet und ist leicht verängstigt durch die dunklen Geheimnisse, welche nach und nach zutage treten. Auch der Soundtrack, die Sprachausgabe und die Grafik sind exzellent. Die Handlung spielt zwar nur auf einer einzigen Map, jedoch besticht diese durch abwechslungsreiche Umgebungen und optionale, gut integrierte Sammelgegenstände. Letztere laden stets zum weiteren Erkunden ein, sodass nie Langeweile aufkommt.
Leider zerstört das Ende fast alles, was das Spiel so hervorragend aufgebaut hat. Alles Mystische, alle Theorien, die man im Verlauf des Spiels entwickelt hat, werden auf einmal zerstört. Übrig bleiben nicht nur offene Fragen, sondern auch gravierende Logiklöcher. Außerdem wirkt es so, als wäre das letzte Gebiet lieblos fertiggestellt worden, um das Spiel schnell zu veröffentlichen. Dort gibt es kaum Details und kaum Geheimnisse, aber dafür Wege, die ins unerwartete Nirgendwo führen.
Dennoch empfehle ich das Spiel weiter - auch zum Vollpreis. Denn der Großteil des Spiels war spannend und technisch exzellent umgesetzt. Wer sich jedoch ein durch und durch abgerundetes Erlebnis wünscht, sollte lieber auf Updates warten oder ein anderes Spiel vorziehen.
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