Spielzeit:
527 Minuten
[h1]Let's reboot humanity[/h1]
"Halo again!" begrüßt uns Game Director "Marcus Lehto", der zuvor Co-Creator der Halo Serie war - mit seinem Erstlingswerk des neu gegründeten Studios "V1 Interactive". Seine Vision mit "Disintegration" war ein RTS (Real Time Strategy) Spiel draus zu machen, doch was wir nun nach reichlicher Überlegung seinerseits (er war mit dem Konzept noch nicht ganz zufrieden) bekommen haben, ist ein 1st Person Shooter mit leichtem Strategie-Touch - quasi ein Unikat. Leider ist es ein wenig unausgegoren, aber vielleicht für den ein oder anderen trotzdem einen Blick wert.
Worum geht's?
Ungefähr 150 Jahre später als heutzutage ist die gesamte Zivilisation aufgrund des Klimawandels zusammengebrochen. Aufgrund dessen haben schlaue Forscher:innen eine Technologie entwickelt, um menschliche Gehirne in Roboter zu transferieren, sodass der Geist erhalten bleibt, aber der weltliche Ressourcenbedarf sinkt. Dieser Prozess (namentlich als "Integration" bekannt) soll allerdings nur eine temporäre Maßnahme bleiben. Allerdings gibt's - so wie immer - auch eine starke Gegenpartei, die die GESAMTE Menschheit zwingen will sich in Roboterkörper stecken zu lassen. Das gilt es als Hauptcharakter Romer (selbst auch schon ein "Integrierter") und seine Rebellencrew zu vereiteln.
Die Prämisse ist sehr cool und die Cutscenes werden schön dargestellt, auch wenn ich trotzdem sympathischer Dudes nie wirklich eine starke Bindung aufbauen konnte.
Denn Disintegration versteht sich schon als starkes Storyspiel - mindestens VOR und NACH jeder Mission gibt's eine vorgerenderte Cutscene. Sehr vernünftig, da das heutzutage gefühlt relativ selten passiert. Doch durch die Kampagne geht's recht straight - eine Mission nach der anderen. Entscheiden, wo es alternativ hingeht, ist nicht.
Die Missionen können wir in verschiedenen Schwierigkeitsgraden angehen - einmal eingestellt, ist das während der Mission nicht mehr anpassbar. Wenn wir in der Hub-Area zwischen den Missionen auch noch fleißig mit NPCs quatschen, erhalten wir Bonusaufgaben, die uns mehr EXP geben. EXP brauchen wir, um Stufen aufzusteigen, genauso wie in den Missionen versteckte Chips, die gefunden werden müssen, um die Werte unserer Crew dauerhaft zu verbessern.
Am Ende verläuft aber jede Mission gleich:
Wir sitzen als Romer in einer Art Gleiter und steuern in Ego-Perspektive mit dem Fadenkreuz nicht nur unsere Bordwaffen und Heilkanone (zum Heilen der Verbündeten), sondern auch gleich noch unsere Begleiter-Dudes. Wir können ihnen befehlen hier und dort hin zu gehen, mit Dingen zu interagieren, Feinde anzugreifen oder sie einfach zurückpfeifen. In der Regel laufen sie aber IMMER dorthin, wo das Fadenkreuz hinzeigt, was latent nervig sein kann, da sie sich manchmal zu früh ins Getümmel stürzen oder in Minenfelder laufen - wobei es auch hilft, da sie natürlich immer in der Nähe sind.
Jedenfalls läuft jede Mission gleich ab: Rumschweben/-laufen, viele Gegner umnieten, sich gelegentlich heilen, manchmal tote Kameraden einsammeln, die dann wieder schnell respawnen, sich hinter Objekten vor Beschuss verstecken und so viel wie möglich umnieten - gerne auch mit der einen Special Fähigkeit der einzelnen Dudes (Granate, SlowMo, Megabodenschlag usw.). Das suggeriert taktischen Tiefgang, doch die Möglichkeiten sind sehr überschaubar und im Prinzip wird das Gameplay immer und immer wieder wiederholt, sodass man nach dem erfrischenden Einstieg nach 2-3 Missionen bereits alles gesehen hat. Es kommen keine neuen Features mehr hinzu und die großen Feinde entwerten sich selbst, indem sie zunächst als Endboss auftauchen und dann zu regulären Bulletsponge Zwischenbossen werden, die immer und immer und immer wieder auftauchen - und mich dazu animierten den Schwierigkeitsgrad in der letzten Mission (!) runterzuschrauben, damit ich einfach zackiger durch komme.
[b][u]Bottom Line:[/u][/b]
Es fehlt ein wenig an Innovation und nach soliden 8h ist das vielversprechende, aber doch recht ernüchternde Ballerspektakel schon wieder vorbei. Es fehlen die taktischen Möglichkeiten und die kreativen Missionsaufgaben. Die Ansätze sind alle gut - die Story inklusive professioneller Präsentation vor allem. Aber es herrscht viel Luft nach oben. Dass Disintegration beim Metacritic-Score irgendwo um die 60 liegt, wundert mich nicht ganz - auch wenn ich eine knappe 70 gegeben hätte. Kann man bei Interesse mal reinschauen, da das Konzept und die Story schon recht unterhaltsam sind.
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