Spielzeit:
544 Minuten
Leider wurde dieses Spiel meinen Erwartungen nicht gerecht. Vom Konzept her wirkte das Spiel sehr verlockend und ich habe wirklich versucht ihm eine Chance zu geben, ich habe sogar Guides durchgelesen, sowohl was die Quests als auch Charakterbuilds betrifft und mich versucht in das System einzudenken...aber - und das mag meine persönliche Meinung sein - ich finde, dass fernöstliche RPGs eventuell in einigen Fällen nicht so gut altern wie ihre westliche Gegenstücke.
Warum ich das finde? Aus dem Grund heraus, dass das hohe Aufkommen an den immer wieder gleichen Gegnern irgendwann zur Tortur wird - Kämpfe gibt es in Dungeons wirklich alle paar Schritte. Man kann zwar gnädigerweise flüchten, aber dann wird man direkt in den nächsten Kampf verwickelt und man muss geschickt Slalom laufen um voranzukommen. Insbesondere wenn keine Karte vorhanden ist und diverse Abschnitte eines Dungeons sich sehr stark ähneln, hat das hohes Frustpotential. Und nicht nur die Dungeons ähneln sich in diesem Spiel, nein, auch die Städte sehen fast alle gleich aus (mal abgesehen von dem Biom in dem sie sich befinden, welches mal aus grünen Grasland und mal aus Schnee besteht).
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich nicht mit dem SNES sondern mit der PS1 aufgewachsen bin und mir dieser Stil daher nicht liegt...ich weiß es nicht. Eigentlich schien die Idee des "Erlebe deine eigene Geschichte" und die nicht-lineare Vorgehensweise verlockend, aber wenn die Quests, die es zu entdecken gibt, zum Großteil einfach nicht wirklich spannend sind und es alles sehr wie generische Fantasy-Kost wirkt, dann weiß auch dieses Konzept am Ende nicht zu gefallen. Das einzig Gute an dem Spiel bleiben einige Aspekte, wie das interessante "Sparking" System, was das Erlangen von neuen Fähigkeiten betrifft: man erlernt Fähigkeiten durch Zufall im Kampf - je nachdem welcher Waffentyp verwendet wird gibt es einen anderen Fähigkeiten-Pool. Aber das gibt es auch in den anderen SaGa Spielen, und ich glaube, dass die Chancen gut stehen, dass mir Frontier SaGa eher liegen wird, da die vorgerenderten Hintergründe auf den Bildern schonmal mega hübsch aussehen. Daher werde ich mir auch trotz dieses enttäuschenden Starts noch andere SaGa Spiele ansehen, da ich wie gesagt einige Besonderheiten der Reihe super finde und mir bei mehr Spielen wünschen würde. Dieser spontane Einfall von neuen Fähigkeiten wirkt einfach natürlicher als z.B. Fähigkeitenpunkte in einem Skill-Tree zu verteilen und der Überraschungseffekt, den man dabei hat, weiß zu motivieren.
Für alle die mit dem SNES aufgewachsen sind wird diese Kritik nicht unbedingt ausschlaggebend sein (und das soll sie auch nicht - macht euch euren eigenen Eindruck!) und sie werden sich vielleicht gut mit diesem Spiel zurecht finden, aber alle die mit westlichen Rollenspielen wie der Nordland-Trilogie, Baldurs Gate und Arcanum aufgewachsen sind und was Konsolen betrifft eher mit der PS1 und PS2 in Berührung gekommen sind, werden vielleicht ähnliche Probleme mit dem zweiten und dritten Teil der Romancing SaGa Spiele haben wie ich.
Denen sei ans Herz gelegt sich auch eher die neueren Teile der SaGa Spiele anzusehen oder weitere westliche Rollenspiel-Nischentitel zu explorieren, insofern noch nicht geschehen.
Edit: Noch ein Wort zu der "Neuauflage" - es ist zwar nett, dass einige Spiele die vorher hierzulande nicht erschienen sind, nun hierhergebracht werden, aber es wäre schön gewesen, wenn man die Größe der Sprechblasen / des Textes im Spiel hätte einstellen können, denn so wie das derzeit alternativenlos dargestellt ist wirkt das ganze sehr billig und nicht zu der sonstigen Retroatmosphäre passend.
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