Spielzeit:
75 Minuten
Obwohl ich sogenannte walking simulators gerne spiele und auch einen langsamen pace sehr schätze bin ich mit diesem Spiel überhaupt nicht warm geworden. Vorweg eine Einschränkung: ich habe das Spiel nicht mit VR gespielt, und kann es mir mit VR zumindestens als visuell beeindruckend vorstellen, und auch verstehen, wie dann die extreme Trägheit der Bewegungen gut gegen motionsickness bzw Schwindelgefühle vorbeugen kann. Am Laptop hingegen haben die visuellen Feuerwerke nicht über den Mangel an Plot und die Trägheit hinweg geholfen. Der ersten Teil im Apartment ist eine einzige Qual. Kaum versucht man eine Task zu erfüllen, kommt schon der nächste Task , der erst erledigt werden muss, und dann noch einer. Dann sieht man im dunkeln mit der Taschenlampe teilweise gar nichts und verbringt freud- und spannungslose Zeit damit herum zu irren, nur um wieder Licht zu bekommen. Die ganze Zeit bewegt sich die Protagonistin wie in zähem Sirup. Ja, ich weiss, sie soll schwanger sein. Aber es übersetzt sich nicht in atmosphärisches Spiel sondern verlängert triste, den Plot nicht berührende Tasks zu nervigen Hindernissen, die sich mehr wie ein Ladebalken vor dem eigentlichen Spiel anfühlen.
Wenn man endlich im Zimmer des verzogenen Sohnes ist, gehen die oft beschriebenen und gelobten visuellen Feuerwerke los. Naja, ich empfand es sehr passiv und nicht sooo beeindruckend auf einem Bildschirm. Mit VR, ja, vielleicht, aber mehr wie ein Film oder Trip, weniger wie ein Spiel. Für mich fühlte sich die Erfahrung sehr aufgezwängt an, mir fehlte Plot und Charakter. Ich habe eine starke weibliche Protagonistin erwartet, anstatt dessen bekam ich einen trägen Avatar, der alles vom Ehemann per Handy erklärt bekommen muss.
Ich bin früh ausgestiegen, und gebe zu, daß ich auch ungeduldig war. Ich habe mir noch einige Spiele im Video angeschaut, und, ja, die visuellen Knaller sind recht beeindruckend, aber reichen mir nicht für eine Narrative. Positiv muss man den sehr geringen Preis sehen, und auch bedenken, daß das Produkt noch ganz am Anfang steht.
Ich habe lange mit mir gerungen, kann aber schlussendlich das Spiel im jetzigen Zustand nur als VR-Trip empfehlen, als Spiel jedoch nicht da mir ein Narrativ und Charaktereigenschaften fehlen und die Erfahrung zu passive und diktiert war.
Dennoch, trotz Ablehnung würde ich ermuntern es für das wenige Geld mal zu probieren, die Entwickler haben offenbar großes vor und meine Ablehnung ist nicht stark, es ist letztlich auch noch sehr früh in der Entwicklung des Spieles.
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