Spielzeit:
351 Minuten
Was für ein wundervolles Grindfest!
Tja, niemand will den Heiler spielen und schon hat man den Salat. Alle protzen als dicker Tank oder smarter Damage Dealer. Schick sehen sie aus in ihren glänzenden Rüstungen und mit ihren riesigen Waffen. Ganz heroisch und eindrucksvoll. Die Gegnerhorden erzittern, wenn sie nur ihren Namen vernehmen und fliehen panisch, sobald sie das Schlachtfeld betreten. So sehen Helden aus! Punkt!
Und am äußersten Bildrand sieht man ihn vielleicht gerade noch ins Bild lugen. Ganz kümmerlich und in grau brauner Bettlerkutte steht er da. Der kleine Heiler. Er hat keine dicken Muckis oder strahlende Rüstung, er verträgt Metall nicht so gut, das schwächliche Männlein hüllt sich in Sackleinen und bleibt im Hintergrund.
Ganz vorne stürzen sich seine Kameraden todesmutig in die Bresche, das Kampfgetümmel tobt rund um sie herum, während sie tapfer standhalten und kräftig austeilen.
Der kleine Mann steht nur hinten herum und tja.... was macht der denn nun da hinten ganz alleine? Dreht der Däumchen oder wie?
Mitnichten, lieber Leser! Kleiner Mann ganz groß heißt die Devise. Denn auf den Mümmelgreis im Kartoffelsack kommt alles an! Er ists nämlich in Wahrheit, der über Sieg oder Niederlage entscheidet, der das Kampfgeschehen in die eine oder die andere Richtung kippen lassen kann und der am Ende seine ach so heroischen aber leider auch hirnlosen Klopper-Kameraden wieder zusammenflickt.
Er ist DER HEILER!
Nicht kampfstark, aber gescheit. Nicht heldenhaft, aber belesen! So ein wenig ist er auch einer von uns. Nicht der große Supermann, sondern ein kleiner Nerd, der eben zuerst den Kopf gebraucht und nicht nur, um ihn gegen den des Feindes zu rammen und zu gucken, wer am Ende den größeren Brummschädel hat.
Es hält den Laden am Laufen, versorgt seine knüppelnden Kumpel mit Tränken und Salben. Päppelt die geschundenen Helden nach der Schlacht wieder auf und unterstützt auch im Kampfgeschehen hier und da mit einem hilfreichen Zauber. Der kleine Mann hats drauf, könnte man sagen.
Wurde also auch mal Zeit, dass er mal im Mittelpunkt eines RPGs stehen darf. Und der Ansatz erfrischt, er stellt den Recken ganz vom Rande des Geschehens in den Mittelpunkt. Du wirst nur ihn steuern, lieber Leser. Die anderen gehen in der Schlacht sofort hirnlos in den Infight, Du bleibst ganz hinten stehen und verteilst eifrig Heilung und Buffs. Oder hebst auch mal den einen oder anderen fiesen Fluch von hinnen. Man kriegt ja einiges aufgehalst in so einem Fantasygefecht.
Und zwischen den Kämpfen wird ausgesiebt: Welcher Perk darfs denn sein, welches Equip taugt und welches kann auf den Zwergenschrottplatz? Also ganz sorgsam ausgewählt und schon gehts weiter im ewigen Kampf: Gut gegen Böse.
Die Kämpfe gehen flott vonstatten, aber es kommt selten wirklich Hektik auf, denn Du steuerst ja nur Deinen kleinen Heiler, die anderen dreschen von ganz alleine vor sich hin.
Und so grindet man sich von Etage zu Etage voran, ganz schick gemacht in niedlicher Pixelart und mit flottem Sound auf dem Ohr und fragt sich: Wieso hatte eigentlich noch niemand vorher diese Idee? Macht nämlich echt Spaß und ist mal was ganz neues.
Und damit kommen wir natürlich zu guter letzt zu Dir, lieber Leser. Du hast das Spiel scheinbar noch nicht, wieso sonst liest Du hier wohl? Eine Schande ist das. EINE SCHAHAHAHANDE! Also greif zu, paar Gold Münzen sind ein geringer Preis für so ein erfrischendes Erlebnis, da machst Du nix falsch.
Ich wünsch Dir viel Spaß beim heilen.... :-)
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