Spielzeit:
215 Minuten
[h1]"Löffel deine Suppe alleine aus und bring dich doch selbst nach Haus!"[/h1]
(Lyrics by Muff Potter - "Von Wegen", 2005, Titel: "Bring dich doch selbst nach Haus")
Das Genre Horror hat's schon echt nicht leicht - ich würde fast schätzen, dass es in keinem anderen Genre so viel "Waste" zu finden gibt wie hier. Das gilt sowohl für die Filme- als auch für die Spielebranche. Nun kommt "Home Sweet Home" und sieht, wie so viele Vertreter ihrer Zunft, erst einmal recht gut aus.
Die ersten Momente sowie die Atmosphäre kommen auch sehr gut rüber, aber das Gesamtkonstrukt fällt nach und nach in sich zusammen wie ich finde.
Fangen wir erst einmal mit etwas Lapidarem an: Der Lokalisation. Was zum verdammten Teufel hat die Entwickler denn bitte geritten auf die Idee zu kommen zu sagen:
[i]"Yeah, this is a friggin nice idea to provide all the worldwide mainly spoken languages within our game - but oh wait... do we have professional translators for this job?" - "No, Gun Pang-Quan. I know a superior translator, who does this in a minute - for free, my friend, FOR FREEE!" - "Oh, Zing-Pung-Wao - tell me, who's that incredible friend???"[/i] - [b]*Zing-Pung-Wao opens up the webbrowser and visits translate.google.com*[/b] - [i]"There you go!"[/i]
Mit diesem Scherbenhaufen einer Übersetzung dürft ihr dann bitteschön leben - und euch an jeder Notiz und jedem Untertitel schlapplachen wie bescheuert hier übersetzt wurde. "Geilheit schwarze Magie"? Wtf is that? Oder lasst euch diesen Tagebucheintrag mal auf der Zunge zergehen:
"Ich fühle mich sehr nachdenklich, wenn auch mit was er für mich getan hat. Er widmet sich seiner Arbeit so sehr. Schau mich an, Was auch immer! Es ist in Ordnung! Ich würde mein Bestes geben, meine Karriere zu meistern! Mein nächste Buch wird wirklich ein Hit!!" - kein Vertipper enthalten, alles 1:1 abgeschrieben. Erst ist sie traurig darüber, dass er ihr keine Aufmerksamkeit schenkt - und dann schweift sie ab zu Arbeitserfolg und Euphorie? Wtf???
Nichtsdestotrotz war ich so amüsiert über die Texte, dass ich mich jedes Mal gefreut hab einen neuen zu lesen und teilweise Tränen gelacht hab. Aber ihr seht was so eine "cheape" Übersetzungsentscheidung anrichten kann, nur weil Zing-Pung-Wao und Gun Pang-Quan auf Teufel komm raus auch den Punkt "Mehrsprachigkeit" auf ihrer Checkliste abstreichen wollten. *facepalm*
Im Spiel selbst sind wir als Kerl unterwegs (der Freund des besagten wehklagenden Mädchens) und stolpern von Realität (eigene aufgeräumte Wohnung) in düstere Gebäudekomplexe, sind dabei aber meistens innerhalb von Gebäuden unterwegs. Allzu viel optische Abwechslung gibt's dabei nicht und es bleibt alles meist Grau in Grau. Trotzdem hat man sich bemüht teilweise ganz wirkungsvolle Jump-Scares einzubauen, aber eine reine "Walking Simulator-Geisterbahn" ohne Möglichkeit den Löffel abzugeben, ist es dann doch wieder nicht. Denn: In manchen Situationen treffen wir die Titelbild-schmückende Tussnelda, die uns mit dem Teppichmesser (, welches auch so schön klackert, wenn sie umherschlurft) gerne aufschlitzen würde. Warum auch immer. Sie krabbelt gern durch Wandportale und sobald sie uns sieht, rennt sie auf uns zu und schlitzt uns auf. Abwehren ist nicht - hier hat man sich entschieden den harten Weg des Survivals zu gehen. Nicht schlecht, aber funktionieren tut das hier nur superdürftig.
Tussnelda nämlich schlurft ungefähr so schnell durch die Gegend wie ein seniler Greis, der eigentlich nur noch die letzten Zuckungen auf dem Weg zur Endstation des Lebens hat - und zwar in gemächlichster Zeitlupe. Aber wenn sie mal stehen bleibt (und man dadurch überrascht ist, weil man geduldig hinter ihr herschleicht), dreht sie sich BLITZSCHNELL um - und auch im tiefsten Schatten erkennt sie euch bei direkter Sichtlinie. Also heißt es wegrennen, einen Spind oder Korb suchen, rein da, vllt noch wegducken, damit sie euch nicht durch den Guckschlitz sieht - und abwarten. In der Regel ist Tussnelda so berechenbar wie ein Uhrenpendel - sie hält natürlich vor den offiziellen Verstecken an, guckt und schnauft doof, versucht Angst zu machen und schlurft dann wieder weg. Aber guckt sie auch mal rein? Nur wenn sie euch dabei beobachtet wie ihr in den Schrank flüchtet oder euch mittels besagter Gucköffnung erspäht. Dummerweise haben wir aber mit ihr und einem anderen Monster das Problem des Instant Deaths - und können dagegen wenig tun. Teilweise sind ihre Schlurfwege zu redundant, die Umgebung nicht wirklich für ein wirkungsvolles Schleichen designt (langer Gang + DeadEnd-Räume links und rechts, in denen sie maaaaaaaaaaanchmal verschwindet, sind einfallslos designt - kein Splinter Cell funktioniert so kreativ- und alternativlos) und das Spiel verirrt sich immer mehr in "Oh, Tür abgesperrt - wir brauchen einen Schlüssel!" (der natürlich 500km weiter weg ist). Sobald das geschafft ist, kommt bald "Oh, Tür abgesperrt - wir brauchen einen ... Oh nein, auf dem Weg zum Schlüssel ist noch ein Computer, den wir mit 3 weiteren Items bedienen und ein Rätsel lösen müssen - während Tussnelda uns beim Rätselknacken sogar beobachten und in der Computersackgasse sogar mit Leichtigkeit schnappen kann" - und wenn man dann nur 2 Spots zum Verstecken hat (Spinde und Körbe, was sonst?), ist schnell die Luft raus.
Außerdem gibt's keine Trophies und eine zweite Episode soll es in 2 Jahren geben.
Ach, wisst ihr was? Nehmt eure Tussnelda und schlurft euch! :D
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