Spielzeit:
4613 Minuten
Ich finde es schwierig dieses Spiel zu bewerten, meiner Meinung nach haben sich ein paar ambitionierte Programmierer zusammengetan einen würdigen Nachfolger für Outcast zu schreiben aber bevor sie fertig wurden wurde ihnen der Geldhahn zugedreht. Zufrieden können die Programmierer mit diesem Spiel jedenfalls nicht sein, bei mir wäre es zumindest so.
Kommen wir zu den Highlights:
Da wäre zunächst einmal die Grafik und die Landschaftsgestaltung. Ausgesprochen schöne und glaubwürdige Gegenden, von Wüste bis schneebedeckten Gipfeln ist alles dabei. Auch unter Wasser sieht's sehr nett aus auch wenn das im Spiel eigentlich keine Rolle spielt. Die Dörfer der Einheimischen und die feindlichen Basen sind ebenfalls sehr liebevoll gestaltet. Bevölkert wird alles mit freundlichen und feindlich gesinnten Wesen, die aber irgendwie statisch wirken, da sie nicht umherstreifen. Etwas nüchterner sind da sie Animation, Cutter Slade kann nichts aufnehmen oder übergeben auch werden seine 3 Waffen nicht am Körper verstaut, sie erscheinen aus dem nichts. Das geht heutzutage einfach besser.
Schwieriger wird es bei der Handlung und dem Gesprächssystem. Ähnlich wie beim Urspiel werden hier neben den Storymissionen auch viele Nebenquests angeboten. Da es sich um eine frei begehbare Welt handelt kann man die Quests auch schon vor der Aufgabenstellung lösen, was zu abolut dämlich Dialogen führt: Man wird z.B. beauftragt ein Item zu holen, Cutter fragt nach wo es ist (obwohl er es schon längst eingesackt hat) und dass er es holen wird. Es gibt Spiele die haben ein vernünftiges Dialogsystem aber dieses hier nimmt hiefür die Blaupause von Spielen die 20 Jahre oder älter sind.
Das Kampfsystem ist auch eher von gestern: Gegner bleiben in Stasis, bis man sich ihnen nähert oder auf sie schießt. Ein Deckungssystem gibt es nicht. Lediglich die KI, die Gegner dazu veranlasst Dich zu umlaufen ist ganz gut gelungen. Man hat zwei (plus eine unnütze) Waffen, die sich individualisieren lassen, das ist zu wenig. Ach ja Schild, Buffs und Nahkampffähigkeit gibt's auch noch, ganz nett aber mehr auch nicht.
Die Steuerung ist katastrophal und damit meine ich nicht, dass man den Protagonisten nicht leichtfüßig und geschwind durch die Landschaften steuern kann sondern die Belegung der Tasten. Ich spiele mit Maus/Tastatur und habe so einen Mist in keinem anderen Spiel zuvor gesehen. Cutter hat verschieden Bewegungsarten: Zunächst einmal das Laufen, alles wie gewohnt: Maus schauen/drehen, WASD für die Bewegung, Space und C für springen/ducken und Shift zum rennen. Die Tasten lassen sich umbelegen aber darum geht's hier nicht. Gleitet Cutter durch die Luft, dann hat die Maus keinerlei Funktion mehr, mann kann nicht mehr in irgendeine Richtung schauen nur nach vorne, warum???? Noch obskurer wird der Ritt auf dem Galenta, auch hier ist umsehen nicht implementiert, Gas geben ist mit der linken Maustaste, Bremsen mit der rechten. Reiten von Twon Hahs (ich fand das einfach toll im Vorgängerspiel) gibt's hier einfach nicht. Es gibt drei Waffen im Spiel, zwei wechselt man mit E die dritte Waffe liegt auf R, warum??? Warum kann ich nicht die Waffen auf die Zifferntasten legen???
Zu guter Letzt sind da noch die Bugs:
Da gibt es eingefrorene Gamora-Horden die man wie in der Schießbude erledigt.
In den feindlichen Basen gibt es immer 1 bis 3 Gegner die im Boden stecken.
In komplexen Basen kann es passieren, dass Schüsse zwischen zwei Basenbereichen "geblockt" werden.
Manchmal hören Effekte, die Cutter eine zeitlich begrenzte Aura verleihen nicht mehr auf.
Einmal ist das Spiel bei mir auch komplett abgestürzt.
Also kurz und knapp:
- Grafik und Weltgestaltung: top
- Steuerung: idiotisch
- Gameplay: nicht zeitgemäß
- Storytelling: ganz ok
👍 : 2 |
😃 : 0