Spielzeit:
623 Minuten
[h1]Fairune[/h1]
Ihr steuert ein namenloses, rothaariges Mädel, welches auserwählt wurde ihre Welt vor einem pösen Dämon zu bewahren. Um diesen besiegen zu können muss sie jedoch drei magische Fairy(Feen)-Satuen finden. Fairune ist ein Top-Down Adventure mit seichten RPG-Elementen und einem Endboss der in Shoot'em Up-Manier bekämpft wird. Der gar nicht mal so leichte Shmup-Endkampf passt natürlich nicht zum Rest des Gameplays, entblößt als Rettungsring jedoch einen Easy-Mode, sollte man beim ersten Anlauf scheitern.
Ansonsten geht es im Spiel jedoch darum eine relativ offene Welt aus der Vogelperspektive zu erkunden, Schlüsselgegenstände einzusammeln und an richtiger Stelle zu platzieren, geheime Durch- und Eingänge zu finden und Level-Ups zu grinden, indem man Gegner plattlatscht.
Und ja, es gibt kein Kampfsystem. Gegner werden eliminiert, indem man sie quasi beiläufig überrennt. Das funktioniert aber nur, wenn der eigene Level nur minimal eine Stufe unter der des Gegners steht. Die Berührung mit einem Gegner, der im Level über oder gleichwertig zur Heldin steht, schadet außerdem der eigenen Lebensenergie. Diese lässt sich jedoch an vernünftig verteilten Lebenspflanzen vollständig regenerieren. Erledigte Gegner bringen grundsätzlich nur einen Erfahrungspunkt. Hat man genügend Erfahrung gesammelt levelt man auf, bekommt eine komplette Regeneration der Lebensenergie und kann es logischerweise mit stärkeren Gegnern aufnehmen bzw. diese plattlatschen. Das Exp- und Level Up-System dient im Grunde genommen nur dazu, um den Spieler in die richtige Bahn zu lenken und die Spielzeit durch Grinding-Sessions zu strecken.
Weitere Probleme sind etwaige Backtracking-Einlagen (stirbt man, wird man z.B. in eine Katakombe geworfen und muss von dort aus zum Zielort zurücklaufen) sowie die Gefahr, dass man hängen bleibt, weil man etwas übersehen hat oder nicht herausfindet wo es weitergeht. Ich persönlich bin jedoch recht gut durch das Spiel gekommen. Lediglich die Grinding-Einlagen gingen mir mit der Zeit auf die Nerven.
Die Spieldauer von Fairune beträgt übrigens ca. 2 Stunden. Die insgesamt 8 Achievements könnten auch einen weiteren Spieldurchlauf provozieren.
[h1]Fairune 2[/h1]
Was den zweiten Teil anbelangt hieß das Motto wohl „Größer und besser.“ Was die Größe anbelangt hat man den Umfang des Spiels auch tatsächlich verdreifacht, so dass man jetzt um die 6 Stunden einplanen sollte, um es durchzuspielen. Dummerweise scheitert man beim „besser,“ denn genau wie der Vorgänger leidet das Spiel unter Backtracking, Grinding und der konstanten Gefahr in einer frustigen Sackgasse zu landen. Und da Teil 2 nun dreimal so umfangreich ist wie Teil 1, wird die Intensität all diese Schwachpunkte auch mindestens verdreifacht. Unterm Strich ist Fairune 2 also das schwächste, da zäheste Spiel in der Collection. Da ändern auch kleinere Verbesserungen nichts dran. So ist Fairune 2 das einzige Spiel, welches über eine etwas interessantere Story verfügt. Anfangs geht es zwar nur darum die drei Fairies aufzuspüren, die vor einige Zeit verschwunden sind, aber zum Ende hin entwickelt sich die Handlung tatsächlich in etwas unerwartetes und interessantes. Natürlich sollte man auch hier keinen Shakespear erwarten, aber dieses mal bietet die Handlung halt wesentlich mehr als gewohnt.
Abgesehen davon hat man auch ein Geldsystem integriert. Beseitigte Gegner und zerhackte Pflanzen entblößen manchmal Münzen, mit denen man die, optionalen Boost-Ausrüstungsstücke verbessern kann, sofern man diese überhaupt findet. Dadurch kann man den Exp-Output vergrößern, die Verteidigungskraft der Heldin verstärken und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass seltene Monster in den Maps spawnen (zwecks Achievement). Diese Boosts gabs auch schon im ersten Teil, lagen dort aber deutlich besser versteckt als in Teil 2.
Doch alle Gimmicks helfen nicht weiter, wenn man wieder mal ne gefühlte Ewigkeit damit verbringt, sich durch die teils echt zäh aufgebauten Maps zu wühlen, nur weil man irgendwo einen unsichtbaren Durchgang übersehen hat oder dergleichen. Obendrein leidet Teil 2 unter einer unangenehm verschachtelten Menü-Führung, die mal überhaupt nicht zu dem passt, was das Spiel sein möchte.
Und im Gegensatz zum ersten Teil, hat mich die Fortsetzung gegen Ende hin sogar dazu gebracht in eine Komplettlösung zu spicken, da ich keinen Plan hatte wo ich die Schlüsselschwerter finde, um das Tor zum finalen Boss zu öffnen. Apropos Endgegner: Dieser entspricht auch hier wieder einem vertikalem Shmup, wobei man jedoch den allgemeinen Schwierigkeitsgrad für eben diesen verringert hat. Hier gibt’s 10 Achievements.
[h1]Fairune Origin[/h1]
Ein Prequel, dessen Konzept darin besteht das Spielprinzip auf seine grundlegenden Bausteine zu reduzieren. Das heißt im Klartext, dass es hier nur eine sehr kleine Region gibt, welche in ca. 10 Minuten abgearbeitet sein dürfte, Zeitstrecker wie Exp, Level-Ups und Geldmechaniken über Bord geworfen wurden, sowie die Story aufs absolute Minumum reduziert wurde. Hier soll man die Fairies einsammeln, um mit deren Hilfe zu verhindern, dass ein pöser Dämon erwacht. Insgesamt 3 Achievements könnten sogar einen zweiten Durchlauf provozieren. Allen Unkenrufen zum Trotz, muss ich jedoch sagen, dass die Idee der extremen Simplifizierung und drastischen Entschlackung dem Fairune-Konzept erschreckend gut tut. Die Mechaniken und Strukturen der beiden Hauptspiele haben ebendiese stellenweise unangenehm zäh werden lassen und somit dem Spielspaß erheblichen Schaden zugefügt (vor allem Teil 2 ist derbe über seine Ambitionen gestolpert). Fairune Origin leidet jedoch nicht mehr unter diesem Problem und liefert daher ironischerweise wesentlich mehr Freude als die beiden Hauptteile. Zu dumm, dass der Spaß halt so verdammt schnell vorbei ist.
[h1]Fairune Blast[/h1]
Hierbei handelt es sich um einen sogenannten „Caravan-Shooter.“ Also ein Shmup, welches einzig auf das Konzept der Highscorejagd zugeschnitten wurde und daher jeglichen Storyballast oder gängige Strukturen wie Stages vermissen lässt. Innerhalb eines knapp bemessenen Zeitlimits soll man durch Abschüsse und sammelbare Bonus-Icons so viele Punkte wie möglich scheffeln und natürlich auch darauf achten nicht vorzeitig von den Gegnern abgeschossen zu werden. Besagte Gegner bestehen allesamt aus altbekannten Gegnersprites der anderen drei Fairune-Spiele.
Fairune Blast bietet drei verschiedene Spielfiguren. Die da wären die namenlose, rothaarige Heldin der Fairune-Spiele, die blauhaarige Yamato und Uzume mit der grünen Kapuze. Jede Spielfigur bietet eine eigene festgelegte Waffengattung, die sich freilich durch ausammelbare Power-Ups bis hin zu Stufe 4 aufrüsten lässt. Hierdurch wird zumindest genug Anreiz für drei Anläufe geboten. Abgesehen davon bietet dieser vertrikal scrollende Shooter auch noch ein Online-Leaderboard und fünf Achievements. Dennoch wird der Durchschnittszocker nicht mehr als ca. 10-15 Minuten mit diesem Spiel verbringen. Da muss man schon ein notorischer Leaderboard-Junkie sein, um mehr Zeit zu investieren. Obendrein muss man erst mal die anderen drei Spiele der Collection durchzocken, bevor man Fairune Blast überhaupt freischaltet und zocken darf.
[h1]Pro und Kontra:[/h1]
Pro:
- simple Spielkonzepte, die sofort verstanden sind und keine Einarbeitungsphase erfordern
- solides Preis- Leistungsverhältnis (ca. 9 Spielstunden für 8,19 €)
- versprüht durchaus einiges an Charme
Kontra:
- die Grundidee das Action-RPG aufs wesentliche zu reduzieren scheitert an Grinding- und Backtracking-Kapriolen
- die Hauptattraktion (Fairune 2) ist leider auch das zäheste und schwächste Spiel der Collection
- hat die starke Neigung zum Griff zur Komplettlösung zu provozieren
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