Spielzeit:
180 Minuten
[b]5/10[/b]
[h1]Holt mich nicht ab[/h1]
(Review bezieht sich nur auf den Inhalt, ich habe es nicht in VR gespielt)
In "Please, Don't Touch Anything (3D)" sitzt man an einem Pult und soll nichts anfassen. Weil das aber als Spiel ziemlich ereignislos wäre, sucht man natürlich alle möglichen Knöpfchen, die man drücken kann. Und um das zu tun, sucht man Hinweise.
Man kann sich auf seinem Stuhl um 360° drehen und alles aus der Entfernung erreichen. Man läuft also nie, sondern klickt alles an, von dem man glaubt, dass es funktionieren könnte.
Und das ist erstmal nicht viel. Da gibt es diesen einen offensichtlichen Knopf, aber durch ihn alleine passiert ohne besondere Kniffe nicht viel. Ein wenig was findet man dann heraus und auf einmal lebt dieses Pult.
Als Grundidee ist das natürlich ganz witzig. Aber aus diversen Gründen bleibt es deutlich hinter meiner Erwartungshaltung zurück...
Im Grunde geht es darum, verschiedene Enden zu finden. Es gibt 30 Stück. Hat man eins gefunden, findet auf dem Monitor eine Weltuntergangsdarstellung statt, dann bekommt man ein Poster und das Szenario wird resettet. Leider muss man ein Ende teils selbst interpretieren, denn man muss noch aktiv den Resetschalter ziehen. Dann kommt entweder das Poster oder es war eben doch kein Ende. Hmpf.
Ich fand in etwa 2h 15min zwölf dieser Enden. Aber es wurde nicht spannender, im Gegenteil. PDTA trifft wohl nicht meinen Nerv. Ich versuche mal die Gründe zu finden...
Ich denke es liegt daran, dass weder die Rätsel selbst noch die Auflösungen belohnend sind. Das Rätseln an sich hat mir nicht genug Spaß gemacht, weil es sehr zäh ist, die Hinweise zu finden, und dann ebenso kryptisch in der Anwendung. Bei einem gelösten Rätsel fühlt sich mein Belohnungszentrum irgendwie nicht genug angesprochen und die darauf folgende Animation ist jetzt auch weder spektakulär noch unterhaltsam.
Irgendwann habe ich dann die Schwarzlichtlampe gefunden. Überall im Raum waren plötzlich Hinweise zu sehen und ich dachte "jetzt geht's los". War aber nicht so, es blieb sehr undeutlich.
Ich wusste also ziemlich schnell, dass ich dieses Spiel nicht hochmotiviert bis ins letzte Bisschen erkunden würde. Also dachte ich mir "hol dir ein paar Tipps durch einen Guide", dann kannst du auch das Spiel als Ganzes beurteilen. Heraus kam, dass ich noch drei Enden nach Anleitung spielte und keinen Bock mehr hatte.
Es stellt sich raus, dass nicht nur so einige Hinweise kaum welche sind (wer soll z.B. ahnen, dass man FARBEN in einen Binärcode umwandelt, welche Zahlenkombination zu welchen Tasten gehört etc.), sondern man auch das ein oder andere Minispiel wirklich durch Geschick zu ende bringen muss.
Hinzu kommen so Sachen, dass ein Schraubenzieher präzise treffen muss, teilweise an Oberflächen, wo es gar nicht um Schrauben geht.
Es ist also auch eine Menge relativ blindes Herumprobieren angesagt.
Ich jedenfalls brauche in Spielen eine erkennbare Logik, sagen wir es vielleicht mal so. Wildes Assoziieren wie im "echten Leben" findet da bei mir keine Anwendung ^^
Erschwerend kommt dazu, dass man nach einem Reset sämtliche Wege neu gehen muss inkl. deren Abzweigungen. Man kann nicht alles gleichzeitig aufmachen, sondern muss sich für einen Weg und eine neue Abzweigung entscheiden. Hinweise findet man teilweise auf einem anderen Weg als deren Anwendung. Das resultiert dann in zwei Möglichkeiten: entweder die ständig zu gehenden bekannten Wege nerven irgendwann oder man ärgert sich, weil man wieder irgendwo falsch abgebogen ist. Das ist praktisch repetitives Backtracking bzw. Re-Tracking.
Insgesamt ödet mich PDTA echt an. Das ist für Leute, die sich ewig in so einen ereignislosen Raum setzen können und nicht müde werden, immer noch in der letzten unmöglichen Ecke zu suchen.
So wie ich es mitbekommen habe, ist PDTA schon so ein kleiner Klassiker - vielleicht hatte ich deswegen auch mehr erwartet.
Ich drehe sehr viel lieber an Objekten aus The Room u.ä. herum, auch wenn ich dort auch nicht alles finde. Aber da ist alles besser erkennbar und es gibt auch ein Hilfesystem. Und es hat sehr viel mehr "oooh"- und "aaah"-Effekte, wenn sich dort das nächste Versteck auftut.
Schade!
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